Buntsandstein-Erlebnisweg Churfranken

Stadprozelten mit der Henneburg © Oliver Kaiser

Stadprozelten mit der Henneburg. © Oliver Kaiser

Der Sandstein erzählt Geschichten auf dem neuen „BUNTSANDSTEIN-ERLEBNISWEG“ in Churfranken.

Churfranken – so nennt sich die Region zwischen Spessart und Odenwald. In ihrer Geschichte spielen Burgen und Schlösser, Weinbau und der Buntsandstein die Hauptrollen.

Der Weinbau hat sich seine ehemals dominante Rolle zurückerobert. Doch der rote Sandstein fristet ein Nischendasein; in der öffentlichen Wahrnehmung sowie der wirtschaftlichen und touristischen Nutzung.  Dabei reichen die Zeichen bis in die Steinzeit zurück. Auch die Römer nutzten den Buntsandstein intensiv. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg prägten Abbau und Verarbeitung Orte, Menschen und Landschaft; von Wertheim bis Obernburg.

 

Steinhauer 1933 © Archiv Franz Hofmann und Firma Winterheld

Steinhauer 1933. © Archiv Franz Hofmann und Firma Winterheld

 

Unsere Steinbrüche stehen heute als Zeugen einer Zeit, als der rote Sandstein sehr gefragt war. Mit seinem Handel wurden enorme wirtschaftliche Gewinne für die Region erzielt. Aus dem Buntsandstein schufen unsere Vorväter unter heute undenkbaren Bedingungen Großartiges. Und doch ging die Wertschätzung dafür verloren und das Wissen gerät in Vergessenheit.

Das von öffentlichen Stellen geförderte Projekt „BUNTSANDSTEIN“ wirkt dem entgegen. Der 2022 eröffnete Erlebnisweg und die dokumentarische Ausstellung rücken den Sandstein wieder ins Bewusstsein.

BUNTSANDSTEIN-ERLEBNISWEG

Der Weg zieht sich über 40 Kilometer an beiden Seiten des Mains von Miltenberg bis Faulbach. Er kann je nach Kondition und Interesse „portionsweise“ in sieben Etappen mit unzähligen Wegpunkten erwandert werden. Dabei vereint er leichte mit durchaus anspruchsvollen Wegstrecken.

 

Markierungszeichen Buntsandsteinweg © Oliver Kaiser

Markierungszeichen Buntsandsteinweg. © Oliver Kaiser

 

Doch die Anstrengungen lohnen sich. Bewundern kann man Burgen und Fassaden öffentlicher, herrschaftlicher und privater Bauten. Zudem warten Kirchen, Bildstöcke und Kruzifixe sowie Denkmale, Brücken und unzählige Kilometer Weinbergsmauern darauf entdeckt zu werden. Sie zeigen, dass der Buntsandstein allgegenwärtig ist, wenn man den Blick dafür schärft.

Anschaulich lässt sich das Können der Steinmetze und Bildhauer auf Friedhöfen und in Museen nachvollziehen. Für Outdoor-Fans sind das „Felsenmeer“ oberhalb von Miltenberg und die mächtigen Fronten der Steinbrüche an den Prallhängen des Mains interessant. An ihnen bekommt man eine Vorstellung der hochgefährlichen Abbaumethoden. Schichtungen, Klüfte und Spalten zeigen die geologischen Prozesse, die zu den Sandsteinvorkommen führten.

 

Ruine Collenburg © Oliver Kaiser

Ruine Collenburg. © Oliver Kaiser

 

Der Erlebnisweg führt an vielen Steinmetz-Werkhütten vorbei – originalen und rekonstruierten. Dort wird deutlich, warum dies einer der gefährlichsten Berufe jener Zeit war; im Schnitt verstarben die Handwerksleute spätestens mit 40 Jahren. An 26 Wegpunkten ist mittels Informationstafeln die jeweilige Situation beschrieben und bebildert erläutert.

„BUNTSANDSTEIN-GESCHICHTEN“

Die Eindrücke, die der Weg bietet, sollten unbedingt auf halber Wegstrecke in der Ausstellung „BUNTSANDSTEIN-GESCHICHTEN“ in Collenberg vertieft und verfestigt werden.

Dort, in der ehemaligen Reistenhausener Kirche, werden die sechs Themenfelder Geologie, Gewinnung, Bearbeitung, Transport, Verwendung und Wohl & Wehe präsentiert. Ergänzt werden sie durch herausragende Exponate und vier Medienstationen.

 

Buntsandsteinzentrum Collenberg © Oliver Kaiser

Buntsandsteinzentrum Collenberg. © Oliver Kaiser

 

So kann man sich die Herstellung einer Figur, Bearbeitungsschritte und Werkzeuge sowie das Wissen eines Zeitzeugen audiovisuell vergegenwärtigen. Eine Recherchestation informiert zudem, in welchem Umfang die Ortschaften am Untermain durch den Sandstein geprägt wurden.

Die Ausstellung ist während der Sommerzeit die ganze Woche über von 9 bis 20 Uhr und von November bis März an Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr kostenlos zugänglich.

Unter www.buntsandstein.de gibt es weitere Informationen und Broschüren zu den beiden Angeboten. Auf outdooractive kann die gesamte Route des Buntsandstein-Erlebnisweges abgerufen werden.

 

Kontaktdaten:

Maßnahmenträger:
Gemeinde Collenberg, Tel. 09376 9710-0,
E-Mail: gemeinde@collenberg-main.de

Projektverantwortlicher:
Peter Mayer, Tel. 09375/8374,
E-Mail: mayer.architekt@t-online.de

 

 

Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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