Mit Schwammlandschaften Wasser natürlich managen

Stark- und Dauerregen-Ereignisse werden durch den Klimawandel häufiger. Deshalb sind zunehmend Methoden gefragt, mit denen unsere Landschaften mehr Wasser aufnehmen und speichern können. Eine solche Methode des natürlichen Hochwasserschutzes ist die Schwammlandschaft: Als „Schwammlandschaften“ bezeichnet man natürliche oder wiederhergestellte Landschaften, die wie ein Schwamm funktionieren und große Mengen Regenwasser aufnehmen und speichern können. Oft sind dies Feuchtgebiete, Bruchwälder, Moore und Auen, die durch die langsame Freisetzung des Wassers in Flüsse und Bäche die Gefahr von plötzlichen Überschwemmungen verringern.

 

Kluvensieker Holz im Naturpark Hüttener Berge © VDN-Fotoportal/Karl Goldhamer

 

Diese Methode des Hochwasserschutzes ist besonders nachhaltig, da sie nicht nur das Wassermanagement verbessert, sondern auch die Biodiversität fördert. Tiere und Pflanzen finden in diesen Landschaften wertvolle Lebensräume, die durch intensive Landwirtschaft oder Bebauung oft verloren gehen. Zudem sind Schwammlandschaften wartungsarm, da sie sich weitgehend selbst regulieren.

Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) der Bundesregierung werden Schwammlandschaften durch verschiedene Fördermaßnahmen unterstützt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) stellt dafür bis 2028 insgesamt 3,5 Milliarden Euro bereit.

 

Frühling im Hohen Brackveen, Eifel © VDN-Fotoportal/Peter Eschweiler

 

Im Bündnis der Nationalen Naturlandschaften (NNL) – zu dem 141 Naturparke, Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete in Deutschland gehören –  befinden sich zahlreiche Landschafts- und Biotoptypen, die im Mittelpunkt des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz stehen.

 

Der Moorforsch fühlt sich in Schwammlandschaften wohl © VDN-Fotoportal/I. Noack

 

Für das Projekt haben sich stellvertretend für die NNL 50 Gebiete von den Küsten bis ins Hochgebirge mit teils jahrzehntelangen Renaturierungs-Erfahrungen zur Mitwirkung als Modellgebiete bereit erklärt. Aus rund 120 Projektideen gestaltet das Projektteam in enger Abstimmung mit den Teams vor Ort Lösungen zur Wiedervernässung von Mooren, zum Umbau von Wäldern, zur Renaturierung von Auen, Wiederansiedlung von Seegras- und Salzwiesen und regenerativen Landbewirtschaftung durch Agroforst und Humusaufbau.

 

Kraniche finden in Schwammlandschaften ideale Lebensbedingungen © VDN-Fotoportal/Axel Küster

 

Aber auch unabhängig vom ANK tragen Naturparke schon jetzt auf vielfältige Weise zur Umsetzung von Schwammlandschaften bei: In den Naturparken Niederlausitzer Heidelandschaft, Niederlausitzer Landrücken, Nossentiner/Schwinzer Heide, Erzgebirge/Vogtland und Thüringer Schiefergebirge-Obere Saale werden über den VDN mit finanzieller Unterstützung von Kaufland und Coca-Cola Moore wiedervernäßt, in den Naturparken Uckermärkische Seen, Naturpark Westhavelland und Naturpark Steigerwald extensive Feuchtwiesen und im Naturpark Unteres Saaletal Auen renaturiert.

Diese Projekte zeigen schon jetzt, dass Schwammlandschaften eine vielversprechende Strategie für den Naturschutz und das Wassermanagement sind.

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.kompetenzzentrum-nk.de/

https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz

https://naturparke.de/verbandsaktivitaeten/potenzialstudie-natuerlicher-klimaschutz/

https://naturparke.de/verbandsaktivitaeten/moorschutzprojekt/

 

 

 

Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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