Interview des Monats: Mit Herz und Hingabe für den Naturpark
In unserer Rubrik „Prominent“ werfen wir jeden Monat einen Blick hinter die Kulissen des Naturparks Dahme-Heideseen. Diesmal erzählen Franziska Kowalsky und Anja Ciecierski aus dem Besucherinformationszentrum (BIZ) auf der Burg Storkow, was sie antreibt, begeistert – und manchmal auch zum Schmunzeln bringt.
Zwei Wege, ein Ziel: Natur erlebbar machen
Franziska Kowalsky kam 2015 mit einer klaren Ansage nach Storkow: „Ich werde auf der Burg arbeiten!“ – und genau das tut sie seither mit Leidenschaft. Mit einem Hintergrund in Pädagogik und Naturkunde bringt sie fundiertes Wissen in ihre Arbeit ein.
Anja Ciecierski stieß 2020 zum Team. Nach Jahren auf dem Wasser in einer Segelschule ist sie heute auf festem Boden im Naturpark unterwegs – mit einem Fokus auf Umweltbildung, Naturpflege und Projektarbeit. Beide verbindet ein starkes Interesse an der Natur und der Wunsch, Wissen verständlich und motivierend zu vermitteln.
Kein Job wie jeder andere
Im BIZ gibt es keine Routine im klassischen Sinne – dafür aber viel Eigeninitiative und Kreativität. Neben Umweltbildung und Veranstaltungsorganisation gehört auch das Management von Fördermitteln dazu. Denn: Viele Projekte sind nur dank externer Unterstützung möglich.
„Man macht diesen Job nicht, weil man muss, sondern weil man will“, sagt Franzi. Interesse an Natur und Umwelt ist die Basis – genauso wie die Freude am Umgang mit Menschen, ob Groß oder Klein.
Lieblingsmomente draußen
Die schönsten Arbeitstage? Für beide eindeutig: draußen in der Natur. Ob beim Artenschutzprojekt wie der Rohrdommel-Zählung oder bei Pflegeeinsätzen mit der Naturwacht – die direkte Verbindung zur Landschaft ist für sie zentral.
Besonders eindrücklich war für Franzi ein Umweltbildungsprojekt mit Kindern zum Thema nachhaltige Ernährung. Eine kleine, aber bedeutende Veränderung im Denken wurde sichtbar – aus Ablehnung gegenüber bräunlichen Apfelstücken wurde am Ende bewusster Umgang mit Lebensmitteln.
Anja wiederum ist begeistert vom Insektenparadiesgarten, den sie seit drei Jahren pflegt. „Es ist ein großartiges Gefühl, wenn etwas wächst – im wörtlichen und übertragenen Sinne.“
Unerwartete Begegnungen
Natürlich gibt es auch kuriose Momente: Dass manche Ortsansässige die Ausstellung auf der Burg noch nie besucht haben, obwohl sie seit über 15 Jahren besteht, gehört dazu. Gleichzeitig erkennen viele Kinder Franzi auf der Straße wieder – ein Zeichen für den bleibenden Eindruck guter Umweltbildung.
Weniger erfreulich, aber nicht minder skurril: Im Insektenparadiesgarten wurde eine Pflanze über Nacht fachgerecht mit einem Messer geerntet. Ein seltsamer Akt von botanischem Diebstahl.
Immer auf dem neuesten Stand
Regelmäßiger Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Naturpark sowie anderen Besucherzentren, der Kontakt zur Naturwacht und das Lesen von Fachnewslettern sorgen dafür, dass Franzi und Anja immer gut informiert sind – über neue Entwicklungen, Projekte und Trends in der Umweltpädagogik.
Was wir der nächsten Generation mitgeben sollten
Franzis Rat an Kinder (und Erwachsene): „Fang bei dir selbst an. Bleib neugierig, sei offen für Kompromisse und frag dich: Was kann ich tun, um mit der Natur im Einklang zu leben?“ Eine Haltung, die gut in unsere Zeit passt – und zum Nachdenken anregt.
Warum gerade dieser Naturpark?
„Weil es der schönste ist!“ – sagt Anja ohne Zögern. Die Vielfalt der Landschaft, die Seen, Wälder, Moore und Dünen machen den Naturpark zu einem wahren Schatz. Franzi ergänzt: „Unser Slogan ‚Streusandbüchse voller Edelsteine‘ ist keine Übertreibung. Eine Wanderung von Glubigsee zum Grubensee zeigt alles, was diesen Ort so besonders macht.“
Und wohin geht’s am liebsten?
Anja liebt den Knüppeldamm bei Wendisch Rietz – ein Ort mit vielen Erinnerungen an Umweltbildungsaktionen. Franzi zieht es zur Binnendüne Waltersberge – ein faszinierendes Naturkleinod inmitten der märkischen Landschaft.
Wünsche für die Zukunft
Beide wünschen sich, dass der Naturpark weiter an Sichtbarkeit gewinnt – in der Region und darüber hinaus. Eine engere Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure, eine nachhaltige Besucherlenkung und mehr Bezug zum Naturpark in der touristischen Entwicklung stehen ganz oben auf ihrer Wunschliste.
Besuchen Sie das Besucherinformationszentrum auf der Burg Storkow – und lernen Sie den Naturpark Dahme-Heideseen aus einer neuen Perspektive kennen. Ob Ausstellung, Naturgarten oder Gespräch – ein Besuch lohnt sich immer.
Besucherinformationszentrum Burg Storkow
Schloßstraße 6
15859 Storkow (Mark)
Telefon
- +49(0)33678-73108