Pilzbestimmung durch Pilz App

März 2025
Ein Beitrag aus der Reihe „Pilze im Naturpark“ Nr. 9 von Katy Kunze (in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Pilzberater)

In unserer Reihe „Mit dem Pilzberater unterwegs“ wollen wir zu Beginn des Jahres einige allgemeine Themen herausnehmen, bevor wir wieder in die gewohnte Art der Pilzbeschreibungen kommen. Heute möchten wir uns mal mit der Pilz App befassen.
Die Pilz App von früher hieß damals Bestimmungsbuch. Und sicherlich hatten früher weniger ihr Buch dabei, als heute die Menschen ihr Handy.
Zu jeder Zeit waren und sind beide Möglichkeiten eine gute Hilfe in der ersten Bestimmung und beim Lernen. Aber zu 100 % sollte man sich nie darauf verlassen.
Im letzten Jahr kam es öfter vor, dass Pilze, die mit Hilfe einer Bestimmungs-App gesammelt wurden, trotzdem falsch zugeordnet waren.
Zum Beispiel fand jemand einen Fliegenpilz, der nicht im typischen roten, sondern im orangenen Kleid auftrat, der dann mittels App als „Kaiserling“ bestimmt wurde. Aus einem giftigen Pilz wurde so ein vermeintlich wohlschmeckender Speisepilz.
Auch wurde der gelbe Knollenblätterpilz fälschlich für einen Eierwulstling gehalten. Dieser Fall trat leider sogar mehrmals auf.
Auf einer Wanderung wurden einmal Stockschwämmchen gefunden und sicher durch die App erkannt, aber einen Hinweis auf den hochgiftigen Doppelgänger Gifttäubling gab es nicht in der App.

Darum die Bitte an alle Pilzsucher, die sich durch eine App Unterstützung beim Bestimmen holen: Gehen Sie nicht blauäugig damit um. Überprüfen Sie, was Sie haben und holen Sie sich auch immer eine Zweitmeinung.
Es ist mit der App wie mit den Büchern: Manche sind gut und manche weniger gut.
Eine App kann nicht riechen. Sie kann nicht schmecken. Sie kann nicht vergleichen und sie weiß nicht, welcher Baum gerade in der Nähe steht. Denn wie wir schon einmal früher erläutert haben, gehen Pilze und Bäume gemeinsam eine Lebensgemeinschaft ein. Eine App bestimmt keine Jahreszeit und auch keine Waldtypen. Die Lichtverhältnisse können Fotos oder Bilder schon mal verfälschen und Farben anders aussehen lassen.
Im Zweifel kann man natürlich eine Geschmacksprobe machen, denn diese ist nicht so gefährlich, wie man vielleicht glaubt. Pilzgifte müssen immer in den Verdauungstrakt kommen, um Schaden anzurichten. Geschmacksproben spuckt man aus!
Zum Glück haben wir in der Nähe einen Pilzberater. Bei Unsicherheiten oder auch für eine Kontrolle kommen Sie gern bei ihm vorbei.
Lothar Strelow 038736 /42714, lothar.strelow@freenet.de.

Die kritische Beurteilung des Pilzberaters ist in jedem Fall einer App vorzuziehen. Hier erläutert Pilzberater Lothar Strelow die Merkmale des Pilzes. Foto: E. Kartheuser

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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