„Miteinander“ — Lebensgemeinschaften in der Natur
Lebensgemeinschaften unterschiedlicher Arten, auch Symbiose genannt, wurden zum Erfolgsprinzip der Natur: Das Zusammenleben sichert das Überleben aller Beteiligten. In der Regel führt sie zu einer dauerhaften Lebensgemeinschaft, die in der Mehrzahl im Zusammenhang mit Ernährung, Schutz vor Feinden oder Fortpflanzung steht.
Das Zusammenleben von Ameisen und Blattläusen ist eine bizarre Symbiose: Die Ameisen leisten den Blattläusen Schutz vor Feinden, und im Gegenzug lassen sich diese von den Ameisen scheinbar ohne Widerstand „melken“. Ganz freiwillig geschieht dies allerdings nicht: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Ameisen sich Blattläuse mit einem Sekret, sozusagen einer „chemischen Keule“ gefügig machen und damit quasi versklaven. Die Substanz bewirkt, dass sich die Läuse langsamer bewegen und so in der Nähe des Ameisennestes dauerhaft bleiben. Aber: Die Blattläuse profitieren von ihrem Dasein als versklavte Lieferanten von Honigtau durch einen lebenswichtigen Dienst der Ameisen: Sie halten ihnen gefährliche Feinde – darunter Marienkäferlarven – kämpferisch vom Leib.
Auch Pilze kooperieren mit Bäumen: Pilze müssen zum Überleben organische Stoffe aufnehmen. Im Gegensatz zu Pflanzen können sie diese nicht selbst produzieren. Daher sind sie u.a. auf Bäume angewiesen, um von deren Fotosynthese zu profitieren. Aber auch der Baum profitiert vom Pilz: Indem sich die feinen Pilzfäden mit den Pflanzenwurzeln verbinden, kann sich der Baum noch besser Wasser und Nährstoffe einverleiben.
Eine besonders enge Symbiose sind die Flechten eingegangen: Flechten sind Doppelwesen aus Pilzen und Algen. Beide Partner sind so eng miteinander verbunden, dass man sie nur unter dem Mikroskop getrennt wahrnehmen kann.
Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
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