Das Firmament im April 2023
April 2023
Ein Beitrag von Doreen Köppen
Im April bieten sich reichlich astronomische Ereignisse, die aufmerksame Himmelsbeobachter entdecken können. Merkur, Venus & Mars werden sichtbar sein, und die Lyriden senden zahlreiche Sternschnuppen vom Frühlingshimmel. Für viele Sternenbeobachtungen benötigt man nicht zwingend ein Teleskop, sondern kann oftmals schon mit bloßem Auge oder mit einem Fernglas interessante Himmelskonstellationen erkennen, wenn man sich Zeit nimmt. Der Merkur wird ab dem 02. April abends im Südwesten erstrahlen und dort auch an den darauffolgenden Tagen zum Tagesende zu sehen sein, bevor die Abendsichtbarkeit des Merkurs am 18. April gegen 21.30 Uhr endet.
Am 06. April steht der „Pink Moon“ leuchtend voll am Himmel. Nachdem wir im März den Lenzmond bewundern konnten, folgt im April der Ostermond. Dieser Name ist inzwischen jedoch weniger gebräuchlich, obwohl er zu der Lebensrealität der Menschen damals wie heute passt und es in diesem Jahr sogar auch stimmen würde. Die Menschen sind seit jeher in vielen Kulturen vom Mond fasziniert und so gibt es etliche Bezeichnungen. Für die meisten Vollmonde sind in unserer Kultur deutsche Namen überliefert, die wir so noch immer nutzen. Für manche Monde jedoch haben wir Namen der Algonquin übernommen, ein Volk amerikanischer Ureinwohner, die im Osten Nordamerikas angesiedelt waren. So auch für den April-Mond, den vierten Vollmond, den sie „Pink Moon“ nannten. Er strahlt aber keinesfalls pink, sondern erhielt seinen Namen von der Farbe der Flammenblumen, bei uns als Polsterphlox bekannt, die dann überall zu blühen beginnen.

Im Westen, unweit der Sternbilder Stier und Plejaden, ist die Venus am Abendhimmel zu beobachten. Im Vordergrund steht ein alter Birnbaum in voller Blüte. Foto: Evelin Kartheuser
Venus wird am 10. April gegen 21.30 Uhr nahe der Plejaden zu sehen sein. Die Plejaden sind ein offener Sternenhaufen, der bis Ende April am nördlichen Sternenhimmel mit bloßem Auge sichtbar ist. Er ist auch bekannt als Siebengestirn, Gluckhenne, Taube und Atlantiaden. Die Menschen sind oftmals total fasziniert von den glitzernden Plejaden, weil die sieben Hauptsterne, die sieben Schwestern Alkyone, Asterope, Elektra, Kelaino, Maia, Merope und Taygete, von einem zarten Blau umrahmt sind. Dass Venus ihnen so nahe kommt und sie somit noch mehr in Szene setzt, wird ein besonderer Anblick sein.
Einen Tag später dann, am 11. April, wird der Mond morgens bei Antares, dem hellsten Stern im Skorpion stehen. Am 13. April beginnt der abnehmende Halbmond. Der Mond bewegt sich am 16. April um 4.00 Uhr in Erdnähe, dem Perigäum, mit 367.968 km Entfernung. Um 5.40 Uhr wird die abnehmende Mondsichel im April zum letzten Mal morgens sichtbar sein, bevor er sich immer weiter von uns entfernt und am 28. April gegen 9.00 Uhr mit 404.299 km in Erdferne, dem Apogäum, ist. Dazwischen positioniert er sich immer wieder neu. So haben wir am 20. April um 6.13 Uhr Neumond, sehen ihn am 23. April um 22.30 Uhr nahe der Venus, am 25. April gegen 22.30 Uhr nahe dem Mars und am 26. April taucht er um 21.30 Uhr nahe dem Pollux im Sternbild Zwilling auf. Ab 27. April um 23.20 Uhr haben wir einen zunehmenden Halbmond.
Am 14. April abends betritt Mars das Firmament und erscheint 9 Bogenminuten südlich vom Stern Epsilon im Sternbild Zwilling. Von Mitte April bis Ende April (14. – 30. April) kommen die Lyriden der Erde so nah, dass aufmerksame Beobachter mit etwas Glück Sternschnuppen beobachten können. Die Erde kreuzt in dieser Zeit die Umlaufbahn des Kometen Thatcher. Dabei verglühen dessen Bruchstücke in der Atmosphäre, was wir als Sternschnuppen sehen. Das Maximum dieses in jedem Frühling auftretenden Meteorstroms wird in der Nacht vom 22. auf den 23. April um 4.00 Uhr erreicht im Südwesten des Sternbild Leier. Nach diesem sind die Lyriden benannt, denn der Meteorschauer hat hier seinen Radiant, und so scheint er direkt aus diesem Sternbild zu kommen. Natürlich können auch in anderen Bereichen des Himmels Sternschnuppen zu sehen sein. Wichtig für die Sichtbarkeit der Schnuppen ist ein wolkenloser Himmel. Und je höher der Radiant über dem Horizont steht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Sternschnuppen sehen zu können. Wir drücken die Daumen und wünschen viel Spaß dabei.
Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
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