Landschaftspflege in Naturparken
Seit Menschen sesshaft geworden sind, gestalten sie ihre Umwelt. In Mitteleuropa begannen sie spätestens im frühen Mittelalter, die Landschaft ganz bewusst zu ihrem Nutzen umzugestalten. Der Mensch rodete Wälder und legte Siedlungen, Äcker und Weiden an. Flüsse wurden begradigt und Moore trockengelegt, um weiteres Land urbar zu machen. Aus einer Naturlandschaft wurde eine Kulturlandschaft. In dieser Kulturlandschaft entstanden zunächst neue Lebensräume, in denen sich viele Tiere und Pflanzen ansiedelten. Es war eine Landschaft mit enormer Artenvielfalt, zu denen z.B. der Weißstorch und der Kiebitz gehören.
Anfang des 20. Jahrhunderts setzte ein rasanter Rückgang der Vielfalt der Lebensräume und zugleich ein Artensterben ein. Der Trend hält bis heute an und hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich beschleunigt.
Naturparke versuchen, durch Landschaftspflege den Erhalt von Lebensräumen, die größtenteils durch den Menschen geschaffen wurden, zu sichern und zu verbessern, und damit auch die Artenvielfalt zu erhalten. Beispiele dafür sind die Heidelandschaft im Naturpark Lüneburger Heide, die Wacholderheiden im Naturpark Hohes Venn-Eifel oder die Orchideenwiesen im Naturpark Am Stettiner Haff.
Dabei werden beispielsweise Magerrasen gemäht, Hecken „auf den Stock gesetzt“ oder Kopfweiden geschnitten. Auf diese Weise betreiben die Naturparke nicht nur Arten- und Biotopschutz, sondern auch den Schutz unseres Kulturerbes. Außerdem geht es den Naturparken im Rahmen der Landschaftspflege um den Erhalt eines attraktiven Landschaftsbildes und damit um den Erhalt des Erholungswerts unserer Landschaft.
Im Zusammenhang mit Landschaftspflege entstehen häufig landwirtschaftliche Erzeugnisse, die verarbeitet und vermarktet werden können. In vielen Naturparken haben sich Regionalvermarktungs-Initiativen gegründet, die beispielsweise Apfelsaft aus den heimischen Streuobstwiesen vermarkten, z.B. unter der Marke „Bergisch pur“ im Naturpark Bergisches Land.
Auch die regionale Vermarktung von Fleisch von Weidetieren auf extensiv genutzten Weiden zählt dazu, wie z.B. das Fleisch der Marke „Grünland Spessart“ der beiden Naturparke im Spessart.
Weitere Beispiele zur Landschaftspflege mit Tieren finden sich im Naturpark Aukrug, der in diesem Monat im Portrait vorgestellt wird:
Auch die Schäferin pflegt unterschiedliche Gebiete, u.a. die Heideflächen am Boxberg, mit ihren Schafen und Ziegen.
Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
Verband Deutscher Naturparke
Holbeinstraße 12
53175 Bonn
Telefon
- 0228 921286-0
Faxnummer
- 0228 921286-9