Pilze im Naturpark (11): Das Stockschwämmchen
Oktober 2025
Ein Beitrag aus der Reihe „Pilze im Naturpark“ Nr. 11 von Katy Kunze (in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Pilzberater)
Heute widmen wir uns einem Pilz, der eng mit dem Holz des Waldes verbunden ist. Er zählt zu den sogenannten Stuppenpilzen.
Der Name kommt aus dem süddeutschen Raum: „Das Schwammen, das am Stock wächst“. Sein wissenschaftlicher Name ist Kuehneromyces mutabilis. Kaum ein anderer Pilz wächst so zuverlässig an alten Baumstümpfen und abgestorbenen Stämmen wie das Stockschwämmchen. In dichten Büscheln überzieht der Pilz das tote Holz, bevorzugt sind Buchen und Birken.
Das Stockschwämmchen gehört zur Familie der Strophariaceae und ist in ganz Europa verbreitet. Zwischen Mai und November – manchmal sogar bis in den Winter hinein, kann man es finden.
Sein Erscheinungsbild ist markant und doch tückisch.
Der Hut misst drei bis sieben Zentimeter, wirkt jung halbkugelig, später ausgebreitet und glänzt feucht im Licht. Besonders auffällig ist die Zweifarbigkeit: dunkler in der Mitte, heller am Rand. Unter dem Hut finden sich dichte Lamellen, die sich von hell über zimtfarben bis hin zu rostbraun verfärben. Der geschuppte Stiel, fünf bis zehn Zentimeter lang, zylindrisch und nach unten dunkler werdend, trägt einen Ring – ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Das Fleisch ist dünn, hellbraun und verströmt einen milden, angenehm pilzigen Duft.
Für den Wald erfüllt das Stockschwämmchen eine entscheidende Aufgabe. Es zersetzt totes Holz und trägt damit zur Humusbildung und zum Nährstoffkreislauf bei.
Für den Menschen wiederum ist es ein begehrter Speisepilz. Zart im Biss, mild im Geschmack, eignet er sich hervorragend für Mischpilzgerichte, Suppen oder gebraten als Beilage.
Doch Vorsicht ist geboten!
Denn es gibt gefährliche Doppelgänger, die giftig sind. So zum Beispiel den Gift-Häubling (Galerina marginata) – bisweilen auch Nadelholz-Häubling genannt. Wer also Pilze sammelt, sollte sich bestens auskennen, im Zweifel lieber verzichten oder einen Pilzberater zur Kontrolle kontaktieren.
Das Sammeln von Stockschwämmchen ist nicht für Laien zu empfehlen, da es eine gewisse Artenkenntnis erfordert.
Ein Pilzbestimmung beim Pilzberater kann nur mit dem gesamten Pilz erfolgen. Hut und Stiel müssen vorzeigbar sein. Sonst kann es zu Verwechslungen kommen.
Um Pilzsuchern das Lernen der Pilze zu erleichtern, finden auch in diesem Jahr wieder geführte Pilzwanderungen statt. Jeden Donnerstag gibt es um 13.00 Uhr die Pilzwanderung mit unserem Pilzberater Lothar Strelow. Treffpunkt ist am Karower Meiler, dann geht es mit eigenem PKW oder ggf. Fahrgemeinschaften in die nähere Umgebung. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich, da die Plätze begrenzt sind: per Email an info-nsh@lung.mv-regierung.de oder per Telefon 0385 / 588- 64 860.
Und auch weiterhin kann man sich unseren Pilzberater für eine eigene Pilzwanderung kostenlos „buchen“. (lothar.strelow.freenet.de)
Pilzberatungsstelle: Schmiedestraße 4, 19399 Techentin
Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
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