Naturpark Dahme-Heidesee erhält neues Wildnisgebiet „Tschinka“

Die Flächenkulisse für die Naturwaldentwicklung im Brandenburger Landeswald und damit auch im Naturpark Dahme-Heideseen hat sich vergrößert. Mit Wirkung vom 1. März dieses Jahres sind 16.605 Hektar landeseigene Naturwaldfläche hinzugekommen. Damit können sich jetzt auf 10 Prozent der Waldfläche in öffentlicher Hand die Wälder natürlich, also ohne Eingriffe des Menschen, entwickeln. Die Bezeichnung hierfür ist „Naturwaldentwicklung“ (NWE 10).

Bisher wurden in Brandenburg rund 5 Prozent der Landeswaldfläche aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen. Mit der jetzt dazukommenden Fläche umfasst die landeseigene Naturwaldfläche 26.197 Hektar.

Davon entsprechen rund 9.700 Hektar der neu ausgewiesenen NWE 10-Flächen den Qualitätskriterien für Wildnisgebiete. Unter anderem müssen solche Wildnisgebiete eine Mindestgröße von jeweils 1.000 Hektar aufweisen.

Im Naturpark Dahme-Heideseen ist das Wildnisgebiet „Tschinka“, südlich von Kehrigk bzw. Groß Eichholz mit 1.167 Hektar hinzugekommen.

Vor dem Hintergrund des weltweiten dramatischen Verlustes der biologischen Vielfalt und dem Klimawandel sind Wildnisgebiete ein wichtiger Baustein, um die biologische Vielfalt zu fördern und zu sichern. Sie sind Rückzugsräume für Arten, die in der genutzten Kulturlandschaft nicht mehr leben können.

Das neue Wildnisgebiet bzw. das Wildnissentwicklungsgebiet Tschinka, ist ein Kiefernwaldgebiet, mit beginnender Naturverjüngung aus Kiefer, Birke und Eiche. Nördlich und westlich bestehen Laubholzanbauten.

Bestimmt wird das Gebiet durch ausgeprägte Dünenbildung, Sanderflächen, Endmoränen. Die potenzielle natürliche Vegetation besteht aus Kiefern-Eichen- und Kiefernwäldern, Drahtschmielen-Eichenwald, Moorbirkenwäldern sowie Traubeneichen-Hainbuchenwald. Auf den neu eingerichteten Flächen sind Bestandespflegemaßnahmen zur Herstellung von gewünschten Strukturen, insbesondere zur Ermöglichung von Verjüngung, innerhalb der nächsten zehn Jahre möglich. Innerhalb des Wildnisgebietes befindet sich das NSG/FFH-Gebiet „Laie-Langes Luch“. Das Luch muss, falls die Wassersituation sich nicht langfristig verbessern lässt, in regelmäßigen Abständen gepflegt werden.

Das Erleben des Wildnisgebietes „Tschinka“ wird durch gut ausgebaute Wander- und Radwege zwischen den umliegenden Dörfern Groß Eichholz, Kehrigk, Alt Schadow, und Neuendorf sowie das freie Betretungsrecht des Waldes weiterhin ermöglicht. Waldbrandschutz wird auf den Flächen weiterhin umgesetzt.

Wildnisgebiet „Tschinka“ (© Carsten Preuß)

Wildnisgebiet „Tschinka“ (© Carsten Preuß)

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