Kranichfarbberingung in Zentralmecklenburg

Ein Beitrag von Dr. Günter Nowald, NABU-Kranichzentrum Groß Mohrdorf

Die Farbberingung und Besenderung von Jungvögeln in ihrem Brutgebiet ergibt einen hohen Informationsgewinn zum Zug, zur Rast und zur Überwinterung. Durch das Wiedererkennen individuell markierter Kraniche können weiterhin Aussagen über die Altersstruktur der Population, die Geschlechtsreife und die Überlebenswahrscheinlichkeit gemacht werden. Der Einfluss des Klimawandels wird bei farbmarkierten Vögeln im Zusammenhang mit einem veränderten Zugverhalten präzise dargestellt. Von besonderer Bedeutung für den angewandten Kranichschutz sind Daten zum Verhalten und zur Brutplatztreue, zur Ausbreitung und zu nahrungsökologischen Aspekten. Mit den modernen GPS-Transmittern können zudem Fluggeschwindigkeiten oder Flughöhen ermittelt werden, was hinsichtlich der Abschätzung des Kollisionsrisikos mit Windenergieanlagen (WEA) von großer Bedeutung ist. Zudem kann durch die zahlreichen Ortsdaten ein möglicherweise durch WEA induziertes Meideverhalten bei der Raumnutzung nachgewiesen werden.

Freilassung eines gerade farbmarkierten Geschwisterpaares (Foto: Dr. Günter Nowald)

Das Team des NABU-Kranichzentrums war erneut mit internationalen Kollegen unterwegs. Xavier Chauby (Ranger Reserve Arjuzanx, Frankreich) unterstützt seit 2006 das Team. Vom 16.-24.06.2024 waren verschiedene Gäste, auch im Rahmen eines Workshops beteiligt, darunter Joseph Peter (Regionalkoordinator für den Grauen Kronenkranich von Nature Tanzania). Sören Kaack, Anne Kettner, Annemarie Loof (Niederlande), Günter Nowald und Thomas Opitz beringten 49 Kraniche in den Landkreisen Rostock und Ludwigslust-Parchim und erfassten den Reproduktionserfolg aller angetroffenen Kranichpaare. An einigen Tagen wurden sie zudem durch Marion und Wolfgang John, Britta Rosan, Dirk Seemann und Guntram Trost unterstützt.

Aufgrund der guten Wasserstände an den Neststandorten in den Brutrevieren war der Reproduktionserfolg in 2024 wesentlich besser als in den Vorjahren. Fast jedes zweite Kranichpaar führte ein oder zwei Junge. In vielen Jahren zuvor war der Reproduktionserfolg nicht einmal halb so gut.

Herzlichen Dank an die Verwaltung und an den Förderverein des Naturparks „Nossentiner/Schwinzer Heide“ für die Gastfreundschaft und die Bereitstellung der Station sowie eines Zeltcamps auf dem Vereinsgelände in Wooster Teerofen.

Das Fangteam 2024 (Foto: Dr. Günter Nowald)

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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