Freies Geleit für Molch und Unke: Krötenzaun zwischen Limsdorf und Ahrensdorf ist aufgebaut

Die für das zeitige Frühjahr teilweise recht hohen Temperaturen lockten vorzeitig Amphibien aus dem Winterschlaf. Bereits Ende Februar stellte deshalb die Naturwacht im Naturpark Dahme-Heideseen einen etwa 110 Meter langen Krötenzaun an der Straße zum Reichardsluch auf. Der Zaun soll vor allem das Vorkommen der seltenen Kammmolche und der Rotbauchunken schützen. Diese können so unbeschadet die Straße zu ihrem Laichgewässer überqueren. Doch das Laichgewässer führt immer weniger Wasser und die Tiere müssen sich neue Laichplätze suchen.

Seit fast 20 Jahren bauen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturwacht und der Naturpark-Verwaltung Dahme-Heideseen alljährlich den Krötenzaun am Reichardsluch auf. Das dortige hohe Vorkommen an Kammmolchen führte im Jahr 2002 zur erstmaligen Errichtung des Krötenzauns. Doch die zuletzt erfassten Zahlen geben Anlass zur Sorge. Wurden im Jahre 2002 noch insgesamt 1295 Tiere gezählt, konnten Helfer im Jahre 2020 nur noch 246 Tiere über die Straße bringen. Deutlich ist der Rückgang auch bei den Kammmolchen: Während im Jahre 2002 noch 642 Kammmolche gezählt wurden, waren es im vergangen Jahr nur noch 175.

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Bau eines Krötenzaunes (© Theresa Schwalbe)

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Bau eines Krötenzaunes (© Theresa Schwalbe)

Einer der Gründe für den Rückgang der Arten kann das allmähliche Verlanden des Laichgewässers darstellen. Renaturierungsmaßnahmen im Jahre 2007 führten zu einem kurzzeitigen Anstieg der Zahlen, seit einigen Jahren ist jedoch ein deutlicher Rückgang der Zahlen bemerkbar. Durch die extrem heißen Sommer der letzten Jahre führt das Gewässer immer weniger Wasser und macht eine Laichablage sowie ein Überleben der Jungtiere fast unmöglich. Anwohner des Naturparks können die Amphibien unterstützen, indem sie den Tieren neue Laichmöglichkeiten bieten. Da die Tiere auf einen strukturreichen Lebensraum angewiesen sind, bieten ihnen naturnahe Gärten wertvolle Lebensräume. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und das Anlegen von wilden Bereichen und Gartenteichen kann den Tieren helfen. Wichtig ist jedoch, dass die Tiere von alleine in geeignete Gärten ihrer Umgebung zuwandern.

 

Kammolch (© Theresa Schwalbe)

Kammolch (© Theresa Schwalbe)

Kammmolche sind nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützt und nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Auch andere Amphibien-Arten profitieren von dem Krötenzaun, so zum Beispiel Knoblauchkröte, Rotbauchunke und Teichmolch. Auch Rotbauchunken sind nach der FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt.

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