Inka Lumer

In der Rubrik „Prominent“ stellen wir jeden Monat einen Akteur oder eine Akteurin aus dem Naturpark Dahme-Heideseen vor, um die Entwicklung des Naturparks und die Vielfalt der Akteure darzustellen. Diesmal beantwortet Inka Lumer unsere Fragen und gibt uns einen interessanten Einblick in ihren Arbeitsalltag im Naturpark.

Vogelbaum (© Inka Lumer)

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein kurzes Interview nimmst. Seit wann bist du im Naturpark tätig, und wie kam es dazu?

Ich denke, jeder, der im Naturpark wohnt, interagiert auf irgendeine Weise mit seiner Umgebung. Als Illustratorin sehe ich natürlich die bezaubernden Motive, die der Naturpark hervorbringt, und versuche, sie auf dem Papier festzuhalten. 2014 gab es meinen ersten Baumkalender „Veteranen mit Rinde“ mit Motiven aus Heidesee. Da ich immer wieder Post mit Vorschlägen von tollen Baumstandorten bekomme, gehen mir auch nach zehn Jahren die Motive nicht aus. Dieses Jahr gibt es eine Sonderausgabe mit Bäumen aus dem Muskauer Park. Die Originalaquarelle sind aktuell beim Eispaten in Prieros zu sehen.

Im Kiez Frauensee gestalte ich seit vielen Jahren die Kreativklassenfahrt, bei der die Kinder Natur und Kunst als Symbiose erfahren können. Aus Materialien wie Lehm, Beeren und Blättern erschaffen die Kinder eigene kleine Kunstwerke.

Eine schöne Zusammenarbeit mit der Naturparkverwaltung ist letztes Jahr entstanden. In dem wöchentlichen Kurs „Zeichnen nach der Natur“, der im Infopunkt stattfindet, versuche ich, den Blick für organische Strukturen und Formen zu schärfen.

Aber abgesehen von der Kunst habe ich schon immer einen Platz gesucht, an dem man Freiräume hat und sich entfalten kann. Den habe ich hier gefunden.

Welche Voraussetzungen benötigt man für diese Aufgaben?

Hingabe, Liebe zur Natur, seinen Standpunkten treu bleiben und trotzdem kooperieren. Das ist nicht immer leicht.

Was ist eines deiner schönsten Erlebnisse?

Leuchtende Kinderaugen, die ihren ersten Pflanzendruck von der Platte ziehen und staunen, was sie gerade vollbracht haben. Egal, ob sie malen können oder nicht, die Ergebnisse sind immer schön, da die Natur in allem, was sie hervorbringt, perfekt ist.

An welche skurrilen Erlebnisse erinnerst du dich?

Vor einigen Jahren stand ich früh morgens auf der Koppel und sah aus dem Augenwinkel ein paar Rehe über das Feld laufen. Ich dachte bei mir, die laufen aber seltsam, und schaute genauer hin. Und dann sah ich – es waren keine Rehe! Ein Rudel Wölfe, sieben an der Zahl, zog schnurgerade über den Acker. Als sie mich sahen, hielten sie kurz inne und setzten dann ihren Weg zum Wald fort. Das war auf jeden Fall ein erhebender Anblick.

Wie hältst du dein Wissen auf dem neuesten Stand?

Auf jeden Fall durch eigene Beobachtungen und Versuche. Aber auch durch Erfahrungsaustausch mit anderen Menschen. Durch das Internet kann das sogar länderübergreifend sein. Einen Fernseher haben wir seit vielen Jahren nicht mehr.

Wenn du unseren Kindern eine Sache mitgeben könntest, was wäre das?

Als ob die auf mich hören würden 😉 Das wahre Leben findet offline statt. Macht eigene Erfahrungen! Hinterfragt alles! Klettert auf Bäume. Fragt eure Eltern, ob sie mit euch mal eine Nacht im Wald schlafen… Ärgert euch nicht über schlechte Noten, sie sagen gar nichts über euch aus.

Was macht den Naturpark deiner Meinung nach so besonders?

Der Mix macht’s: Der Geruch des Kiefernwaldes, die blühende Heide und die erfrischenden Seen im Sommer, der Nebel morgens auf den feuchten Dahmewiesen, das farbige Laub der Ahornalleen im Herbst, Spurensuche im Schnee im ehemaligen Militärgebiet im Winter…

Welche Entwicklung wünschst du dir für den Naturpark?

An erster Stelle wünsche ich mir einen naturbelassenen Naturpark ohne gigantische Windkraftanlagen! Ein sanfter Tourismus und die Erhaltung von Fauna und Flora lassen sich mit diesem Vorhaben nicht vereinbaren.

Außerdem wünsche ich mir den Abbau von Bürokratie und die Stärkung der Eigenverantwortung seiner Bewohner. Mir fallen mehrere Beispiele ein, bei denen übertriebene Auflagen und Vorschriften wirklich schöne Vorhaben im Naturpark verhindert haben.

Ganz konkret wäre ein Fahrradweg von Pechhütte nach Münchehofe schön. Selbst die ursprünglichen Sandwege waren besser als jetzt. Es wurde Tonnen von grobem Schotter für schwere Fahrzeuge aufgebracht, aber diese sind weder mit dem Fahrrad noch als Reiter zu benutzen.

Was ist deine Lieblingsecke im Naturpark?

Die wird nicht verraten. 🙂

Naturpark Dahme-Heideseen

Arnold-Breithor-Str. 8
15754 Heidesee

Telefon

  • (+49) 033768 969-0

Faxnummer

  • (+49) 033768 969-10

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