Lehmofenbau am Karower Meiler
Ein Beitrag von Beate Diederichs
Karow. Ein Lehmofen ist eine praktische Sache. Denn darin kann man unkompliziert unter freiem Himmel leckere Speisen wie zum Beispiel Pizza oder Brot backen. Mit dieser Idee im Hinterkopf entschieden sich die Mitarbeiter des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, dass direkt neben dem Naturparkzentrum Karower Meiler ein solcher Ofen entstehen sollte. Gesagt, getan: Angeleitet von dem Lehmbauer und Museumspädagogen Tom Küstner sowie von Edgar Bartel und Evelin Kartheuser vom Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, arbeiteten zehn Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern zwei Wochen lang an dem Ofenprojekt. Sie waren zwischen 18 und 25 Jahren alt und gehörten zu einem internationalen Jugendcamp. Der Naturpark richtet traditionell seit Jahren solche Camps aus. Zwei von ihnen kamen aus Deutschland, die anderen aus Nordmakedonien, Italien, Spanien, Irland, Tschechien, Mexiko, Japan und Taiwan. „Die ausländischen Jugendlichen sind fast alle extra für das Camp nach Deutschland gekommen“, unterstreicht Evelin Kartheuser die Zugkraft des Vorhabens.

Um einen Lehmofen zu bauen, wird Lehm benötigt. Dieser wurde in der alten Lehmgrube der Ziegelei Benzin geholt. Foto: Tom Küstner
Insgesamt sechs Tage wa ren die jungen Leute an dem Lehmbackofen beschäftigt: Nachdem das Naturpark-Team bereits das Fundament und den Sockel vorbereitet hatte, schafften sie das Material, wie Lehm und Dachsteine, heran, bauten die untere Schamott-Auskleidung, eine zweiteilige Ofenkuppel und einen Teil des Schornsteins. Außerdem begannen sie, die Ofenkuppel mit Lehm zu ummanteln. Verwendet wurden Materialien aus der Region: Feldsteine, Lehm aus der Grube der Ziegelei Benzin ebenso wie „recycelter“ Lehm von einem Lehmschlagboden in einem alten Speicher, Ziegel aus einem Ziegelfeldbrand am Karower Meiler und Dachsteine aus der Ziegelei Benzin. „Wir möchten uns besonders bei der Gemeinde Neu Poserin bedanken, die gebrochene Feldsteine für das Projekt gespendet hat“, betont Evelin Kartheuser. Parallel zu den Ofenbauarbeiten betätigten die jungen Frauen und Männer, die in Wooster Teerofen untergebracht waren, sich auf vielfältige Art im Naturpark: Sie entfernten alte Zäune, schnitten Wege frei, halfen bei der Wiesenmahd und beim Schafe-Impfen und sammelten Müll ein.

Hier wird fleißig am Ofen gebaut. Trotz großer Hitze waren die jungen Leute sehr motiviert. Foto: Evelin Kartheuser

Bevor der Lehm als Baumaterial verarbeitet werden kann, muss er ordentlich gestampft werden. Foto: Ralf Koch
Gefördert hat das Ofenprojekt der Deutsche Museumsbund e. V. Der Ofen am Karower Meiler ist einer von drei Lehmbacköfen, die in diesem Sommer von und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gebaut wurden. Ein zweites Exemplar steht am NaturMuseum Goldberg, ein drittes im Jugendgarten des Jugendclubs Goldberg. Den Ofen beim Jugendclub soll künftig auch die Regionalschule mit nutzen können, die sich direkt daneben befindet.

Abschiedsbild am Ofen: Fast fertig! Leider hat die Zeit des internationalen Jugendworkcamps für die Ferrtigstellung nicht ausgereicht. Der Ofen wird nun mit einheimischen Jugendlichen vollendet. Foto: Evelin Kartheuser
Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
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