„Gefährdet statt Gefährlich“ – ehrenamtliches Engagement für die Kreuzotter

„Ehrensache Natur“- Naturschutz braucht Freiwillige.

Ohne beherzte Helfer:innen ließen sich zahlreiche Projekte und Aufgaben der Naturparke im täglichen Geschäft nicht bewältigen. Ob es die Hilfe beim Baum- und Heckenschnitt, der Einsatz bei der Wiesenmahd oder die helfende Hand in den Naturpark-Infozentren ist – ohne ehrenamtliches Engagement könnten viele gesellschaftliche Aufgaben in Naturparken nicht übernommen werden.

Das Fichtelgebirge ist seit jeher eine der Hochburgen der Kreuzotter (Vipera berus) in Bayern. Diese für den Naturpark charakteristische Tierart steht auf der bayerischen Roten Liste in der Kategorie „stark gefährdet“. Mit dem Biodiversitätsprojekt „Gefährdet statt gefährlich“ hat sich der Naturpark Fichtelgebirge im letzten Jahr einen ersten Überblick über die aktuelle Verbreitungssituation verschaffen können und gleichzeitig Akzeptanz und Verständnis für die Belange unserer einzigen heimischen Giftschlange vermittelt.

Eine zentrale Rolle dabei spielten und spielen noch immer zahlreiche freiwillige Helfer:innen, die sich im Vorfeld des Projektes zu ehrenamtlichen Kartierer:innen ausbilden ließen. Harry Wölfel vom Terrarienclub Bayreuth und Umgebung e.V. konnte für den Naturpark als ehrenamtlicher Mitarbeiter gewonnen werden. Der ausgewiesene Schlangenexperte übernahm dann auch die Schulung der angehenden Kartierer:innen. So konnten pünktlich zum Saisonbeginn Anfang März über 30 Freiwillige in den verschiedensten Ecken des Naturparks auf Otternsuche gehen.

Während 5 ausgewählte größere Lebensraumkomplexe der Region von einem professionellen Umweltbüro begangen wurden, wurden die ehrenamtlich Involvierten mit einer wichtigen Aufgabe betraut, die von hauptberuflichen Kartierer:innen nicht abgedeckt werden könnte. Neben den typischen Großlebensräumen wie z.B. dem Zeitelmoos oder Fichtelseemoor existieren in der gesamten Region eine Vielzahl kleinflächiger Gebiete mit gutem Lebensraumpotential. Mit Hilfe der freiwillig Mitarbeitenden wurden möglichst viele solcher Flächen auf vorhandene Kreuzotterbestände hin untersucht, um sich ein Bild der Verbreitung außerhalb der größeren Biotopkomplexe zu verschaffen und drohende Verinselungen rechtzeitig zu erfassen bzw. Gegenmaßnahmen zu erarbeiten.

Auch in diesem Jahr war die Begeisterung der freiwilligen Kartierer:innen ungebremst und so wurden auch 2023 wieder ehrenamtlich Kreuzottern erfasst, diesmal unterstützt von einem Citizen-Science-Meldetool, das von der Bevölkerung rege in Anspruch genommen wurde.

Bis Ende des Jahres werden auch diese Daten in die Auswertung des Naturparks mit einfließen, um dann mögliche Schutzmaßnahmen und Pflegevorschläge für ausgewählte Flächen erarbeiten und umsetzen zu können.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Fichtelgebirge

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