80 Jahre Naturschutzgebiet Krakower Obersee

Die erste Verordnung zum Schutz des Krakower Obersees als „Vogelfreistätte“ datiert aus dem Jahr 1932. Bis heute hat das Gebiet eine wichtige Funktion im Rahmen des Europäischen Vogelschutzes behalten.

Das Naturschutzgebiet (NSG) Krako­wer Obersee ist das älteste NSG des Naturparks. Der am Anfang des 20. Jahr­hunderts vorhandene Reichtum an Was­ser- und Schnepfenvögeln war der Grund für die Ausweisung des Krakower Obersees als Schutzgebiet (Vogelfreistät­te). Auf der Grundlage der RAMSAR-Konvention erhielt der Krakower Ober­see 1978 den Status eines Feuchtgebietes von internationaler Bedeutung (FIB). 2004 wurde das Gebiet entsprechend der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union Bestandteil des FFH-Gebietes DE 2239-301 (Nebeltal mit Zuflüssen, verbundenen Seen und angrenzenden Wäldern).

Seit der ersten Unterschutzstellung hat sich das Ökosystem deutlich verändert. Besonders zu sehen ist das an den vertre­tenen Brutvögeln. War zum Beispiel die Pfeifente bis Anfang des vorigen Jahrhun­derts als Brutvogel nachgewiesen, kann man sie heute nur noch auf dem Durch­zug in kleineren Trupps beobachten. Ne­ben diversen Entenarten verschwanden auch Säger und Limikolen als Brutvögel. Möglicherweise hängt das Verschwin­den einiger Arten mit dem Auftreten des Mink und anderer Raubsäuger zusammen.

Trotzdem trifft man seltenere Arten wie den Kibitz an – häufiger sind jedoch Arten wie Stockente, Graugans, Hau­bentaucher. Augenblicklich besteht auf dem Krakower Obersee die größte Lach­möwenkolonie des Binnenlandes mit bis zu 7.000 Brutpaaren. Auch die Flusssee­schwalbe ist mit 100 Brutpaaren zahl­reich vertreten. Der Kormoran brütet hier mit über 700 Paaren und vier Seeadlerpaare nutzen den See als Nahrungsrevier..

Im Verlaufe der Erforschungsgeschichte der Vogelwelt des Naturschutzgebietes konnten bisher 193 Vogelarten nach­gewiesen werden. Davon sind 98 Arten Brutvögel oder ehemalige Brutvögel und 95 Gäste oder Durchzügler.

Von den Beobachtungstürmen „Seeadler“ und „Rohrsänger“ sowie vom Verbindungsweg Bossow-Möllen hat man gute Möglichkeiten Vögel zu beobachten.

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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