Wir möchten Sie auf eine kulinarische Reise durch den Naturpark Münden mitnehmen!

In der Natur ist der Tisch reich gedeckt – nicht nur für Tiere, auch wir Menschen können unseren Speiseplan mit Köstlichkeiten aus der Natur bereichern und diese Schätze direkt vor der Haustür finden – wenn wir sie sehen wollen und kennen lernen möchten!                                                                                                                                    

Wir möchten Sie auf eine kulinarische Reise durch den Naturpark Münden mitnehmen – von Bärlauch, Waldmeister, Scharbockskraut und Löwenzahn über Honig, Blütenvielfalt, wildem Schnittlauch und Oregano, Wildfleisch von Reh, Rotwild und Wildschwein, Walderdbeeren, Brombeeren und Hagebutten bis hin zu einer Vielfalt von Pilzen wie Marone, Austernseitling, Steinpilz, Pfifferling, Goldröhrling oder Krauser Glucke.                                                                                                                              

Es gibt viele Pflanzen mit Heilwirkungen, die schon Hildegard von Bingen vor über 1.000 Jahren gekannt hat und von denen sie überzeugt war. Ob lecker oder gesund – wir haben Ihnen eine Auswahl der Naturpark-Gerichte zusammengestellt, die von – gar nicht so grüner- Waldmeistercreme bis zum selbstgemachten Waldkräuterpesto kleine und große Genießer erfreuen!

Frühling: Waldkräuterpesto Bereits Anfang März sprießen kalkliebende Frühblüher aus der Erde – Zeit, für die kommenden Monate etwas von den vitaminreichen Vielkönnern zu konservieren!

Zutaten: verschiedene Wald-Frühlingskräuter wie Bärlauch, Löwenzahn, Giersch, Knoblauchsrauke, Gundermann, Ehrenpreis, Veilchenblüten, Walderdbeerblätter, wilder Schnittlauch, Bachbunge

Walnussöl, Gehackte Walnüsse, je 100 g geriebenen Parmesan- und Pecorinokäse, Salz

Die Kräuter verlesen, ggf. waschen und trocken tupfen, fein wiegen oder hacken; nicht pürieren! In einer großen Schüssel mit so viel Öl übergießen, dass die Kräuter fast bedeckt sind. Walnüsse und Käse esslöffelweise hinzufügen, bis die Mischung von geriebenen Nüssen und Käse locker durchsetzt ist. Vorsichtig mit Salz abschmecken, da der Käse bereits salzig ist!

In Gläser mit Schraubdeckeln füllen. Das Pesto ist ungeöffnet in einem dunklen Schrank oder geöffnet im Kühlschrank mehrere Monate haltbar. Bei Entnahme von Pesto bitte das Glas mit Öl auffüllen, bis die Pestomasse wider bedeckt ist.

Waldkräuterpesto schmeckt wunderbar zu frischem Brot mit Quark, zu jungen Pellkartoffeln oder als Zugabe zu Nudeln oder Wildfleisch.                                                                                                                                                   Rezeptabwandlung: Sibylle Susat, Geschäftsführerin Naturpark Münden

 

Sommer: Sommersalat mit Pfifferlingen Bereits im Juni kann man in feuchten Bachtälern auf Buntsandstein Pfifferlinge finden. Wir empfehlen einen leichten Sommersalat mit den leckeren, leicht nach Pfeffer (daher der Name!) riechenden Pilzen an einem schönen Sommerabend im Garten oder bei einem Waldpicknick!

Salat: Blätter von Löwenzahn, Gundermann, Knoblauchsrauke, Walderdbeeren und wer mag einige Tomaten klein schneiden und mischen.                                                                                                                     

Dressing: 3 EL Walnuß- oder Haselnußöl, 1 EL Balsamicoessig, 1 EL Senf, 1 EL Honig, 1 EL warmes Wasser Pfeffer, Salz                                                                                                                                                         

Balsamico, Senf und Honig mischen, mit einem EL warmem Wasser glattrühren, tropfenweise Öl zugeben. Mit wenig Pfeffer und Salz würzen. Über den Salat gießen.                                                                                                                            

Pfifferlinge: Pro Person ca. 200 g Pfifferlinge putzen, ruhig auch kurz waschen, da die Pilze oft sandig oder erdig sind, mit Küchentuch abtupfen, klein schneiden. Pro Person eine Zwiebel und eine Schalotte abziehen, würfeln.                                                                                                                                                              

In einer Pfanne Butter erhitzen, Zwiebeln und Schalotten anbraten, die Pilze dazugeben. So lange braten, bis die Flüssigkeit aus den Pilzen verdampft ist, danach noch ca. 5 Minuten, bis die Pilze leicht gebräunt sind. Wenig Pfeffer und Salz dazugeben, nach Geschmack etwas Schmand unterrühren.                                                                                                                                                              

Die warmen Pilze auf den Salat geben und mit selbstgebackenem Brot servieren und genießen!                              

Rezeptidee: Sibylle Susat, Geschäftsführerin Naturpark Münden

 

Herbst: Rotwildkeule im Kräutermantel – mal ganz einfach, saftig und lecker!                                                 Im August beginnt teilweise die Jagdzeit auf Rotwild wieder und wer sich zutraut, ein Stück Wild zu zerlegen, hat für viele Gelegenheiten fettarmes und leckeres Fleisch in der Kühltruhe!

1,5 Kg Rotwildkeule ohne Knochen dick in einen Kräutermantel (Kräuter fein hacken) packen: wilder Thymian, Oregano, Schnittlauch, Gunderman, Knoblauchsrauke, Giersch, etwas Salz und Pfeffer mischen und rundherum die Keule damit abdecken. Das Fleisch ohne Fett in Alufolie wickeln und bei 170°C auf die mittlere Schiene in den Backofen legen. Ca. 2 Stunden garen – bis es lecker riecht!! Wenn es anfängt, in der ganzen Küche zu duften, den Ofen ausschalten und das Fleisch noch etwas in der Alufolie ruhen lassen.                                                                                                                 

Das Fleisch wird ohne Fettzugabe sehr zart und saftig!                                                                                       

Den in der Alufolie gesammelten Bratensaft mit etwas Sahne, Pflaumenmus und Gewürzen zu einer leckeren Soße verarbeiten.                                                                                                                                                                

Dazu passen Serviettenknödel und Gemüse aus dem Backofen.

Gemüse: Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln und Tomaten würfeln, in einer Schüssel mischen, leicht salzen und pfeffern, etwas Olivenöl hinzugeben. Backpapier 10 Minuten in kaltes Wasser legen, pro Backpapierbogen etwas Gemüse für eine Person einwickeln, die Enden mit Band verschließen. Eine halbe Stunde im Ofen bei 200°C garen.                                                                                                                                                                                       Abgewandelt aus dem Buch Wilde Küche! der Niedersächsischen Landesforsten

 

Winter: Bratapfel mit Pappelknospen                                                                                                                  

Die im Herbst geernteten Äpfel haben jetzt eine schöne Reife und Süße und eignen sich gut, um   kalte Wintertage zu versüßen.                                                                                                                                                                          

Zutaten: 4 gleich große Äpfel, 20 g flüssige Butter, 40 g Zucker, 50 ml Cidre (Apfelwein)

Pappelknospenfüllung:                                                                                                                                   

einige Pappelknospen, fein gehackt, 30 g fein gehackte Mandeln, 60 g Butter, 60 g Rohrzucker, 1 Ei

Den Äpfeln nach dem Waschen das Kerngehäuse ausstechen, einen Deckel von ca. 3 cm Höhe abschneiden. Für die Füllung Butter, Zucker und Ei schaumig schlagen, die Pappelknospen und Mandeln dazugeben. In die Äpfel füllen und Deckel aufsetzen, die Äpfel mit zerlassener Butter bestreichen und im Zucker rollen.                                                                                                                                      

In eine Auflaufform setzen, den Cidre dazugießen  und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa 25 Minuten garen.                                                                                                                                                                     

Die Garflüssigkeit vor dem Servieren über die Äpfel gießen und genießen!                                                                    

Rezept geändert aus dem Buch „Meine Wildpflanzenküche“ von Jean-Marie Dumaine

 

Das ganze Jahr, da der Waldmeister getrocknet lange haltbar ist:                                                             

Waldmeistercreme für 6 Personen

Zutaten: ¼ Liter Milch, 30 g getrockneter Waldmeister, 5 Eigelb, 150 g Zucker, 50 g grob gemahlene Kürbiskerne, 4 Blatt eingeweichte Gelatine, 400 ml steif geschlagene Sahne

Waldmeister ohne Stängel in der Milch aufkochen, 20 Minuten ziehen lassen, durch ein Haarsieb gießen. Die Eigelbe mit dem Zucker glattrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Waldmeister-milch dazugießen und 10 Minuten bei kleiner Hitze unter ständigem Rühren andicken lassen. Die gemahlenen Kürbiskerne dazugeben. Gelatine ausdrücken und in der warmen Creme auflösen. Die steif geschlagene Sahne vorsichtig unterrühren.

Die Creme in hohe Gläser füllen und im Kühlschrank fest werden lassen. Mit Erdbeergelee oder kandierten Veilchenblüten und je nach Geschmack mit Schokoladenblättchen verzieren.

Hinweis: den Waldmeister pflücken, an den Stängeln zusammen binden und mehrere Tage trocknen lassen, damit das enthaltene Cumarin keine Kopfschmerzen verursacht!                                                                     

Rezept geändert aus dem Buch „Meine Wildpflanzenküche“ von Jean-Marie Dumaine

 

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Sammeln, Zubereiten und Genießen!

Ihre Sibylle Susat

Geschäftsführerin des Naturparks Münden

Ein Beitrag von Naturpark Münden

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