Wein aus dem Naturpark Dahme-Heidesee

Für viele dürfte es eine Überraschung sein, dass im Naturpark Dahme-Heideseen ein Weinberg betrieben wird. Seit 2018 bewirtschaftet die Mosaik-Berlin gGmbH den Weinberg in Gräbendorf, im Auftrag der Flächenagentur Brandenburg GmbH.

Auf dem etwa 5.000 qm großen Areal am Fuße des Gräbendorfer Tonbergs, wachsen ca. 2.300 Rebstöcke der Sorten Muscaris, Cabaret Noir und Regent. Mittlerweile konnten die Gräbendorfer Trauben auch schon zu verschiedenen Weinen ausgebaut werden.

Der Weinanbau in der Region und in Gräbendorf hat allerdings eine lange Geschichte. Einst war der Weinbau in weiten Teilen Brandenburgs weit verbreitet, belegt ist er seit dem 12. Jahrhundert. Er wurde von Klöstern, Gutsherren, den Bürgern der Städte, aber auch von Bauern betrieben. In der Region des heutigen Naturparks Dahme-Heideseen sind etwa 60 Weinbergslagen belegt.

Ein historischer Weinberg von Gräbendorf ist bereits für das Jahr 1679 belegt. Auf der Schmettauschen Karte, erstellt zwischen 1767 und 1787, findet sich mit der Eintragung W.B. ein weiterer früher Nachweis des Gräbendorfer Weinbergs. Gräbendorf gehörte ehemals zur Herrschaft Teupitz. Im Jahre 1717 verkaufte Ludwig von Schenken die Herrschaft Teupitz an König Friedrich Wilhelm I. in Preußen. Somit wechselte auch der Weinberg zu Gräbendorf seinen Besitzer und gehörte fortan zu den Gütern des Königs. Der König selbst kannte die Ländereien gut, da sie sich in unmittelbarer Nähe seines Jagdgebiets in der Dubrow befanden. Dieser Umstand ist der Grund dafür, dass der Gräbendorfer Wein heute unter der Bezeichnung „Königlicher Weinberg“ angeboten wird. https://www.koeniglicher-weinberg.de/graebendorfer-tonberg/

Im 19.Jh. verkaufte König Friedrich Wilhelm III. eine Vielzahl seiner Ländereien – so auch den Weinberg zu Gräbendorf. Im Zuge dessen erwarb der damalige Oberförster Eger diesen mitsamt dem Königlichen Gut. In den Folgejahren wechselte der Weinberg des Öfteren den Besitzer. Bis wann der Weinberg Gräbendorf betrieben wurde ist unklar.

In Brandenburg kam es im 19. Jahrhundert insgesamt zum Niedergang des Weinanbaus. Die Gründe dafür waren vielfältig: Neben der Verschlechterung der klimatischen Bedingungen und der allgemeinen Zunahme des Bierkonsums spielte z.B. auch der Ausbau der Verkehrswege eine Rolle, der die Einfuhr der begehrten süddeutschen und ausländischen Weine erleichterte.

In Zesch hat sich der Weinbau länger als anderswo in Brandenburg gehalten. 1944 fand hier die letzte Weinlese und Weinkelterung statt. Bis in die 1950er-Jahre waren noch zahlreiche verwilderte Rebstöcke vorhanden. Erst 1964 wurde der Weinberg aufgeforstet. Auch hier wurde der Weinberg 2013 wieder reaktiviert.

https://www.weinberg-zesch.de

In unmittelbarer Nähe des Naturparks wurde 2011 auch in Bestensee ein Weinberg angelegt.

https://www.bestenseer-weinbau.de

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