Schaurig schön – Moorlandschaften in Naturparken

"Der Knabe im Moor" © VDN/Dirk Neidhardt

„Der Knabe im Moor“ © VDN/Dirk Neidhardt

Wer kennt sie nicht, die eine oder andere schön-schaurige Geschichte aus dem Moor, ähnlich wie Annette von Droste-Hülshoff (1841) es in ihrem „Der Knabe im Moor“ beschreibt. Nicht ohne Grund tragen Moore unheimliche Namen – wie z.B. das berühmte Teufelsmoor in der Nähe von Bremen, dass durch die Künstlerkolonie Worpswede zu Berühmtheit gelangte – galten sie doch lange Zeit als schwer bezähmbare, mystische Landschaften.

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Moore, egal ob Hochmoor oder Niedermoor, bieten einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt ein Zuhause. Zahlreiche Tierarten sind an die speziellen Bedingungen von Mooren angepasst: Dazu zählen in Europa zum Beispiel der fleischfressende Sonnentau, der Seggenrohrsänger und natürlich die unterschiedlichsten Torfmoose. Moore gehören außerdem zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern der Welt. Obwohl sie nur drei Prozent der Landfläche bedecken, enthalten Moore 30 Prozent des gesamten terrestrischen Kohlenstoffs, weit mehr als zum Beispiel Wälder. Doch Jahr für Jahr werden weltweit riesige Moore trockengelegt, um die Flächen für Land- und Forstwirtschaft zu nutzen oder den Torf als Rohstoff zu nutzen – beispielsweise für Blumenerde, die auch in deutschen Baumärkten und Gartencentern landet.

Dieses Moos mag Moor © VDN/Ulrike Sobick

Dieses Moos mag Moor © VDN/Ulrike Sobick

Auch in Deutschland werden z.T. noch Moore abgetorft, sollen aber langfristig wieder renaturiert werden. Größtenteils wird in Deutschland aber versucht, Moore zu erhalten oder zu renaturieren, wie z.B. im Naturpark Steinhuder Meer, im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen oder im Naturpark Hümmling. In Deutschland gibt es, je nach Region, ganz unterschiedliche Bezeichnungen bzw. Synonyme für Moore. So werden im allgemeinen Sprachgebrauch die Bezeichnungen Moor und Sumpf meistens synonym verwendet. In Nordostdeutschland sind die Bezeichnungen Bruch und Luch verbreitet, in Süddeutschland Ried, Filz und Moos.

Kleine Moosjungfer © VDN/Bernd Jöhnk

Kleine Moosjungfer © VDN/Bernd Jöhnk

Zu trauriger Berühmtheit kommen Moore in letzter Zeit angesichts des Klimawandels. Weltweit brennen Moore in den trocken-heißen Sommern der letzten Jahre, so gab es einen großflächigen Moorbrand 2018 im Emsland. Das ist doppelt schädlich fürs Klima, denn der in den Mooren gebundene Kohlenstoff gelangt so in die Atmosphäre und die Bindungswirkung von Kohlenstoff durch die Moore geht so verloren.

Erleben können Sie Moore in Naturparken auf tollen Beobachtunghütten, Aussichtsplattformen oder bei geführten Wanderungen u.a. in den Naturparken Steinhuder Meer, im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen oder im Naturpark Hümmling.

Moorweg © VDN/Norbert Breuer

Moorweg © VDN/Norbert Breuer

 

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One thought on “Schaurig schön – Moorlandschaften in Naturparken

  1. Egbert Witzlau
    1

    Um die Bedeutung der Moore intensiver in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern , nutze ich aus tiefer Überzeugung , den Moorerlebnispfad in Menz im Naturpark Stechlin – Ruppiner Land. Mit geführten Genußwanderungen im Wandel der Jahre (s)-Zeiten führe ich Interessierte zu einem Besuch beim „Doktor Wald“und wir wandern mit allen Sinnen und „Apfelsteinen“ auf dem Moorerlebnispfad, und nutzen das Erbe der Eiszeit als Ort der Muße und der Erkenntnis. Und auch viele kleine Moore geben Antworten auf dringende Fragen unserer Zeit, wenn wir es demütiger annehmen uns als Teil diese Naturnetzwerkes zu begreifen.

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