LIFE Projekte tauschen sich aus
Austausch ist vieles, Erfahrung alles. In diesem Sinne besuchten Mitarbeiter des Life Projektes „Sandrasen im Dahme-Seengebiet“ und des Naturparks Dahme-Heideseen in der vorigen Woche Life Projekte in Hessen und Thüringen. Wie beim Sandrasenprojekt geht es auch hier um Trockenlebensräume mit den hier typischen Arten.In Hessen besuchten wir das Life+ Projekt „Wetterauer Hutungen“. Die Kollegen zeigten uns die Projektgebiete „Lindenberg bei Birklar“, eines der ältesten, wenn nicht das ältestes Naturschutzgebiet Hessens und das Projektgebiet „Köppel bei Langd“. Hier ist es ein Steinbruch mit umgebender wärmeliebender Hügelflora der das Schutzgebiet prägt.
Bevor es am Tag zwei nach Thüringen weiter ging, besuchten wir die eindrucksvolle Ausstellung „Schaf und Natur in Hungen“, die toll aufgebaut ist und eindrucksvoll zeigt, welche Bedeutung der Schafhaltung früher und heute für die Region und deren Naturausstattung zukommt. Wer also Hungen besucht, sollte unbedingt in die Ausstellung, natürlich auch um die Schaukäserei Hungener Käsescheune zu besuchen.Thüringen grüßte und empfing uns mit den weit sichtbaren Hügeln und Burgen „Die drei Gleichen“. Am bekannten wie beliebten Treff am Gasthof Freudenthal empfingen uns Kollegen des Life Projektes „Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens“. Die erste Tour im Projetgebiet „Drei Gleichen“ ging auf dem Life-Lehrpfad zu den Trockenhängen unterhalb der Burg Gleichen bis hinauf zu der Burg mit der Turm-Ausstellung über das Life-Projekt. Inmitten des Burggeländes werden, gärtnerisch betreut vom „Burgpersonal“, einige bemerkenswerte Steppenpflanzen vorgestellt. Der anschließende Besuch des Projektgebietes „Trockenrasen nordwestlich von Erfurt“, dauerte bis in die frühen Abendstunden. Eindrucksvoll leuchteten hier die Gipsvorkommen, die stellenweise aus den Trockenrasen ragten, wie auch die dunkelblauen Steppensalbei-Bestände.
Der letzte Exkursionstag führte dann erst einmal in die Büroräume des Thüringer Life-Projekts, wo es einen kleinen Vortrag und anregenden Erfahrungsaustausch gab. Anschließend ging es dann wider in die Natur. Und in was für eine! Wir besichtigten das landschaftlich so eindrucksvolle Projektgebiet „Hainleite – Wipperdurchbruch – Kranichholz“ mit seinen wertvollen Trockenrasenstandorten und Orchideenvorkommen. Es war ein toller Exkursionsabschluss!
Natürlich geht es bei so einem Erfahrungsaustauch nicht nur um das „vorzeigen“ der „Naturschätze“ in den Projekten. Als Resümee an Erkenntnissen wie auch offene Fragen kann man festhalten:
- Die Trockenrasen- und Steppenlebensräume werden bzw. sind in unserer so intensiv genutzten, an Nährstofffrachten reichen Landschaft auf kleine und kleinste Restflächen zurück gedrängt.
- Dies Flächen sind dann noch durch die Aufgabe der historischen Nutzung – in den meisten Fällen ist bzw. war dies die Beweidung mit Schafen und Ziegen – durch Zuwachsen mit Gebüschen und Wäldern gefährdet.
- Nachhaltige Sicherung und die Erweiterung der Offenlandlebensräume bedürfen der Menschen, die diese Lebensräume und Landschaften nutzen und betreuen. Und diese Menschen, die Schäfer, gibt es leider auch immer weniger.
- Und zum Schluss: Nachhaltigkeit im Naturschutz bedeutet insbesondere auch, dass erfolgreiche Naturschutzprojekte nach der Beendigung der Förderung weiter geführt werden müssen!
Autor: Hans Sonnenberg
Ein Beitrag von Naturpark Dahme-Heideseen
Naturpark Dahme-Heideseen
Arnold-Breithor-Str. 8
15754 Heidesee
Telefon
- (+49) 033768 969-0
Faxnummer
- (+49) 033768 969-10