Überraschung – Blütenpracht zur Weihnachtszeit
Der Winter stellt für Pflanzen eine besondere Herausforderung dar. Trotz der widrigen Bedingungen wie Frost und wenig Licht, die Pflanzen in dieser Jahreszeit zu schaffen macht, gibt es einige, die auch dann aktiv sind. Diese Pflanzen haben spezielle Anpassungen entwickelt, um den Winter zu überstehen; so haben sie u.a. eine lange Blütezeit, damit die Bestäubung und Samenbildung gesichert ist.
Schon im November zeigen sich die ersten Knospen des Winterschneeballs. Oft blühen sie bis Ende Februar / Mitte März – eine Freude in der oft grauen Winterzeit. Die Blüten leuchten imposant in Weiß oder Rosa und verströmen einen herrlichen Duft, der noch aktive Insekten anlockt. Die Pflanze ist ausgesprochen pflegeleicht. Winterschneeball bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, der Boden sollte locker und stets leicht feucht bleiben.

Winterschneeball © VDN-Fotoportal/C. Kessler
Die Winterheide beeindruckt uns ab November bis in das neue Frühjahr mit ihren weißen, rosafarbenen oder roten Blüten und die frühblühende Heckenkirsche (nicht heimisch) öffnet ihre cremeweißen Blüten oft schon im Dezember. Aufgrund der frühen Blütezeit ist die Schneeheide eine wichtige Bienenweide. Die Winterheide lebt in Symbiose mit einem Wurzelpilz, daher muss sie im Garten mitsamt der Topferde eingesetzt werden, damit der überlebenswichtige Pilz erhalten bleibt.

Schneeheide © VDN-Fotoportal/Brezina Peter
Zur Weihnachtszeit öffnet die Christrose ihre beachtlichen, weißen Blüten. Im Mittelalter galt sie als Mittel zur Erhaltung der ewigen Jugend und wurde, wegen ihrer Blüte zur Weihnachtszeit, als heilig erklärt. Die duftenden Nektarblätter locken insbesondere Bienen und Hummeln an. Dennoch ist aufgrund der sehr frühen Blütezeit eine Bestäubung durch Insekten nicht immer gesichert. Die Christrose gleicht diesen Nachteil dadurch aus, dass die Narben sehr lange befruchtbar bleiben und im ungünstigsten Fall auch den eigenen Pollen für eine Selbstbestäubung aufnehmen können. Die Christrose ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und nach der Roten Liste Deutschlands als gefährdet eingestuft.

Christrose © VDN-Fotoportal / Karl-Heinz H.
Bei günstigen Bedingungen blüht das gewöhnliche Hirtentäschelkraut das ganze Jahr. Auch seine kleinen Blüten können in der dunkleren Jahreszeit große Freude bereiten. Dem Hirtentäschelkraut werden traditionell Wirkungen gegen unterschiedlichste Beschwerden zugesprochen; so soll es unter anderem den Blutdruck regulieren, die Verdauung fördern, gegen Rheuma und Gicht sowie gegen Nasenbluten helfen. Vom Hirtentäschelkraut verwendet man alles außer der Wurzel, so sollen die jungen Blätter des Gewöhnlichen Hirtentäschels Salaten einen pikanten, rettichartigen Geschmack verleihen. Die Samen und Früchte können wie Pfeffer verwendet werden.

Hirtentäschel © VDN-Fotoportal / Dietmar Tunk
Barbarazweige sind Zweige von Obstbäumen, die am 4. Dezember geschnitten und in einer Vase in der Wohnung aufgestellt werden. Der Brauch geht auf eine Überlieferung von der Heiligen Barbara zurück, nach der sie auf dem Weg in das Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängenblieb. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte genau an dem Tag, an dem sie das Martyrium erlitt. Mit etwas Glück blühen die Zweige zum Heiligen Abend. Nach dem Volksglauben bringt das Aufblühen der Barbarazweige Glück im kommenden Jahr. Teilweise ist es Brauch, dass junge Mädchen jedem einzelnen Zweig den Namen eines Verehrers zuweisen. Der Zweig, der zuerst blüht, soll auf den zukünftigen Bräutigam hinweisen.

Pfirsichblüte als Barbarazweig © VDN-Fotoportal / kickyfoto
Wir wünschen allen Leser*innen eine schöne, ruhige Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
Verband Deutscher Naturparke
Holbeinstraße 12
53175 Bonn
Telefon
- 0228 921286-0
Faxnummer
- 0228 921286-9

