Grüner Daumen – Nachhaltige Gärten

Bauerngarten im Freilandmuseum Wackershofen – ©VDN-Fotoportal/Georg Milasta

Nachhaltigkeit liegt im Trend, der auch in der Gartengestaltung Einzug hält. Unsere Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei der Gartenplanung setzen auf Langzeitwirkung. Mit dem „Grünen Daumen“ können Sie den Wunsch nach Naturnähe zukunftsgerichtet in die Gartengestaltung aufnehmen und langfristig einen kleinen Beitrag leisten, die Natur zu schützen und schonend mit Ressourcen umzugehen.

 

Tipp 1: Wasser sparen

Regentonne am Fallrohr - Copyright: Klaus Steves/pixelio.de

Regentonne am Fallrohr – Copyright: Klaus Steves/pixelio.de

Wasser sparen ist in Zeiten des Klimawandels mit trockeneren Böden, weniger Regen und milderen Wintern oberstes Gebot. Fangen Sie deshalb in regenreichen Zeiten Regenwasser auf. Für Fallrohre an Dachrinnen gibt es spezielle Regenwasserklappen, die das wertvolle Nass direkt in eine Tonne leiten. Noch effektiver sind Zisternen, die große Mengen an Regenwasser speichern können. Auch mit der Auswahl der Bepflanzung können Sie bei der Bewässerung sparen und den Wasserverbrauch in Grenzen halten.

 

Tipp 2: Erde ohne Torf verwenden

Lebensraum Moor im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft - ©VDN-Fotoportal/Bernd Tanneberger

Lebensraum Moor im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft – ©VDN-Fotoportal/Bernd Tanneberger

Torf gehört ins Moor. Moore sind Lebensraum für viele bedrohte Arten und riesige Kohlenstoffspeicher, die auf der Erde mehr Kohlenstoff binden als alle Wälder zusammen. Achten Sie deshalb beim Kauf von Pflanzerden darauf, dass diese keinen Torf enthalten und nutzen Sie humusreiche Erdmischungen, damit gesunde Pflanzen in Ihrem Garten gedeihen.

 

Tipp 3: Natürlichen Dünger nutzen

Kompost - Copyright: Kurt Brodbeck/pixelio.de

Kompost – Copyright: Kurt Brodbeck/pixelio.de

Chemische Dünger haben im nachhaltigen Garten nichts verloren. Kompost, Mulchen und Gründüngung halten den Boden gesund und sorgen für ein kräftiges und gesundes Pflanzenwachstum. Ein Komposthaufen liefert Ihnen mit ein wenig Geduld ganz ohne Chemie hausgemachten natürlichen Dünger aus Küchenabfällen, Ästen, Laub oder Rasenschnitt.

 

Tipp 4: Vielfältige und heimische Pflanzen anpflanzen

Bauerngarten im Deutsch-Belgischer Naturpark Hohes Venn - Eifel - ©VDN-Fotoportal/Christel Baude

Bauerngarten im Deutsch-Belgischer Naturpark Hohes Venn – Eifel – ©VDN-Fotoportal/Christel Baude

Nachhaltig Gärtnern ist ein aktiver Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt. Pflanzen Sie deshalb überwiegend heimische Blüh- und Nutzpflanzen und Gehölze an. Das stellt sicher, dass Ihr Garten Insekten und Kleintieren die richtige Nahrung und sicheren Lebensraum bietet. Saatgut und Stecklinge können Sie auch in der Nachbarschaft oder auf Tauschbörsen mit anderen Menschen teilen und tauschen.

 

Tipp 5: Tieren Unterschlupf bieten

Igel im Garten - ©VDN-Fotoportal/Ursula Ruf

Igel im Garten – ©VDN-Fotoportal/Ursula Ruf

Ein Garten ist mehr als eine Oase für Menschen: Er bietet auch die Chance, Lebensräume für Tiere zu schaffen. Mit Insektenhotels, Natursteinmauern und Holzstapeln schaffen Sie für viele Insektenarten ein Zuhause. Totholzstapel, Laubhaufen, Hecken oder gar ein Gartenteich machen Igel, Vögel und Libellen zu willkommenen Mitbewohnern.

 

Tipp 6: Natürliche Pflanzenschutzmittel nutzen

Brennessel - ©VDN-Fotoportal/friedrich j. flint

Brennessel – ©VDN-Fotoportal/friedrich j. flint

Wer auf widerstandsfähige, heimische Pflanzen in seinem Garten setzt, kommt meist ohne Pflanzenschutzmittel aus. Wenn aber notwendig, sollten Sie natürliche Pflanzenschutzmittel ohne giftige, chemische Zusätze zum Einsatz bringen. Aus Wermut, Rainfarn, Schachtelhalm, Löwenzahn, Kamille und Zwiebeln zum Beispiel lässt sich ein wirksames, natürliches Pflanzenschutzmittel selber herstellen.

 

Tipp 7: Gemüse und Obst anbauen

Hochbeet - ©VDN-Fotoportal/Claudia Melzer

Hochbeet – ©VDN-Fotoportal/Claudia Melzer

Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten bringen Frische auf den Tisch und wer seine Pflanzen natürlich düngt und behandelt, erntet gesunden Genuss. Für den Anbau sollten Sie auf Mischkultur setzen. Sie fördert eine gleichmäßigere Nährstoffnutzung durch die angebauten Pflanzen, hält den Boden gesund und spart jede Menge Wasser. Wer mehrere Jahre Freude am Nutzgarten haben möchte, sollte die Fruchtfolge nutzen. Sie beschreibt, wie gut die angebauten Pflanzen über viele Jahre hintereinander miteinander harmonieren.

 

Tipp 8: Hügel und Senken anlegen

Tomatenzucht im Naturpark Frankenwald - ©VDN-Fotoportal/Margrita Baaser

Tomatenzucht im Naturpark Frankenwald – ©VDN-Fotoportal/Margrita Baaser

Ein Garten mit Hügeln und Senken schützt optimal vor Austrocknung und Überschwemmung, kann Wind abhalten und verhindert so ein Austrocknen der Pflanzen. Eine wärmespeichernde Senke im Boden mit wenig Wind und viel Sonnenlicht eignet sich beispielsweise ideal zum Anbau von Tomaten und Salaten.

 

Tipp 9: Handarbeit bevorzugen

Copyright: Rolf Handke/pixelio.de

Copyright: Rolf Handke/pixelio.de

Wer im Garten eine Wildblumenwiese anlegt, braucht keinen Rasenmäher. Wer auf Rasen trotzdem nicht verzichten will, sollte seltener mähen und wenn möglich einen Handmäher oder eine Sense nutzen. Grundsätzlich gilt im nachhaltigen Garten die Devise, Pflanzen lieber wachsen zu lassen, als sie ständig zu kürzen. Setzen Sie für die Gartenarbeit lieber auf Handarbeit. Nur wenige Geräte wie Schubkarre, Spaten, Rechen, Harke, Gießkanne, Handschaufel und Gartenschere sind hierfür notwendig. Laubsauger haben im naturnahen Garten nichts zu suchen.

 

Tipp 10: Gartenzäune sinnvoll wählen

Gartenzaun - ©VDN-Fotoportal/Bauer-Falkner

Gartenzaun – ©VDN-Fotoportal/Bauer-Falkner

Wählen Sie für Ihren Gartenzaun ein nachhaltiges Material z.B. Holz – ob als blickdichten Bretterzaun oder als zusammengebundenen Staketenzaun. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Tiere wie Igel immer noch zum Nachbargrundstück herüberkommen können. Auch Hecken und Bäumen oder an eine Natursteinmauer eignen sich hervorragend als natürlicher Sichtschutz und klare Begrenzung. Hohlräume und Spalten in Steinmauern bieten dazu wertvollen Lebensraum für viele Tierarten.

 

Tipp 11: Beleuchtung reduzieren

Taubenschwänzchen im Naturpark Saar-Hunsrück - ©VDN-Fotoportal/Christel Kessler

Taubenschwänzchen im Naturpark Saar-Hunsrück – ©VDN-Fotoportal/Christel Kessler

Ein nachhaltiger Garten lässt sich bei Tageslicht am besten bewundern. Es ist nicht geholfen, wenn man bei der Gartenarbeit auf Handarbeit setzt und energiesparende Geräte zum Einsatz bringt, wenn der gute Wille und die Energieeinsparungen durch übermäßige Beleuchtung zunichte gemacht werden. Zudem irritiert diese Form der Lichtverschmutzung viele Gartentiere – oft mit tödlichen Folgen.

 

Tipp 12: Möbel aus heimischem Holz wählen

Lieblingsplatz im Naturpark Elbhöhen-Wendland - ©VDN-Fotoportal/Klaus Mayhack

Lieblingsplatz im Naturpark Elbhöhen-Wendland – ©VDN-Fotoportal/Klaus Mayhack

Gartenmöbel und Beläge aus Plastik oder tropischen Hölzern wie Teak oder Bangkirai haben im nachhaltigen Garten keinen Platz. Wählen Sie lieber Möbel aus ebenso haltbarem und heimischem Holz wie Lärche, Edelkastanie, Eiche oder Douglasie. Und bevor Sie einen Neukauf starten, oft lassen sich alte, lieb gewonnene Schätzchen mit etwas Einsatz und einem neuen Farbanstrich für die neue Gartensaison wieder zum Leben erwecken.

 

 

Ausgezeichnete Gärten

Wer seinen Garten nachhaltig angelegt hat, kann hierfür vielerorts in Gartenprojekten oder Garteninitiativen ausgezeichnet werden, wenn die Kriterien erfüllt sind. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise schmückt dann die „Natur im Garten“- Plakette Ihren Gartenzaun!

Logo „Natur im Garten“ – Copyright: www.Natur-Brandenburg.de

 

 

Tipps und Quellen:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/)

https://www.natur-brandenburg.de/erleben-lernen/naturimgarten/

https://www.natur-im-garten-mv.de

https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/10-tipps-fuer-nachhaltiges-gaertnern-35941

https://www.careelite.de/garten-nachhaltig-naturgarten/

https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/nachhaltiger-garten

 

Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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One thought on “Grüner Daumen – Nachhaltige Gärten

  1. Hans-Joachim Egenolf
    1

    …konkrete und praxisorientierte Information !

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