Hilfe für den Gartenschläfer

Gartenschläfer leben im Fichtelgebirge gerne in den Blockhalden auf den Gipfeln der Berge.

Gartenschläfer leben im Fichtelgebirge gerne in den Blockhalden auf den Gipfeln der Berge.

Eine schwarze Augenbinde und ein buschiger Schwanz sind die typischten Merkmal des Gartenschläfers (Eliomys quercinus). Die possierlichen Tiere bewohnen Regionen mit Felsen und von Gestein zerklüfteten Böden. In den Naturparke Fichtelgebirge und Frankenwald zum Beispiel. Und genau hier widmet sich ein Biodiversitätsprojekt der Regierung von Oberfranken im Rahmen des Aktionsprogramms bayerische Artenvielfalt. Ziel ist es, unterschiedliche Monitoringverfahren zu testen und gezielte Lebensraumverbesserungen zu entwickeln. Unter anderem werden in bekannten Lebensräumen spezielle Nistkästen als Sommerquartier für diese Tiere ausgebracht. Der Gartenschläfer ist eine so genannte „Verantwortungsart“. Er wurde im Bundesprogramm Biodiversität in die Liste der Tiere und Pflanzen aufgenommen, für deren weltweite Erhaltung Deutschland eine besondere Verantwortung trägt.  Leider ist die Art aus bislang ungeklärten Gründen in ganz Mitteleuropa stark rückgängig. In einigen Teilen Deutschlands, wo Gartenschläfer noch vor wenigen Jahrzehnten recht häufig anzutreffen waren, gelten sie mittlerweile als ausgestorben.

Der Gartenschläfer gehört zur Familie der Bilche oder Schlafmäuse. Wie Haselmaus, Siebenschläfer und Baumschläfer verschläft er tatsächlich das gesamte Winterhalbjahr. Dazu sucht er sich sein Winterquartier in frostsicheren Erdhöhlen und Felsspalten, wo er gerne auch in Gruppen die kalte Jahreszeit verschläft. Im Vergleich zu seinen Verwandten ist ein größere Teil seiner Nahrung tierisch. Er frisst Insekten, Würmer, Schnecken, Larven aber auch Vogeleier und ähnliches. Darüber hinaus schätzt er Wildfrüchte wie Heidelbeeren. Mit der Durchführung des Projektes in den Jahren 2013 und 2014  wurden Gudrun Frohmader-Heubeck und Ronald Ledermüller bauftragt. Beide arbeiten für den Naturpark Fichtelgebirge im Landschaftspflegeverband bzw. als Gebietsbetreuer. Unterstützung bekommen sie von der Gebietsbetreuerin aus dem Frankenwald, Beate Singhartinger. Erster Schwerpunkt des Projektes ist es, Daten über die Verbreitungsgebiete zu sammeln und daraus Schwerpunkte zu ermitteln. Dabei setzen die Projektverantwortlichen auf die Mithilfe aus der Bevölkerung. Bisher sind bereits viele spannende Hinweise von Haus-, Hütten-, und Steinbruchbesitzern aber auch von Jägern und Förstern eingegangen. Im Frühjahr sollen nun die Nistkästen ausgebracht werden. Geplant sind darüber hinaus auch Kinderaktionen, bei denen die Teilnehmer mit Hilfe von Röhrenfallen und Haarproben dem heimlichen und rein naachaktiven Tierchen auf die Schliche zu kommen. Ebenso soll der Einsatz von Fotofallen getestet werden. Bei Interesse erfährt man mehr über das Projekt auf den Internetseiten der Naturparke Fichtelgebirge und Frankenwald.

Ein Beitrag von Naturpark Fichtelgebirge

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