Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

Eine von fünf atemberaubenden Landschaften im Naturpark: das Thüringer Meer © Dominik Ketz

Fünf für Vielfalt

Ob Land der Tausend Teiche, weite Wälder mit lebendigen Bächen oder blaue Schieferfassaden. Ob Blaues Band der Saale oder Grünes Band der Wiedervereinigung – der Naturpark profitiert von fünf unvergleichlichen Naturlandschaften. Alle Facetten zwischen Nass und Trocken, Kalt und Warm sowie Dunkel und Hell bringen eine einmalige Lebensraumvielfalt hervor.

Klare Bäche tanzen durch Wälder bergab, in denen der Feuersalamander seine Kinderstube hat. Sie treffen sich zur Saale, wo Eisvogel und Wasseramsel jagen. Wie ein Band aus blauer Seide windet sie sich durch ein tief eingeschnittenes grünes Tal. Über 70 Kilometer ist sie zu einer Kaskade von Talsperren aufgestaut – dem Thüringer Meer. Camping- und Ecocampingplätze säumen die fjordähnlichen Ufer und beherbergen Erholungsuchende wie auch Aktivtouristen am, im und auf dem Wasser.

Ehemaliger Grenzturm am heutigen Grünen Band © Sven Lemnitzer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Grünen Band wird Geschichte erlebbar. Verwunschen zugewachsene Grenzbefestigungen an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze begleiten Besucherinnen und Besucher auf ihrem Weg innerhalb des heute einzigartigen Biotopverbunds und wertvollem Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen.

Regionale Fisch- und Wildköstlichkeiten sowie eindrückliche Vogelbeobachtungen erwarten Gäste im Land der Tausend Teiche. Das heutige Reich der Libellen, Frösche und Wasservögel erzählt die Geschichte der Benediktinermönche, die hier vor hunderten von Jahren unzählige Teiche zur Fischzucht bewirtschafteten. Die bis heute verbliebenen Teiche bilden das größte zusammenhängende Teichgebiet Thüringens, Heimat des seltenen Kammmolchs und einen international bedeutsamen Rastplatz für Zugvögel.

Pfahlhaus in Plothen © Susen Reuter

Bachläufe, Alleen und Feldgehölze durchziehen die hohe und offene Landschaft im Oberland. Wellige Hochflächen mit beeindruckenden Panoramen wechseln sich ab mit flachen besiedelten Talmulden. Hier werden alte Bräuche und Traditionen, wie die bunten Faschingstreiben, besonders gelebt.

Berühmt wurde das Thüringer Schiefergebirge aber vor allem durch sein Blaues Gold, den Schiefer, welcher das Antlitz des Naturparks bis heute in besonderer Weise prägt. Der Bergbau hinterließ nicht nur tiefe Seen und schimmernde Halden als wertvolle Lebensräume und eindrückliche Landschaften. Der Abbau von Schiefer und Erzen ernährte über Jahrhunderte die ganze Region. Heute werden die kleinen Ortschaften mit ihren unverwech­sel­baren schiefer­gedeckten Dä­chern und Fassaden als die Perlen der Region entdeckt.

 

Schieferfassade © Gerhard Schlender

Fünf Landschaften, die in Ihrer Vielfalt sowohl Rückzugsort für seltene Tierarten, wie Uhu, Wasseramsel und Feuersalamander und gleichzeitig Raum für mußevolle Ruhestunden, geführte Wanderungen, Familienspaß, Genussfreude oder ihre nächste sportliche Herausforderung sind. „Pure“ Natur trifft auf Jahrhunderte alte Bergbautradition, Kulturlandschaft und lebendiges buntes Miteinander der Menschen im Naturpark.

Tipp: Gehen Sie mit unseren zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und -führern auf Tour! Von Saalfeld bis Hirschberg und von Plothen bis Blankenstein bringen Sie Ihnen Landschaft, Menschen, Geschichte sowie die kleinen und großen Besonderheiten der Natur nahe. Alle Angebote finden Sie hier

Schieferland

500 Millionen Jahre Erdgeschichte sind anhand typischer Gesteine wie Schiefer, Granit, Diabas und Dolomit im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale nachvollziehbar. Seit mindestens 600 Jahren erlauben sie den Abbau verschiedener Mineralien und Erze wie Gold, Silber, Kupfer, Eisen oder Kobalt.

Zusammen mit den Naturparken Thüringer Wald und Frankenwald bildet der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale den Geopark „Schieferland“ mit zahlreichen international bedeutsamen Geotopen. Neben diesen lassen sich hier Bergbaurelikte aus vergangenen Jahrhunderten, Schaubergwerke und Technik-Denkmäler bestaunen.

 

Mensch und Natur vereint

So vielfältig wie die Landschaften des Naturparks sind auch die Aufgaben, die damit verbunden sind. Seit seiner Gründung im Jahr 1990 gilt es im Naturpark auf einer Fläche von über 828 km² ausgewiesene Schutzgebiete und ihre natürlichen Bewohner zu bewahren, Kulturlandschaften zu pflegen, Erholungsräume und -Angebote für Einheimische und Gäste vorzuhalten, Naturerlebnisse und Bildung für nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen und die Region in jeder Hinsicht nachhaltig mitzugestalten.

 

Blick auf das Grüne Band © Sven Lemnitzer

Menschen und Institutionen mit unterschiedlichsten Intentionen und Hintergründen bringen sich aktiv im Naturpark ein und werden durch die Naturparkverwaltung unterstützt. Denn nur gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern oder Unterstützenden können die gesetzten Ziele für den Naturpark erreicht werden. Der Naturpark bietet somit einen Rahmen, in dem sich Menschen gemeinsam für ihre Region engagieren.

Ausgezeichnete Naturpark-Partner und -Schulen sowie zertifizierte Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer tragen den Naturpark-Gedanken ins öffentliche Bewusstsein.

Und das starke Engagement zahlt sich aus, so wurde der Naturpark bereits mehrfach als „Qualitäts-Naturpark“ ausgezeichnet und darf das Qualitätssiegel „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ tragen. Über den Regionalverbund Thüringer Wald gehört der Naturpark zum „Fahrtziel Natur“ der Deutschen Bahn AG.

Es bleibt aber weiterhin viel zu tun! Als aktives Mitglied im Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) verfolgt der Naturpark das Ziel zukünftig als „Modellregion für nachhaltige Entwicklung“ und damit als Vorbild für andere Regionen wahrgenommen zu werden und entsprechend agieren zu können.

 

 

 

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