Tauchen für den Naturschutz im Naturpark Dahme-Heideseen durch wissenschaftliche Arbeit ausgewertet

Im Dezember war die Verteidigung der Masterarbeit von Lucilia Westphal an der lebenswissenschaftlichen Fakultät am Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Huboldt-Universität zu Berlin. Es ging darum, welchen Beitrag Sporttaucher als Bürgerwissenschaftler zum Schutz der Klarwasserseen im Naturpark Dahme-Heideseen leisten können? Die Naturparkverwaltung, Silke Oldorff und Roger Prenzel vom Tauchverein Halber Hecht e.V. waren online bei der Verteidigung der Arbeit dabei.

Bei dem Bürgerwissenschaftenprojekt Naturschutztauchen (Citizen Science-Projekt) setzten sich Sporttaucher*innen und Naturschützer*innen gemeinsam für den Schutz von Flora und Fauna in Seen ein.

Mitglieder des Vereins Halber Hecht wurden von Naturschützer*innen des Naturschutzbundes (NABU Bundesverband) geschult, um mit biologischen und ökologischen Methoden den Erhaltungszustand von Seen im Naturpark zu erfassen.

Das Untersuchungsgebiet waren 27 Seen im Naturpark Dahme-Heideseen. Somit wurde in knapp einem Drittel der ca. 100 Seen im Naturpark kartiert.

Das Ziel vom Naturschutztauchen sind Nachweise von Wasserpflanzen zu erstellen und daraus den aktuellen Erhaltungszustand der Seen abzuleiten. Die Wasserpflanzen sind Bioindikatoren für die Seegüte. Auf Grund der Art der Wasserpflanzen, ihrer Häufigkeit oder Ihrem Vorkommen in bestimmten Tiefen können Aussagen zum Erhaltungszustand des Sees getroffen werden. Bei einem Fehlen ist von einem schlechten Erhaltungszustand des Sees auszugehen, da jede Wasserpflanze eine ökologische Funktion hat.

Bericht Naturschutz-Tauchen (© Carsten Preuß)

Bericht Naturschutz-Tauchen (© Carsten Preuß)

Von den 139 nachgewiesenen Wasserpflanzen sind 37 Arten als lebensraumtypisch für hiesige Seen identifiziert worden. Dies entspricht 29 %. Der Anteil von nachgewiesenen Eutrophierungszeigern beträgt 32 % und der Anteil von sonstigen Arten beträgt 39 %.

Bei den Untersuchungen wurde festgestellt, dass im Naturpark Dahme-Heideseen fast alle untersuchten Seen einen Erhaltungszustand von „mittel bis schlecht“ aufweisen.

Zudem haben die Taucher festgestellt, dass in vielen Seen im Naturpark ein ordnungswidriger Besatz mit Karpfen stattfindet, bei dem es sich um einen gründelnden Fisch mit folgenschweren habitatsveränderndem Potenzial handelt.

Bei der Futtersuche wühlen Karpfen am Seegrund durch die Grundrasen aus Armleuchteralgen und haben so erhebliche Auswirkungen auf die Wasserpflanzenbestände. Auch das Anfüttern im Zuge des Karpfenangelsports bewirkt einen erheblichen Nährstoffeintrag. Karpfen sind kein natürlicher Bestandteil des Naturparks Dahme-Heideseen.

Das Projekt Naturschutztauchen fördert soziale Beziehungen und neue Verhaltensregeln im nachhaltigen Umgang mit den Seen.

Naturpark Dahme-Heideseen

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