Wintergäste im weißen Gewand
Früher war der Silberreiher eine Ausnahmeerscheinung in Deutschland. Seit einigen Jahrzehnten nimmt die Zahl der Beobachtungen deutlich zu, auch im Naturpark Dahme-Heideseen. Mittlerweile ist er ein regelmäßiger Wintergast und Durchzügler. Von Oktober bis Februar kann man die Vögel an unseren Gewässern – wie beispielsweise am Pätzer Hintersee – antreffen. 2012 gab es in Mecklenburg-Vorpommern sogar den ersten Brutnachweis für Deutschland. In Brandenburg zählt der Silberreiher noch nicht zu den Brutvögeln. Das könnte sich aber bald ändern.
Der Silberreiher ist etwa so groß wie der häufigere Graureiher, im Gegensatz zu diesem aber schneeweiß. Er wirkt außerdem schlanker. Der lateinische Name des Silberreihers, Ardea alba, trifft daher auf sein Erscheinungsbild eigentlich besser zu – der „weiße Reiher“. Das Gefieder der bis zu einem Meter langen Vögel ist von Kopf bis Schwanz rein weiß. Farbtupfer bieten bei ihm nur der gelb-orangene Schnabel. Im Gegensatz zu anderen Reiherarten wie dem Graureiher besitzt der Silberreiher keine charakteristischen Zierfedern am Hinterkopf. Im Prachtkleid haben die männlichen Silberreiher allerdings lange, strahlige Schulterfedern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Vogel beinahe ausgerottet, denn seine Schmuckfedern wurden für Damenhüte verwendet.
Heute gefährdet der Verlust der Feuchtgebiete die Bestände. Durch Mahd oder Abbrennen gehen Schilfflächen verloren. Auch Störungen durch Freizeitaktivitäten, wie Angeln und Wassersport vertreiben den Silberreiher, da er eine extrem hohe Fluchtdistanz hat.
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