Hermann Wintering

(c)Naturkost-Mühle Wintering

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Hermann Wintering ist Wegbegleiter und Mitbegründer des Hümmlinger Pilgerweges im Emsland. Als Ur-Hümmlinger weiß er viel über die Entstehung und Entwicklung des Weges zu berichten, ebenso wie über die Region des jüngsten Naturparks Niedersachsens selbst – dem Naturpark Hümmling.

Aber die ehrenamtlichen Aktivitäten sind Herrn Wintering, der sich eigentlich bereits im Ruhestand befinden könnte, nicht genug. Über sein Engagement als 1. Vorsitzender des Hümmlinger Pilgerweges hinaus ist Herr Wintering zudem aktiv in der Produktion und im Vertrieb regionaler Produkte im kleinen Familienunternehmen „Naturkost-Mühle Wintering“. Im Interview beantwortet Herr Wintering uns Fragen zu seiner Heimatverbundenheit und damit seiner Motivation, sich für den Hümmling einzusetzen und zu engagieren. Auch die Regionalität der Produkte spielt dabei eine Rolle.

 

 

Herr Wintering, das Pilgern im Emsland ist seit 2008 möglich. Sie sind 1. Vorsitzender und Mitbegründer des Hümmlinger Pilgerweges – was ist das Besondere am Hümmlinger Pilgerweg? Gibt es Parallelen zu anderen bekannten Pilgerwegen- und stätten?

Typisch für viele Pilgerwege ist die Routenführung, die überwiegend durch die Natur, abseits von Orten und abseits vom Publikumsverkehr verläuft. Der Wanderer kann ganz für sich allein sein. Die Naturvielfalt entlang des Hümmlinger Pilgerweges ist ganz besonders und deshalb sehr gut zu Fuß erlebbar: es geht durch Heidelandschaften und Moorgebiete, Wälder und Hümmlingdörfer. Viele historische Schätze und Zeitzeugen, Denkmäler und Steingräber laden Pilger ein, „innezuhalten“. Außerdem hat jeder Pilgerweg eine eigene charakteristische Wegweisung als Orientierung für die Wanderer. Das können Schilder, Symbole oder auch religiöse Orte und Gebäude sein, wie Kirchen, die zum Nachdenken anregen. Für den Hümmlinger Pilgerweg haben wir in Anlehnung an die vielen Großsteingräber Findlinge gewählt, die den Pilgern den Weg weisen … von Stein zu Stein. Außerdem haben wir Sinnsprüche auf Steinen angebracht, die jeweils einen Bezug zu dem Ort haben, an dem sie aufgestellt sind.

 

Gibt es einen Lieblingsort für Sie auf dem Hümmlinger Pilgerweg bzw. auf dem Hümmling allgemein, der Sie an ein Ereignis, einen Moment erinnert?

Einer meiner Lieblingsorte ist die Weidenkirche in Börger, die durch den fleißigen Einsatz der Landjugend im Grünen vor sieben Jahren entstanden ist. In nur 72 Stunden war das Bauwerk aus einem Rohrgestell fertig, an dem sich heute die Weidenpeitschen hochranken. Sie dient Pilgern als Andachtsgebäude. Ein weiterer besonderer Ort ist die Naturlandschaft zwischen Esterwegen und der Bundesstraße 401 – die Landschaft ist hier noch wie vor 50 Jahren – Wiesen und Weiden – die Natur des Melmmoores in Esterwegen. Es gibt darüber hinaus einen Ort, der mich immer wieder fassungslos macht und mich gleichzeitig tief berührt. Deshalb ist der Stein an diesem Ort auch mit dem Spruch „Sprachlosigkeit“ versehen. Der Stein befindet sich in der Nähe des ehemaligen Lagers in Esterwegen – heute die Gedenkstätte, die immer noch Sprachlosigkeit bei seinen Besuchern hervorruft.

 

Ist das Pilgern in Gruppen beliebt? Wandern mit Gleichgesinnten – was halten Sie davon – was bietet der Hümmlinger Pilgerverein an?

Das Veranstaltungsprogramm des Pilgervereins ist beliebt – das Wandern unter Gleichgesinnten ist für viele Interessenten hilfreich. Der Austausch und die Gespräche helfen vielen Pilgern bei ihrer Reise zu sich selbst. Wir bieten traditionell das „Anpilgern“ zum Frühlingsbeginn am Karfreitag an. Dabei pilgern wir im Dunkeln. Bis zu 200 Pilger nehmen daran teil. Außerdem bietet der Verein das Pilgern für Frauen und für Männer sowie eine mehrtägige Pilgerwanderung mit Übernachtung an.
Herr Wintering selbst nimmt an vielen Veranstaltungen teil.

 

Herr Wintering: Sie sind aber auch noch in ihrem Familienunternehmen „Naturkost-Mühle Wintering“ beschäftigt. Wie lange gibt es die Naturkostmühle schon?

Bereits seit 1935 wird bei unserer Mühle von der Familie Wintering Brot gebacken und verkauft. Und damals war schon Schwarzbrot sehr gefragt. Vor ca. 25 Jahren hat meine verstorbene Frau Änne mit einem kleinen Bioladen angefangen. Sie spezialisierte sich im Laufe der Zeit auf Brotbackmischungen, die einem leicht von der Hand gingen. Das Besondere an unseren Backmischungen ist die Auswahl der Mehlsorten, die einen hohen Anteil an Vollkornmehlen haben und überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Heute unterstütze ich meinen Sohn Michael, der die Firma übernommen hat, um die Idee weiterzutragen.

 

Wie viele Brotbackmischungen bieten Sie an? Gibt es einen „Renner“?

7 Brotbackmischungen haben wir im Programm. Neben unserem Schwarzbrot ist das „Hümmlinger Mischbrot“ besonders beliebt.

 

Naturpark Hümmling

Ordeniederung 2
49716 Meppen

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  • +49 (0) 5931 – 44 22 88

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