Der Naturpark Dümmer

Der Namensgeber des Naturpark Dümmer, der Dümmer-See, ist der zweitgrößte Binnensee Niedersachsens und ein bedeutender Rastplatz für Wat- und Wiesenvögel in Nordwestdeutschland.  Umgeben von ausgedehnten Schilfgürteln und Feuchtwiesen zieht er jedes Jahr tausende Zugvögel an. Im Frühjahr brüten unter anderem Kiebitze, der Große Brachvogel und Rotschenkel auf den Feuchtwiesen des Ochsenmoores.

 

Abbildung 1: Rotschenkel auf den Feuchtwiesen des Ochsenmoores (Werner Brinkschröder)

 

Mit einer Fläche von rund 1.152 km² erstreckt sich der Naturpark Dümmer über zwei Bundesländer – von der Region nördlich Osnabrück im westlichen Niedersachsen bis zu den bewaldeten Stemweder Bergen in Nordrhein-Westfalen. Damit verbindet er die norddeutsche Tiefebene mit den Ausläufern des Mittelgebirges.

 

Abbildung 2: Der Dümmer-See aus der Vogelperspektive (Martin von den Driesch)

 

Neben dem Dümmer-See prägen großflächige Hoch- und Niedermoore, naturnahe Flussauen, Laub- und Mischwälder sowie die sanften Höhenzüge der Dammer und Stemweder Berge das Bild.

Zahlreiche Schutzgebiete bewahren die ökologisch wertvollen Lebensräume und bieten zugleich Raum für sanften Naturtourismus, Umweltbildung und Erholung.

Der Naturpark Dümmer hat eine besonders hohe Bedeutung für den internationalen Vogelzug. Mit seinen weiten geschützten Moorflächen und Gewässern bietet er Brut- und Rastplatz für zahlreiche Zugvögel. Alljährlich rasten bis zu 100.000 Kraniche, arktische Wildgänse und anderen Wat- und Wiesenvögel dort. Die Diepholzer Moorniederung zählt heute zu dem drittgrößten Kranichrastgebiet in Europa. Erfolgreiche Renaturierungsmaßnahmen haben dazu geführt, dass die Diepholzer Moorniederung als Trittsteinbiotop fester Bestandteil auf dem Zugweg der Kraniche geworden ist. Die weiten Moorflächen und deren Umgebung bieten den scheuen Zugvögeln beste Bedingungen für die Rast und Nahrungsaufnahme auf ihrer langen Reise zwischen den Brutgebieten in Nord-Skandinavien und ihren Überwinterungsgebieten in Frankreich und Südspanien.

 

Abbildung 3: Auftanken, bevor es weiter in den Süden zu den Überwinterungsgebieten geht (Hans-Peter Marschal)

 

Die Diepholzer Moorniederung erstreckt sich über 15 Hochmoore im Norden des Naturpark Dümmer und geht sogar noch über die Grenzen hinaus. Die weitläufigen Hochmoore im Naturpark beherbergen eine einzigartige Flora und Fauna: Torfmoose, Sonnentau und Wollgras bilden den Lebensraum für Spezialisten wie den Moorfrosch oder den großen Brachvogel.

 

Abbildung 4: Der Sonnentau, die fleischfressende Pflanze im Moor (Werner Schiller)

 

Diese unterschiedlichen Landschaftsräume lassen sich auf zahlreichen ausgeschilderten Wanderwegen entdecken, die sich durch den gesamten Naturpark ziehen. Lehrpfade, Themenrouten und Naturerlebnispfade machen die unterschiedlichen Landschaftstypen erlebbar und vermitteln zugleich spannende Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt, zur Entstehungsgeschichte und zum Klimaschutz. Zahlreiche Infotafeln und interaktive Stationen entlang der Wege laden zum Verweilen, Staunen und Lernen ein. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Barrierefreiheit: Der Naturpark Dümmer setzt gezielt auf barrierearme und barrierefreie Angebote, um Natur für alle Menschen zugänglich zu machen. Dazu gehören unter anderem unterfahrbare Picknickplätze, Tastmodelle, Hörtafeln, Broschüren in leichter Sprache sowie der geländegängige Rollstuhl ZOOM, der auf Anfrage ausgeliehen werden kann. So können auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Sinnesbeeinträchtigungen die Landschaft und ihre Besonderheiten aktiv erleben.

 

Abbildung 5: Mit dem Geländerollstuhl ZOOM kann der Naturpark Dümmer für alle erlebbar werden (Naturpark Dümmer).

 

Ein weiteres Highlight im Naturpark Dümmer sind die Naturerlebnisführungen, die von zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und -führern (ZNL) angeboten werden. Mit fundiertem Fachwissen, regionaler Verbundenheit und viel Begeisterung bringen sie Besucherinnen und Besuchern die Besonderheiten der Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt sowie die Kulturgeschichte der Region näher.

 

Abbildung 6: Naturführerin Johanna Geils in Aktion (Alexander Menge)

 

Ob Fledermausexkursion am Diepholzer Schloss, Familienausflug im Ochsenmoor, Kranichbeobachtung in der Diepholzer Moorniederung, auf den Spuren des Moorfrosches oder eine Feierabendwanderung durch die Dammer Berge – die Führungen sind ebenso vielfältig wie der Naturpark selbst. Ob Naturgenuss, Artenvielfalt oder kulturelle Entdeckungen – im Naturpark Dümmer findet jede und jeder seinen ganz eigenen Lieblingsplatz.

 

 

 

Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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