Pilze im Naturpark (5): Der Nelkenschwindling
August 2023
Teil 5 der Reihe „Pilze im Naturpark“ von Pilzberater Lothar Strelow und Katy Liermann
Von Elfen und Hexen und dem Nelkenschwindling
Wir schreiben heute von dem, was der Steinpilz macht, die Champions auch und der Pilz, den wir heute vorstellen, der macht es sowieso!
Wir sprechen von der Wuchsform, die für diese Pilze charakteristisch ist – in Kreisen oder Ringen zu wachsen.
Auf dem Rasen sind sie häufig zu finden. Die Form des Wachsens hat unsere Vorfahren zu Phantasien angeregt, weil sie sich nicht erklären konnten, wo diese Pilze herkommen und warum sie sich so anordnen. Die Erklärung damals war, dort haben die Hexen ihren Tanz vollbracht oder die Elfen ihren Reigen. Heute weiß man natürlich, dass dort zwei Pilzsporen niedergefallen sind, sich vereinigt und dabei einen neuen Pilz gebildet haben. Dieser wächst nun von innen nach außen.
Auffällig ist eine grüne Verfärbung des Rasens. Diese entsteht durch die Abbauprodukte des Pilzes, welche gleichzeitig Nährstoffe für das Gras sind. Schon von weitem kann man erkennen, wo diese Pilze wachsen. Die großen grünen Ringe, die man manchmal auf Weiden oder Wiesen findet, die sollten uns gelegentlich ruhig mal dazu anregen, genauer hinzuschauen.
Der Nelkenschwindling, über den wir heute berichten wollen, ist ein sehr häufiger Speisepilz. Er wird auch Feldschwindling oder Rasenschwindling genannt. Leider wird er oft verkannt. Als ein äußerst schmackhafter Pilz eignet er sich besonders für Suppen als Würze oder als Zugabe im Omelett. Dort entfaltet er sein tolles Potenzial.

Der Name Nelkenschwindling hat weder etwas mit Gewürznelken oder den Blumen zu tun, sondern kommt aus dem althochdeutschen „geschmiedete Nägelchen“. Kleine Nelkenschwindlinge sehen kleinen Nagelköpfen sehr ähnlich.
So schnell, wie dieser Pilz kommt, so schnell verschwindet er auch wieder. Ein Gewitterguss reicht, um ihn erscheinen zu lassen. Sie treten im Trupp auf. Der Nelkenschwindling ist ein ockerfarbener Lamellenpilz.
Wenn man mit dem Pilzberater unterwegs ist, dann sind in der Regel auch immer Pilze im Korb. Und so konnte ich den Nelkenschwindling fotografieren, sammeln, zubereiten und auch essen. Ich muss sagen, er ist würzig und hat meinem Bauernfrühstück eine tolle Note gegeben.
Ich bin froh, neue Pilze kennenzulernen und zu probieren. Noch immer etwas vorsichtig, taste ich mich aber nach und nach an Pilze heran, die ich zuvor nicht kannte.
Wer dies auch so erleben möchte, kann gern mit Herrn Strelow auf Wanderung gehen. In Gruppen oder in Einzelwanderungen – ganz wie man mag. Wer bereits gesammelte Pilze bestimmen lassen möchte, kann das gern bei der Pilzberatung tun.
Lothar Strelow: 038736 / 42714
Im nächsten Artikel wollen wir dann über den Champion schreiben, welcher ja auch im Hexenkreis zu finden sein kann.
Text und Fotos Katy Liermann
Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
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