Tag des Geotops

Exkursion auf dem Kalkberg von Nossentin - Copyright: Naturpark Nossemtiner/Schwinzer Heide

Exkursion auf dem Kalkberg von Nossentin – Copyright: Naturpark Nossemtiner/Schwinzer Heide

Rund um den Tag des Geotops kann man deutschlandweit Geotope, wie Steinbrüche, Felsen oder Mineralien, historische Bergwerke und viele andere Ausflugsziele mit Fachleuten erkunden. An diesem Tag kann man Erleben und „Begreifen“, wie unsere Erde und ihre Rohstoffe entstanden sind und auf welchen Fundamenten sich unsere Landschaft bildete. Am 18.09.2016 um 10.00 Uhr startet an der Bushaltestelle in Nossentin eine kleine Exkursion zur ehemaligen Kalkgrube .

Bereits 1861 berichtet der Naturforscher Ernst Boll über „blendend weiße Kreidelager“ zwischen Kölpin- und Fleesensee. Diese sind an die Poppentiner Endmoräne gebunden, die während des Frankfurter Stadiums der Weichselvereisung entstand. Vermutlich in der Gegend von Malchin hatte das Eis die Kreide als große Schollen aus dem Untergrund aufgenommen. Beim Transport mit dem Eis wurden die Schollen zerbrochen und zerrieben. Teilweise blieben sie, wie um Nossentin, Göhren-Lebbin und Poppentin, als Schollenschwarm am ehemaligen Eisrand zurück. Obwohl die Kalke der Rügener Schreibkreide ähneln, sind sie doch deutlich älter. Während die Rügener Kreide dem Maastricht (Obere Oberkreide, ca. 70 Millionen Jahre alt) angehört, handelt es sich hier um Ablagerungen des Turon (Untere Obe rkreide, ca. 90 Millionen Jahre alt). Die Blütezeit der Kalkbrennerei war das 19. Jahrhundert. Die Kreide wurde in Kalköfen gebrannt und als Baukalk oder auch als Düngekalk zur Bodenverbesserung genutzt. Bei Untergöhren entstand Anfang des 20. Jahrhunderts am Ufer des Fleesensees ein Kalkwerk, dessen Produkte vor Ort auf Schiffe verladen werden konnten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees befand sich bei Nossentin ein großer Kreidebruch. Neben Kreidekalken traten hier, wie auch bei Jabel und Sparow, kreidezeitliche Tone auf, die zeitweise die Ansiedlung von Ziegeleien möglich machten. Heute sind die alten Abbaustellen des Malchower Bezirkes verwachsen, auf frisch gepflügten Ackerflächen werden aber noch immer die Ausstriche der Kreideschollen sichtbar.

 

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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