Natur bewegt – Sport und Naturschutz im Einklang

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Immer mehr Menschen zieht es beim Sport nach draußen – in Wälder, an Flüsse oder hinauf auf die Berge. Doch die Landschaften, die wir zum Erholen und Auspowern nutzen, sind zugleich sensible Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Wie Sport und Naturschutz miteinander harmonieren können, zeigen zahlreiche Beispiele aus den Nationalen Naturlandschaften – von gelenkten Kletterrouten bis hin zu nachhaltigen Mountainbike-Strecken.

Bewegung in der Natur – gesund und beliebt

Sport im Grünen gilt als gesund, entschleunigend und wohltuend. Ob Wandern, Radfahren oder Klettern – immer mehr Menschen suchen beim Sport nicht nur die körperliche Herausforderung, sondern auch das Naturerlebnis. Kein Wunder, dass sich „Natursport“ inzwischen zu einem wichtigen sozialen und wirtschaftlichen Faktor entwickelt hat.

Doch so vielfältig die Möglichkeiten in unseren Landschaften sind, so empfindlich sind die Ökosysteme, in denen wir uns bewegen. Wälder, Felsen, Seen oder Flüsse sind nicht nur attraktive Sportkulissen, sondern auch Rückzugsräume für geschützte Arten. Damit Sport und Natur nicht in Konflikt geraten, braucht es klare Regeln, durchdachte Konzepte und gegenseitige Rücksichtnahme.

Uferschnepfe. © Frennes/VDN-Fotoportal

Wenn Natur und Sport im Einklang stehen

Wie stark Natur durch Sport belastet wird, hängt von mehreren Faktoren ab: von der Sportart selbst, von der Häufigkeit der Nutzung und von der Empfindlichkeit des jeweiligen Lebensraums. Während Klettern, Segeln oder Gleitschirmfliegen nur an ausgewählten Orten möglich sind, benötigen Radfahren oder Wandern eine gute Infrastruktur und eine kluge Besucherlenkung. Entscheidend ist, Sportarten dort zu ermöglichen, wo sie Naturwerte nicht gefährden.

Beispiele aus der Praxis

Hoch hinaus. © Michael Steinhoff/VDN-Fotoportal

Klettern im Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura

Seit über 100 Jahren zieht die imposante Felsenlandschaft Kletterbegeisterte an. Um Arten wie Uhu, Wanderfalke oder seltene Felsblumen zu schützen, wurde bereits 1992 ein differenziertes Kletterkonzept entwickelt. Die Felsen sind in Zonen eingeteilt – von strikten Schutzbereichen mit Kletterverbot bis hin zu ganzjährig nutzbaren Routen. Zusätzlich gibt es zeitlich befristete Sperrungen während der Brutzeit. Das Ergebnis: Natur und Sport können nebeneinander bestehen – auf fast 1.000 Felsen mit rund 12.000 Kletterrouten.

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Mountainbiken im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald

Hier galt es, unterschiedliche Interessen in Einklang zu bringen. Gemeinsam mit Waldbesitzern, Jägern, Naturschützern und Mountainbikern wurde ein Netz von rund 1.000 Kilometern attraktiver Rundstrecken ausgewiesen. Einheitliche Beschilderung, Informationstafeln und die gezielte Umfahrung sensibler Gebiete sorgen dafür, dass Natur geschont und Sportler begeistert werden. Das Ergebnis: weniger Störungen im Wald – und mehr Freude am Biken.

Bootwandern. © Filipp/VDN-Fotoportal

Bootwandern im Naturpark Altmühltal

Mit dem Boot die Flusslandschaft erleben – die Altmühl gilt als einer der entspanntesten Flüsse Deutschlands und ist ideal für Familien. Die knapp 120 Kilometer lange Bootwanderstrecke zwischen Gunzenhausen und Dietfurt/Töging lädt zu Tages- oder Mehrtagestouren ein. Jede Etappe hat ihren eigenen Reiz, und die Infrastruktur entlang des Flusses ist hervorragend.
Ausgezeichnet mit der Gewässerzertifizierung „QMW“ des Bundesverbands Kanu e.V. und des Deutschen Tourismusverbands e.V., steht die Altmühl für verantwortungsvollen und nachhaltigen Wassertourismus. Im Mittelpunkt: hochwertige Infrastruktur, gelebter Umweltschutz und eine sensible Besucherlenkung.

Freizeitaktivitäten in Baden-Württemberg – „Bewusst wild“

„Verläuft durch dein Schlafzimmer ein Winterwanderweg? Oder liegt ein Geocache unter deinem Sofa?“ Mit solchen Fragen sensibilisiert die Initiative „Bewusst wild“ für die Perspektive von Wildtieren. Sie informiert, worauf beim Wandern, Schneeschuhlaufen oder Mountainbiken geachtet werden sollte, um Tiere in ihrem Lebensraum nicht unnötig zu stören.

Natur sportlich erleben – aber richtig

Ob Kanu fahren, Skaten, Langlaufen oder Segeln – in den Nationalen Naturlandschaften gibt es unzählige Möglichkeiten, sich aktiv zu bewegen. Damit alle Freude an der Natur haben und sie auch für kommende Generationen erhalten bleibt, gilt: Bitte nur ausgewiesene Wege und Routen nutzen – und Rücksicht auf Tiere, Pflanzen und Mitmenschen nehmen.

Herbstwanderung. © Matze/VDN-Fotoportal

Fazit

Sport in der Natur ist ein Gewinn für Körper, Geist und Seele. Mit durchdachten Konzepten, gegenseitigem Respekt und etwas Umsicht können wir dafür sorgen, dass unsere einzigartigen Landschaften auch in Zukunft Spielraum für naturnahe Bewegung bieten.

Viel Freude beim Entdecken Ihrer Sportart in der Natur!

 

 

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