Die ländliche Entwicklung in der Dübener Heide – eine Erfolgsgeschichte

(C) Europäische Union

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Von 2007 bis 2014 sind in der EU-Förderregion Dübener Heide/Sachsen 277 investive Vorhaben mit einem finanziellen Volumen von 28,6 Millionen Euro, davon 16,3 Millionen Euro Fördermittel, realisiert worden. Diese Bilanz haben Regionalmanager Josef Bühler und seine Team-Kollegen Winfried Rahn und Kerstin Adam-Staron gezogen, die den Prozess der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) koordinierten und Ansprechpartner für die Kommunen, privaten Investoren, Vereine, Verbände und Institutionen waren.

„Die Förderphase ist durchweg positiv verlaufen“, sagt Josef Bühler. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Umfrage unter Kooperationspartnern. Vor allem für die Punkte Informationen über Förderkriterien, Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe, die über Projekte berät und sie für passfähig erklärt, sowie Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit gab es die Noten eins und zwei. „Letztlich hatten wir mehr Antragsteller für Projekte, was immer gut ist. Das zeigt auch, dass sich die Menschen mit der ländlichen Entwicklung stark identifiziert haben“, so Josef Bühler weiter. „Und dankenswerterweise konnte unser ursprünglich für die Dübener Heide vorgesehenes Budget erhöht werden.“ Von dem Zusatzgeld hatten vor allem Kommunen und Kirchgemeinden profitiert.

Das EU-Geld, das über den Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellt wurde, ist in vielfältige Bereiche geflossen, um die ländliche Region im Radius zwischen Bad Düben, Eilenburg, Torgau, Dommitzsch und Laußig weiter zu entwickeln.

Den ländlichen Raum drücken Probleme, junge Leute wandern in die größeren Städte ab. Hinzu kommt: Alte Bausubstanz steht leer. Dank ILE gab es einen Anreiz für junge Familien. Wer sich alte Häuser oder ausgediente Scheunen für Wohnzwecke umbauen wollte, erhielt zwischen 30 und 40 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens jedoch 150.000 Euro Förderung. Etliche Paare aus den Gemeinden Laußig, Mockrehna und Elsnig haben das „Junge Wohnen“ in Anspruch genommen und sich so den Traum vom eigenen Haus erfüllt.

Der Traum vom Haus ist die eine Sache, Arbeit vor Ort zu haben die andere. Deshalb ist auch die lokale Wirtschaft gefördert worden. Investitionsmittel halfen, Mitarbeiter und Kunden an das jeweilige Unternehmen zu binden. Ein gutes Beispiel ist die Dommitzscher Fleischerei Bachmann GmbH, die bessere Produktionsbedingungen schaffte. Insgesamt wurden in der ILE-Region Dübener Heide etwa 4,1 Millionen Euro in den gewerblichen Bereich investiert.

Eine Aufgabe der ländlichen Entwicklung bestand darin, Lösungen auszuarbeiten, die das Leben auf dem Land attraktiv erhalten. Aus dem „Weißen Haus“, dem Sozialgebäude der früheren LPG in Kossa, wurde mit ILE-Fördermitteln ein multifunktionales und barrierearmes Service-Center für kommunale Dienstleistungen. Vieles an einem Ort – so sind lange Wege vermeidbar. Im wahrsten Sinne des Wortes schmerzhaft wird es, wenn die nächste Arztpraxis stundenweit entfernt ist. Umso erfreulicher, dass Landärztin Karin Schäfer eine Vorreiterrolle in Sachen medizinische Dienstleistungen beanspruchen kann. Im zuvor brachliegenden Dachboden über ihrer Praxis in Durchwehna entstanden eine Lehrküche und Schulungsräume.

Ob Straßen- und Wegebau oder ein schnelles Internet – auch dafür gab es Geld von der EU. 14,3 Millionen Euro flossen in den grundhaften Ausbau oder die Sanierung von Straßen und Wegen, die Gestaltung von Ortszentren und die Erneuerung von Beleuchtungsanlagen. Viele Kommunen erkannten auch, dass Kommunikation und Information die Schlüssel zur Welt sind. Die ILE setzte hier verschiedene Hebel an. Zum einen wurde genau erfasst, wo gravierende Breitband-Versorgungslücken sind – so geschehen in Trossin, Dreiheide und Doberschütz. In Doberschütz wurde auch der eigentliche Ausbau des Netzes großzügig unterstützt.

Wo will die Dübener Heide hin? Sie will zu einer Gesundheitsregion werden und hat sich in diesem Bereich weiterentwickelt. Zum Beispiel mit dem Netzwerk „Naturgesund“. In der Dübener Heide haben sich etwa 40 meist kleine Unternehmen der Gesundheitswirtschaft zusammengetan und bündeln ihre Dienstleistungen zu maßgeschneiderten Angeboten für Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern.

Integrierte Regionalentwicklung bedeutet auch, die Beteiligung der Bürger zu unterstützen. In der Dübener Heide wurden Modelle erprobt, in denen freiwillige Helfer Zeit und Geld spendeten. Und auch die Natur stand im Fokus. Sie ist Lebensgrundlage Nummer eins im ländlichen Raum. „Für uns heißt das aber nicht Schutz um des Schutzes Willen“, stellt Thomas Klepel, Chef des Naturparkes Dübener Heide, klar. „Es geht um eine gemeinsame Heimat für Menschen, Tiere und Pflanzen.” Aber das Zusammenleben kann konfliktträchtig sein – wie im Falle des Bibers. Bibermanagerin Janine Meißner kümmert sich deshalb mit allen Betroffenen um Lösungswege für Konflikte.

Auch im Teil Sachsen-Anhalt ist die Dübener Heide Förderregion. Auch dort sind in der letzten EU-Periode Millionen in den ländlichen Raum investiert worden. Sowohl in Sachsen als auch in Sachsen-Anhalt hat der Verein Dübener Heide e.V. erneut Bewerberkonzepte für die neue EU-Förderphase bis 2020 gestellt. Handlungsfelder sind die Bereiche Beschäftigung, Natur und Heimat. Die Entwicklungsstrategie bis 2020 zielt darauf ab, das in der letzten EU-Förderphase Begonnene wie zum Beispiel die Profilierung der Dübener Heide als Gesundheitsregion zu Ende zu führen, großräumig erfolgte Strategieverständigungen wie das tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept umzusetzen und neue Schwerpunktee in den Bereichen Wohnstandort, Mobilität und Bildung bewusst zu setzen.

Ein Beitrag von Naturpark Dübener Heide

Naturpark Dübener Heide (Naturparkhaus)

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