Juni 2023
Ein Beitrag von Bjarne Riesbeck (Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide e.V.)
Berlin. Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide zeigt mitunter überregionale Präsenz. Zum Langen Tag der Stadtnatur gab Naturpark-Mitarbeiter Bjarne Riesbeck daher eine Führung im Spreepark Berlin. Inmitten der Metropole bot dieser verlassene Freizeitpark das ideale Gelände, um die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf nächtliche Flieger zu veranschaulichen. Die Teilnehmenden erfuhren beispielsweise, dass zwei Drittel aller Zugvögel nachts ziehen, dass in der Hauptstadt drei Eulenarten vorkommen und dass die sogenannten „Motten“ über 95 % der Arten einheimischer Schmetterlinge ausmachen. Diese Nachtfalter sorgen zu einem erheblichen Teil für die Bestäubung unserer pflanzlichen Lebensmittel. Dennoch haben all diese Tiere besonders mit der zunehmenden Lichtverschmutzung durch künstliche Beleuchtung zu kämpfen.
In einem einführenden Vortrag wurden die verschiedenen nachtaktiven Flieger vorgestellt – darunter auch die Fledermäuse. Foto: Frank Sperling
Warum die Schleiereule lautlos fliegt merkt man erst, wenn man sie vorsichtig berührt – sie besitzt schalldämpfenden Flaum auf den Federn. Foto: Frank Sperling
Verschiedene nachtaktive Fluginsekten konnten unter dem Binokular genauer betrachtet werden, um ein Gefühl für die enorme Artenvielfalt zu bekommen. Foto: Frank Sperling
Auch diese Schlupfwespe wurde nachts von einer Straßenlampe angelockt – eine tödliche Gefahr. Foto: Frank Sperling
Im Wasser leben die Larven unterschiedlicher Fluginsekten, darunter Eintagsfliegen. Diese gehören allerdings nicht zu den Fliegen, sondern bilden eine eigene, sehr urtümliche Artengruppe. Foto: Frank Sperling
Eine Lichtfalle hat eine ähnliche Wirkung wie eine Straßenlampe und zieht so Fluginsekten in ihren Bann – der sogenannte Staubsauger-Effekt. Dies geschieht, da sich die Tiere nachts am Mond orientieren. Ist die Lampe heller, stellt sie einen „künstlichen Mond“ dar, an dem sich stattdessen orientiert wird. Foto: Frank Sperling
Viele verschiedene Insekten sammeln sich an solchen Lichtquellen. Diese werden dann solange umkreist bis die Tiere vor Erschöpfung sterben. Millionen Insekten, darunter wichtige Bestäuber, verlieren so ihr Leben an Straßenlampen. Foto: Frank Sperling
Ein Junikäfer wurde von der Lichtfalle angelockt. Nachdem sie abgeschaltet wurde konnte er wieder seiner Wege ziehen. Foto: Frank Sperling
Der örtliche Rotfuchs untersucht eine Veränderung in seinem Revier – die Lichtfalle. Mit diesem besonderen Gast hatte wohl niemand während der Führung gerechnet. Foto: Frank Sperling
Mit Detektoren werden nicht nur die Rufe vorbeifliegender Fledermäuse hörbar gemacht, sondern auch gleich die jeweilige Art identifiziert. Foto: Frank Sperling
Die Führung fand im Rahmen des AuBe-Projektes (Artenschutz durch umweltverträgliche Beleuchtung) statt, in welchem der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide einer von mehreren Standorten in ganz Deutschland ist, wo mithilfe von neu entwickelter, besonders insektenfreundlicher Straßenbeleuchtung die Auswirkung der Lichtverschmutzung auf das Insektensterben reduziert werden soll.
Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
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