„Ehrensache Natur“- Naturschutz braucht Freiwillige

Entkusseln in der Lüneburger Heide © VDN

Ohne beherzte Helfer ließen sich zahlreiche Projekte und Aufgaben der Naturparke im täglichen Geschäft nicht bewältigen. Ob es die Hilfe beim Baum- und Heckenschnitt, der Einsatz bei der Wiesenmahd oder die helfende Hand im Naturparkzentrum ist – ohne ehrenamtliches Engagement könnten viele gesellschaftliche Aufgaben in Naturparken nicht übernommen werden. Eine zentrale Bedeutung für den Erfolg der Freiwilligenarbeit in Programmen wie „Ehrensache Natur“ sind u. a. die eigens qualifizierten Freiwilligenkoordinatorinnen und -koordinatoren in den Schutzgebietsverwaltungen.

Beispiele aus drei Naturparken zeigen, wie vielfältig freiwilliges Engagement sein kann:

 

1000 neue Eichen für den Stadtwald

Azubis der Raiffeisen Bank Main-Spessart hatten überlegt, was sie in ihrer Region gegen den Klimawandel tun können und wie sie sich für die Region stark machen könnten. Angeleitet durch den Naturpark Spessart, pflanzten sie im Stadtwald Lohr Eichen. Die Stadt Lohr unterstützte die Aktion durch den Einsatz von Mitarbeitenden der Forstverwaltung. Die Raiffeisen-Stiftung für Main-Spessart spendete außerdem 1.000 Euro für das Pflanzgut. Trotz Kälte und Nässe bei der Pflanzaktion stand die Freude über die getane Arbeit den jungen Leuten ins Gesicht geschrieben. Alle Beteiligten betonten, dass sie nicht nur etwas für die Zukunft der Region getan, sondern auch Einblicke in die nachhaltige Forstwirtschaft bekommen hätten.

www.naturpark-spessart.de

 

 

1.000 Eichen Pflanzung Lohr 2023 © Julian Bruhn

 

Pflege von Streuobstwiesen

Streuobstwiesen bieten Lebensraum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten und bringen über 3.000 verschiedene Obstsorten hervor. In den hochstämmigen Bäumen leben charakteristische Arten wie Steinkauz oder Grünspecht. Aber auch Haselmäuse oder Siebenschläfer quartieren sich gerne in den Baumhöhlen ein. Da die rentable Bewirtschaftung von Streuobstwiesen heute kaum noch möglich ist, werden viele Streuobstwiesen nicht mehr gepflegt. Die Folge ist, dass die zum Teil sehr alten Bäume mit Misteln besetzt werden sowie durch den fehlenden Schnitt verwahrlosen und damit kaum noch Erträge bringen. Im Naturpark Rhein-Westerwald kann mit Dank vieler ehrenamtlicher Helfer die Pflege der Obstbäume gewährleistet werden und der Blütentraum auf den Streuobstwiesen im Frühjahr und die reiche Ernte im Herbst erhalten bleiben. Dies leistet einen Beitrag dazu, die historische Kulturlandschaft der Streuobstwiesen auf für die zukünftigen Generationen zu erhalten.

www.naturpark-rhein-westerwald.de

 

Blütenpracht © VDN-Fotoportal/ingdi

 

Talwiesenmahd

Für mehr als 50 Freiwillige ist eine traditionelle landwirtschaftlichen Nutzung der landschaftsprägenden Talwiesen im Naturpark Schönbuch stets einen Arbeitseinsatz wert. Für Tiere und Pflanzen, die einen lichtdurchfluteten Wald schätzen oder ganz freie Flächen benötigen, sind solche Offenhaltungen überlebenswichtig. Mit der Mahd der Waldweideflächen leisten die Helfer ehrenamtlich aktive Arbeit zum Erhalt der einzigartigen Landschaft im Mittleren Neckarraum.

 

Albert Renz © Naturpark Schönbuch

 

Einsätze bei Veranstaltungen

Ob es um die Betreuung von Infoständen bei einem Regionalmarkt geht, um Mithilfe bei der Standbesetzung während der Landes- oder Bundesgartenschau oder auch bei Sportveranstaltungen (Forstsportlauf), auch hier ist im Naturpark Schönbuch stets eine große Helferzahl unentgeltlich im Einsatz. Dem Engagement sind dabei keine Altersgrenzen gesetzt, wie man an Senior Albert Renz sieht, der mit 85 Jahren noch regelmäßig Broschüren und Flyer des Naturparks innerhalb der Naturparkkulisse an prägnanten Hotspots in die Infokästen verteilt. Seine Zeit und auch die Transportkosten sind indirekte Spende an den Naturpark.

www.naturpark-schoenbuch.de

 

 

Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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