Närrische Zeiten – Fastnachtsbräuche in Naturparken

carnival@pixabay

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Frühling, Sommer Herbst und Winter – diese vier Jahreszeiten sind jedermann bekannt. Dazu hat sich aber in vielen Regionen Deutschlands spätestens seit Anfang des 14. Jahrhunderts eine fünfte Jahreszeit etabliert in der regional und lokal unterschiedliches Brauchtum auch aktuell gepflegt wird.
Während es überall schon nach Punsch und Weihnachtsgebäck duftet, beginnt für die meisten Narren die fünfte Jahreszeit schon am 11.11. um 11.11 Uhr und dauert bis zum Aschermittwoch. Nur im Südwesten Deutschlands beginnt die Session erst am Dreikönigstag, dem 6. Januar. Dabei ist die Bezeichnung für dieses Brauchtum von Region zu Region verschieden. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen wird von Fastnacht gesprochen, in Bayern, Brandenburg und Thüringen von Fasching und in Nordrhein-Westfalen von Karneval.

© fotolia

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Ursprung der Namen Fastnacht, Fasching und Karneval
Der Name Fastnacht stammt vom mittelhochdeutschen Wort vas(e) naht ab und bedeutet so viel wie Unfug treiben zu nächtlicher Stunde. Das Wort Karneval stammt vom Lateinischen „carne“ und „vale“ ab = „Fleisch“ lebe wohl, was auf das Fasten hinweisen soll. Das Wort Fasching taucht im Hochdeutschen bereits ab dem 13. Jahrhundert als vaschanc und vaschang auf. Vaschang bedeutete „Fastenschank“, also das letzte Ausschenken (alkoholische Getränke) vor der Fastenzeit.

carnival © pixabay

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Bunte Umzüge
In vielen Naturparkregionen wird die fünfte Jahreszeit mit bunten Umzügen gefeiert, mancherorts geschaffen, um auf diese Weise politischen Spott und Kritik aller Art los zu werden, aber auch, um das wilde Faschingstreiben in geordnete Bahnen zu lenken. Die Umzüge beschränken sich längst nicht auf die bekannten großen in den Naturparken Rheinland oder Rhein-Taunus. Am „Tulpensonntag“ oder „Nelkensamstag“ sind sie beispielsweise auch Tradition im Naturpark Schwalm-Nette.

Mummenschanz
Im südwestdeutschen Raum, beispielsweise den Naturparken Schwäbisch-Fränkischer Wald, Schwarzwald Mitte Nord und Südschwarzwald wird das Brauchtum der Fastnacht als „Fasnet“ mit „Mummenschanz“ und „Guggenmusik“ gefeiert. Die Masken der Narren sind aus Holz, aber auch aus Stoff, Papier, Draht oder Ton und das Charakteristische an dieser Fasnet. Sie stellen u.a. Teufel, wilde Leute, Hexen und Narren dar und sind ein echter Hingucker. Oft werden die Masken von Generation zu Generation vererbt und jedes Jahr getragen.

Schellenrühren
Im bayerischen Raum gibt es die jahrhundertealte Tradition, den Winter mit Feuer und gruseligen Gestalten auszutreiben. Dazu werden Schellen und Rasseln benutzt. Im bayerischen Fasching ist immer noch das „Schellenrühren“ aktuell. Hierzu wird mit großen Kuhglocken auf dem Rücken, einer Holzmaske auf dem Gesicht, einer zünftigen Lederhose und einem weißen Hemd unter viel Lärm und Geläut der Winter verjagt.

fasnet © pixabay

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Quelle:
Karin Sebelin: „Faschingsbräuche in Deutschland“ – Suite101/07-2013

 

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