Naturpark Obere Donau

Das Donautal im Winter © VDN-Fotoportal / Stanislaus Plewinski
Der 1980 gegründete und 2005 und 2017 erheblich erweiterte Naturpark Obere Donau liegt im Süden Baden-Württembergs, etwa 40 km nördlich des Bodensees im Bereich der Schwäbischen Alb, des Donautals und Oberschwabens. Die Fläche von 1.492 km² ist weitgehend ländlich geprägt. Circa 40% werden landwirtschaftlich genutzt, 47% der Fläche sind bewaldet. 2024 wurde der Naturpark Obere Donau zum zweiten Mal als Qualitätsnaturpark ausgezeichnet.
In vielen Bereichen bestimmt das Kalkgestein des Weißjura das geologische Bild der Schwäbischen Alb. Der Süden und Südosten dagegen ist von der glazialen Serie des Alpengletschers geprägt, hier bestimmen quartäre Schotter und Moränen das geologische Bild.
Besonders von Bedeutung für den Naturpark Obere Donau ist die namensgebende Donau. Diese schuf das Durchbruchstal durch die Schwäbische Alb mit den markanten und hohen Felswänden. Auch die Donauversickerung ist ein einzigartiges geologisches Phänomen von internationaler Bedeutung. An mehreren Stellen zwischen Immendingen und Fridingen versickert an bis zu 200 Tagen im Jahr das Wasser der Donau vollständig in den Untergrund durch Klüfte und unterirdische Höhlen des Kalkgesteins. Nach 12 km tritt es an der Aachquelle wieder zu Tage und fließt von dort über den Bodensee dem Rhein zu.

Donautal im Spätsommer © Naturpark Obere Donau / AnikaGaus
Fauna/Flora
Neben mehr oder weniger intensiv land- und forstwirtschaftlich genutzten Wald-, Grünland- und Ackerflächen, sind besonders verschiedene Sonderstandorte wie Felsköpfe und flachgründige Kuppen sowie Relikte früherer Bewirtschaftungsformen, für die Flora im Naturpark von großer Bedeutung. Beispielsweise sind Magerrasen, Wacholderheiden, Holzwiesen, aber auch zahlreiche Hecken- und Steinriegel sowie mit Laubhölzern bestockte Schluchten und Steilhänge, landschaftsprägend an vielen Stellen des Naturparks Obere Donau. Die großen Felsen sind besonders maßgeblich für das spektakuläre Landschaftsbild im Donautal und in den Seitentälern. Auf diesen Felsen kommen seltene Pflanzenarten, zum Teil als Überbleibsel vergangener Klimaepochen, vor. Zum Beispiel das immergrüne Felsenblümchen und die Pfingstnelke.
Als Tierarten sind Wanderfalke, Uhu, Dohle und Kolkrabe bemerkenswerte Vogelarten, die gerne in den Felswänden leben. Auch Luchse haben in den letzten Jahren das Donautal immer wieder für sich entdeckt und einzelne Exemplare verbrachten längere Zeit dort.
Auch weitere, früher lokal ausgestorbene, Tierarten siedeln seit unterschiedlicher Zeit wieder im Naturpark, so beispielsweise Biber, Fischotter und Heidelerche.
Zahlreiche kleinere und meist nur Fachleuten bekannte Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise Alpenbockkäfer und Rotflügelige Schnarrschrecke finden darüber hinaus im Naturpark ihren Lebensraum.

Alpenbock © VDN-Fotoportal / Stanislaus Plewinski
Tourismus
Für Menschen, die gerne aktiv draußen in der Natur unterwegs sind, gibt es im Naturpark Obere Donau einiges zu erleben. Sei es mit dem Rad auf dem Donautal-Radweg entlang der Donau von Geisingen bis Ertingen, oder zu Fuß auf einer Vielzahl an zertifizierten Rund- und Weitwanderwegen. Auch Klettern, Kanufahren, Mountainbiken, Trekking und Wanderreiten sind möglich. Die Übernachtungsmöglichkeit in einem der fünf Naturpark-Trekkingcamps ist eine weitere Besonderheit. Für historisch und kulturell Interessierte ist ein Besuch der Burgen, Schlösser und (Freilicht-)Museen zu empfehlen.

Trekkingcamp ©Naturpark Obere Donau / Mailin Müller

Schloss Sigmaringen © VDN – Fotoportal / Franz Pollich
An Naturpark-Infopoints, welche dezentral im Naturpark in Gosheim und Rietheim-Weilheim liegen, können sich Einheimische und Gäste über den Naturpark und die Standortgemeinde, geschützt unter dem Dach der Landschaftswelle, informieren und eine Rast einlegen.

Naturpark-Infopoint in Gosheim © Naturpark Obere Donau
Die Geschäftsstelle des Naturparks befindet sich in Beuron im Donautal im ehemaligen Bahnhofsgebäude. Zusammen mit dem Naturschutzzentrum wird dort auch ganzjährig eine interaktive Dauerausstellung mit Shop und Infobereich betrieben.
Regionale Projekte
Ausgezeichnete Naturpark-Partner, Naturpark-Wirte, Naturpark-Schulen, Naturpark-Kindergärten, Naturpark-Wanderreitstationen und Naturpark-Führende unterstützen den Naturpark bei ihrer Arbeit, wie auch die 56 Mitgliedskommunen. Gemeinsam können die Ziele des Naturparks, wie beispielsweise der Erhalt der Schutzgebiete und der Erholungslandschaften und die Bildung für nachhaltige Entwicklung erreicht werden.
Weitere Informationen zum Naturpark unter www.naturpark-obere-donau.de
Naturpark Obere Donau
Wolterstr. 16
88631 Beuron
Telefon
- 07466 9280-0