Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft

Heideblüte im Naturschutzgebiet „Forsthaus Prösa“ © Andreas Franke
Im Süden Brandenburgs verbirgt sich ein Schatz mit weiten Wäldern, blühenden Heideflächen, geheimnisvollen Mooren, bizarren Bergbaufolgelandschaften und romantischen Streuobstwiesen. Die Landschaften des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft sind vielfältig und blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Über Jahrhunderte hinweg wirkte der Mensch auf das Landschaftsbild ein – veränderte, wandelte und formte es. Diese Spuren lassen sich auch noch heute in dem 484 km² großen Gebiet nachverfolgen, ob draußen an der frischen Luft oder im Naturparkzentrum erlebnisREICH Naturpark in Doberlug-Kirchhain.
In den beerstrauchreichen Traubeneichenwäldern und Kiefernheiden des Naturparks lebt ein scheues Tier, das die meisten in Brandenburg nicht vermuten würden. Einst lokal ausgestorben, durchstreifen nun dank eines Wiederansiedlungsprojektes des Fördervereins des Naturparks wieder Auerhühner die Wälder. 2012 wurden erstmals in Schweden gefangene Auerhühner in der Niederlausitz ausgewildert. Seitdem arbeiten Engagierte aus Naturschutz, Forst und Jagd sowie private Waldbesitzende eng zusammen, um naturnahe Wälder zu schaffen und dem majestätischen Hühnervogel wieder dauerhaft eine Heimat zu geben.

Auerhenne © Alexander Erdbeer
Die spätsommerliche Blüte der Besenheide auf den weiten Heideflächen des Naturschutzgebiets „Forsthaus Prösa“ im Herzen des Naturparks begeistert Leute von nah und fern. Wo sich früher ein großer Truppenübungsplatz der Nationalen Volksarmee befand, werden die Flächen nun durch eine Beweidung mit Schafen und Ziegen offengehalten. Diese trockene Landschaft bietet unter anderem dem Wiedehopf, Neuntötern, Braunkehlchen, Gottesanbeterinnen und vielen anderen Arten ein Refugium.
Nicht weit entfernt von den Heideflächen befindet sich im Naturschutzgebiet „Der Loben“ ein sagenumwobenes Moor. Der Lobenturm bietet aus mehr als fünf Metern Höhe einen besonderen Ausblick auf die Heimat zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Mit Glück kann man von hier aus die Kraniche bei ihrer Jungenaufzucht beobachten. Ein Holzsteg führt trockenen Fußes über einen ehemaligen Torfstich. Wer hier den Blick nach unten richtet, kann die kleinen Pflanzen des Sonnentaus entdecken.

Sonnentausteg im Lobenmoor © Förderverein Naturpark
Auch der Bergbau hat in dem Naturpark sichtbare Spuren hinterlassen. Vielerorts, wo der Landschaft früher tiefe Wunden zugefügt wurden, erfreuen sich heute die Menschen an dem erfrischendem Nass der Badeseen. Nahezu frei entfalten darf sich die Natur in der Bergbaufolgelandschaft Grünhaus. Nach und nach erobert sich die Natur die sandigen Kippenflächen, mit Wasser gefüllten Restlöcher und steilen Abbruchkanten zurück, sodass sich in einer augenscheinlichen leeren Landschaft eine überraschende Artenvielfalt mit häufig hochspezialisierten Lebewesen angesiedelt hat. Auf Panorama- und Wanderwegen und bei geführten Wanderungen kann das Naturparadies erlebt werden.

Bergbaufolgelandschaft © Förderverein Naturpark
Eine weitere Besonderheit des Naturparks ist das größte zusammenhängende Streuobstgebiet Brandenburgs zwischen Kraupa und Döllingen. Einen Eindruck von der Obstvielfalt können Sie im Pomologischen Schau- und Lehrgarten Döllingen gewinnen, auf dessen drei Hektar Fläche über 400 verschiedene, vorwiegend alte, Obst- und Nusssorten wachsen. Jährlich wird das Kulturerbe des Obstbaus beim Blütenfest und Apfeltag gefeiert. Auf öffentlichen Streuobstwiesen, den Bürgerwiesen, können Obstfreunde die Seele baumeln lassen, die Obstblüte genießen, Früchte naschen und die Artenvielfalt bestaunen.

Bürgerwiese © Kai Hüttner, Kerngehäuse e. V.
Restaurants der Regionalen Speisekarte im Elbe-Elster-Land bringen mit ihrer kreativen Küche die Vielfalt und den Geschmack der heimischen Landschaft auf den Tisch. Sie veredeln die frischen Produkte regionaler Erzeuger und würzen sie mit einer Rezeptur aus Tradition und Moderne. Je nach Saison werden so etwa Spargelwochen, Karpfenwochen oder Wildwochen angeboten.
Von A wie Apfelgarten bis Z wie Zisterzienser – Der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft bietet neben seinen reizvollen landschaftlichen Besonderheiten auch viele Denkmäler, Museen, Kirchen und Gärten, die von der wechselvollen Kulturgeschichte Zeugnis ablegen. Die landschaftlichen und kulturhistorischen Kleinode des Naturparks warten darauf, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder vom Kremser aus entdeckt zu werden.
Rund eine Stunde von Dresden und etwa 2 Stunden von Berlin entfernt findet man in dieser vielfältigen und noch wenig besuchten Kulturlandschaft Ruhe und Erholung in der Natur. Lassen Sie sich verzaubern!
Kontakt:
Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
Naturparkzentrum erlebnisREICH Naturpark
Schlossplatz 1
03253 Doberlug-Kirchhain
Telefon: 035322 518066
E-Mail Adresse: info@naturpark-nlh.de
Webseiten:
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Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
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