Söhlbruch – Urwald, wo Keiner dran denkt

Söhlbruch – Urwald, wo keiner dran denkt

Söhlbruch © Naturpark Lüneburger Heide

Wer das Mystische in der Lüneburger Heide sucht, findet es im Söhlbruch in der Bispinger Ortschaft Hützel. Im nur acht Hektar großen Naturschutzgebiet Söhlbruch befindet sich ein Erlenbruchwald, wie er fast nur in den nährstoffarmen Standorten des Tieflandes vorkommen kann. Und immer seltener vorkommt, denn Entwässerungen und der Eintrag von Nährstoffen gefährden diesen schützenswerten Lebensraum mit seiner hochspezialisierten Pflanzenwelt. Jahrhunderte alte Geschichten ranken sich um Erlenbruchwälder, wie sie wohl auch die Kulisse für Goethes „Erlkönig“ bildeten.

Der Söhlbruch besteht aus einem Erosionstal, das steilwandig in den Hang der Moränenlandschaft einschneidet. Aus den Hängen tritt aus vielen kleinen Quellen Wasser aus und läuft in die Talsohle. Dabei führt es Feinsand mit sich. Stellenweise ist durch die Sande der Weg des Wassers recht genau zu erkennen. Im Tal hat sich aus den Quellwässern ein Feuchtgebiet mit Erlen- und Birkenbruch gebildet, dessen Untergesellschaften aus Hochmoorvegetation bestehen. Selbst in trockenen Jahren ist es hier kühl und feucht. Ein kleines bisschen Urwald-Feeling in der Kulturlandschaft Lüneburger Heide liegt in der Luft.

In dem Projekt „Schützen durch Wissen“ hat der Naturpark Lüneburger Heide den Söhlbruch und 26 andere Natur- und Landschaftsschutzgebiete in seiner Region beschrieben. Was ist das Besondere an jedem einzelnen Schutzgebiet? Warum ist es so wichtig, die Natur hier zu erhalten? Was tut sie für den Menschen? Unter diesen Fragestellungen zeigt der Naturpark in Flyern sowie an insgesamt 35 Infostelen und -tafeln in der Naturparkregion die Charakteristika der Schutzgebiete auf und stellt immer wieder Verbindungen zum Leben der Menschen her. Alles hängt mit allem zusammen.

Link: www.schuetzen-durch-wissen.de