Dem Fischotter auf der Spur

Yvonne Rychlak war für ihre Masterarbeit an der Universität Potsdam der Fischotter-Population im Naturpark Dahme-Heideseen auf der Spur. Im März 2021 kontrollierte sie 50 Monitoringpunkte (Brückendurchlässe, Stauwehre) im Naturpark Dahme-Heideseen auf Querungshinweise. Die Ergebnisse des Monitorings präsentierte die Studentin in einer sehr gelungenen Online-Präsentation am vergangenen Freitag einer interessierten Zuhörerschaft. Dabei war auch die Naturparkverwaltung in Prieros.

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Online-Vorstellung der Fischotter Studie (© Carsten Preuß)

 

Das letzte großflächige Monitoring fand im Naturpark 2014 statt. Insofern war es von großem Interesse, neue Daten zu erhalten.

Der besondere Fokus der Arbeit lag dabei auf den Bereich der Groß Schauener Seenkette im gleichnamigen 2.124,92 Hektar großen Naturschutzgebiet. Das Areal gehört seit 2001 der Heinz Sielmann Stiftung. Die Stiftung unterstützt seither auch die Bemühungen, den Lebensraum für die seltenen Wassermarder zu erhalten.

 

In der Groß Schauener Seenkette kamen für das Monitoring auch Wildkameras zum Einsatz. Alle zwei Wochen kontrolliere Yvonne Rychlak die Kameras. Einmal wöchentlich suchte sie an festgelegten Abschnitten nach Spuren und Hinterlassenschaften.

Wildkamera-Bild Fischotter (© Yvonne Rychlak)

Wildkamera-Bild Fischotter (© Yvonne Rychlak)

Dadurch konnte nicht nur die Anwesenheit des Fischotters ermittelt werden, sondern auch Verbreitungsschwerpunkte ausgemacht werden

Nach Abschluss der Datenerhebung steht fest, dass der Fischotter in bzw. an den Groß Schauener Seen zuhause ist. Auch die Kontrolle der 50 Monitoringpunkte im Naturpark Dahme-Heideseen zeigt, dass der Fischotter in der Region weiterhin verbreitet ist. Allerdings konnte er im Vergleich zu 2014 nur an 86 Prozent der seinerzeit positiven Fundstellen nachgewiesen werden. Somit hat sich die Fundhäufigkeit reduziert.

Unklar bleibt, ob der Rückgang ein tatsächlicher Bestandsrückgang ist, oder ob es sich bei dem einmaligen Monitoring um einen Ausreißer handelt. Um das herauszufinden sind weitere Kontrollen der 50 Monitoringpunkte erforderlich.

 

Der Fischotter gehört zur Lebensformgruppe der semiaquatischen oder ufergebundenen Säugetiere. Sie sind überwiegend nachtaktive Einzelgänger, nur gelegentlich verbringen sie Zeit mit Artgenossen. Während ihrer Aktivitätsphasen sind sie auffällig ruhelos, ständig auf Nahrungssuche und neugierig. Ihre Streifgebiete, die mehrere Kilometer Ufer von Seen oder Flüssen umfassen, kontrollieren sie regelmäßig.

Leider ist der Fischotter so selten geworden, dass man ihm kaum noch begegnet. In Deutschland liegt das Kernverbreitungsgebiet des Fischotters in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Doch auf ihn lauern Gefahren.

 

Über Jahrhunderte wurde der Fischotter vom Menschen vor allem als Konkurrent zur menschlichen Nutzung der Fischbestände verfolgt. Dazu kam die Zerstörung seines Lebensraumes durch den naturfernen Ausbau von Fließgewässern, die Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Gewässerverschmutzung. Hinzu kommen der Straßenverkehr und Fischreusen als häufige Todesursache.

Der Fischotter ist eine durch das Bundesnaturschutzrecht und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) streng geschützte Art.

Naturpark Dahme-Heideseen

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