Fortbildung für die Naturwacht

Wussten Sie, dass man allein mit einer Hand eine 100jährige Buche zum Schwingen bringen kann? Man muss es nur in genügend großer Höhe versuchen…

Diese und viele andere neue Erfahrungen konnten die Naturpark-Ranger auf ihrer diesjährigen Fortbildung machen. Einmal im Jahr finden sich die Wächter und Mitarbeiter der 7 Naturparke Mecklenburg-Vorpommerns für eine 3-tägige Fortbildung zusammen. Nachdem in den vergangen Jahren der Lehrgang in den verschiedenen Naturparken stattfand, wurde in diesem Jahr die Insel Rügen mit dem Biosphärenreservat Südost-Rügen als Lernort ausgewählt. Hier trafen sich vom 20. bis 22. April 2015 rund 45 Mitarbeiter der Naturparke und des Biosphärenreservates Südost-Rügen.

Auf dem Baumwipfelpfad im Naturerbe-Zentrum Rügen bei Prora kann man in bis zu 17 Metern Höhe durch den Buchenmischwald flanieren und so besondere Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt gewinnen. Aber auch eine botanische Exkursion durch die Zickerschen Berge auf der Halbinsel Mönchgut begeisterte die Teilnehmer des Lehrganges. Das Treffen mit dem Schäfer machte deutlich, wie schwierig es unter den heutigen Rahmenbedingungen ist, die Beweidung der Trockenrasen wirtschaftlich zu betreiben. Auf einer weiteren Exkursion in das NSG Feuersteinfelder wurde demonstriert, wie die Menschen vor Jahrtausenden mit Feuerstein, Schlageisen, Zunderschwamm und Distelwolle ein Feuer entzündeten.

Zwischen den Exkursionen gab es interessante Vorträge von renommierten Wissenschaftlern. Prof. Hannes Knapp referierte über die Landschaftsgeschichte Rügens sowie die 25-jährige Geschichte der Großschutzgebiete. Im Ozeaneum in Stralsund wurden die Meeressäuger der Ostsee thematisiert. Der Ornithologe Dr. Klaus-Dieter Feige berichtete über Veränderungen in der Vogelwelt aufgrund des Klimawandels und anderer Einflüsse. Beispielsweise kann sich die Eheschließung des Ornithologen durchaus negativ auf die Quantität seiner Beobachtungsergebnisse auswirken …

So brachte der Naturwacht-Lehrgang viele neue Erkenntnisse, aber auch Motivation für den Arbeitsalltag.

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide