Auftakt des EU Life–Projekts „Sandrasen Dahme-Seengebiet“
In den kommenden sechs Jahren wird sich die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg intensiv um die Trockenlebensräume in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Oder-Spree widmen. Mit ihrem EU-Life-Projekt „Sandrasen Dahme-Seengebiet“ sollen für die Region typische trockene und kalkreiche Sandrasen erhalten und in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Am 24. Oktober wurde das Projekt offiziell in Töpchin gestartet.
Die dauerhafte Nutzung von Trockenrasen aufrechtzuerhalten und wieder auszuweiten, ist das Hauptanliegen des Projekts der Landesnaturschutzstiftung. Hierfür sind in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Oder-Spree auf 240 Hektar Maßnahmen vorgesehen. Projektpartner dabei ist der Naturpark Dahme-Heideseen. „Wir wissen, dass die offenen Sandtrockenrasen und Heiden eine wechselvolle Geschichte haben, aus der die Herden der Haustiere nicht wegzudenken sind. Der Beruf des Schäfers sicherte unverzichtbare Güter wie Wolle, Milch und Fleisch. Seine Tätigkeiten wie Hüten, Treiben, Roden und Brennen prägten das Bild unserer Landschaft“, sagt Umweltministerin Anita Tack (Linke) anlässlich des offiziellen Projektstarts in Töpchin. Der Schutz dieser europaweit mittlerweile sehr bedrohten Lebensräume, die seltene Arten wie Wiesen-Küchenschelle, Sand-Tragant oder das Büschelige Gipskraut beheimaten, könne daher nur durch Nutzung nachhaltig gelingen. Die Angebote des Projekts an die Landnutzer umfassen dabei eine Unterstützung bei der Neueinrichtung von Weideflächen, Anschubhilfen bei der erstmaligen Nutzung brachgefallener Flächen und die Beratung an der Schnittstelle zur Agrar-Umweltförderung. Trainingsmaßnahmen sollen die Qualität der Nutzungen verbessern. Ergänzend zur Beweidung sind Entbuschung, Mahd und Plaggen (das Abziehen der Vegetation mitsamt der obersten Bodenschicht) wesentliche Bausteine des Projekts. Neben der Fachabteilung des Landesamts für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und der Verwaltung das Naturparks Dahme-Heideseen stehen der Stiftung viele Partner in der Region zur Seite. „Hier sind die Landwirtschaftsbetriebe an erster Stelle zu nennen, die mitunter seit vielen Jahren mit dem Naturpark und der Stiftung verlässlich zusammenarbeiten“, so Bernhard Schmidt-Ruhe, Geschäftsführer der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Mit ihrem Projektantrag konnte die Stiftung gut 1,8 Millionen Euro für den Naturschutz in Brandenburg bei der EU in Brüssel akquirieren. Rund 600.000 Euro kommen aus Ersatzzahlungen der Eingriffsregelung als Eigenanteil der Landesstiftung dazu. Mit seinem Finanzumfang von 2,4 Millionen Euro zählt „Sandrasen Dahmeseen-Gebiet“ zu den größten Life + Natur-Projekten, die die Europäische Union in diesem Jahr in Deutschland finanziert. Es ist das zwölfte brandenburgische Projekt seit der Erstauflage des Förderinstruments LIFE im Jahr 1992.
Ein Beitrag von Naturpark Dahme-Heideseen
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