Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888)

Friedrich Wilhelm Raiffeisen © Kreisarchiv Altenkirchen

Friedrich Wilhelm Raiffeisen © Kreisarchiv Altenkirchen

„Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele!“

Dieses Zitat Raiffeisens ist heute eine Art Binsenweisheit und hat das Leben vieler geprägt. Friedrich Wilhelm Raiffeisen war ein deutscher Sozialreformer und gilt neben Hermann Schulze-Delitzsch als der große Gründervater des deutschen Genossenschaftswesens.

Die Hungersnot im Winter 1846/1847 war der Ausgangspunkt von Raiffeisens sozialreformerischen Bestrebungen. Als Bürgermeister der Landesgemeinde Weyerbusch gelang es ihm, die noch relativ wohlhabenden Bürger für sein Vorhaben zu gewinnen, vorhandene Barmittel in einen Fonds einzuzahlen, um damit Getreide zu besorgen. Das Getreide sollte an die unter der Hungersnot Leidenden auf Kredit ausgegeben werden. Später errichtete er ein gemeinschaftliches Backhaus. Das Brot wurde auf Schuldschein an Bedürftige abgegeben. In den folgenden Jahren hat Raiffeisen seine Ideen immer weiter vorangetrieben und konkretisiert. Raiffeisen hatte dabei stets das Wohl aller und nicht die Profite weniger vor Augen, wodurch er das Leben und Wirtschaften der Menschen spürbar verbessert hat.  Zwei Prinzipien trieben ihn dabei immer wieder an: Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe!

Raiffeisen lebte im heutigen Naturpark Rhein-Westerwald und war unter anderem als Bürgermeister in Flammersfeld und Heddesdorf (heute Neuwied) aktiv. Am 11. März 1888 ist er in Heddesdorf verstorben. Vier Jahre vor seinem Tod hat Kaiser Wilhelm I. ihn zum Ritter des Roten Adlerordens ernannt.

Auch wenn Friedrich Wilhelm Raiffeisen seine Heimat nie verlassen hat, so hat seine Idee jedoch weltweit Karriere gemacht und auch heute ist das Denken Raiffeisens aktueller denn je: Mehr als 22 Millionen Menschen in Deutschland sind heute Mitglied einer Genossenschaft. Für immer mehr Menschen stellt diese Form des gemeinschaftlichen Wirtschaftens enorme Vorteile dar: Sicherheit, Gemeinschaft und wirtschaftlicher Erfolg.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen Anno 1849 © Naturpark Rhein-Westerwald

Friedrich Wilhelm Raiffeisen Anno 1849 © Naturpark Rhein-Westerwald

Die Ausstellung im Raiffeisenhaus in Flammersfeld stellt das Wirken Raiffeisens und die Entstehung des heutigen Genossenschaftswesens dar. In seinem ehemaligen Wohnhaus und der Bürgermeisterei können Besucher in das Leben Raiffeisens eintauchen. Auch zahlreiche Schulen, Straßen, Gebäude und die Raiffeisenbanken sind nach Friedrich Wilhelm Raiffeisen benannt. 1968 wurde zudem eine 5-DM-Münze zu seinen Ehren herausgegeben, die Vereinten Nationen riefen 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften aus und im Jahr 2016 wurde die Genossenschaftsidee in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

 

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