Nachhaltige Erlebnisse – BNE in Naturparken

Aufmerksames Staunen © VDN-Fotoportal/A. Klein

Aufmerksames Staunen © VDN-Fotoportal/A. Klein

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zählt zu den gesetzlichen Aufgaben der Naturparke in Deutschland seit zum 1. April 2018 § 27 Bundesnaturschutzgesetz um den Absatz 2 „Naturparke sollen auch der Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen.“ ergänzt wurde. Seitdem orientieren sich mehr und mehr Naturparke in ihrer Bildungsarbeit in Richtung BNE. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen in der Bildungsarbeit besitzen Naturparke hierfür hervorragende Voraussetzungen.

Wie das im Einzelnen konkret in den Naturparken umgesetzt wird, soll im Folgenden am Beispiel Naturpark Barnim gezeigt werden:

 

© Green Cut

© Green Cut

 

Biologische Vielfalt vor der Kamera: Schülerinnen und Schüler filmen im Naturpark Barnim

Im Rahmen des Projekts „GreenCut – Jugend filmt biologische Vielfalt“ erstellten Schülerinnen und Schüler des Robert-Havemann-Gymnasiums aus Berlin-Karow im Jahr 2021 in Kooperation mit dem Naturpark Barnim Videobeiträge zur biologischen Vielfalt. Das Projekt ist Teil eines größeren BNE-Studienprojektes der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

Am Rande des Liepnitzsees, umgeben von Buchenwäldern und entlang von Moorwegen, begaben sich die Jugendlichen des Gymnasiums aus Berlin-Karow im September 2021 auf Spurensuche nach biologischer Vielfalt. Mit der Filmkamera erkundeten und dokumentierten sie die Flora und Fauna des Naturpark Barnim. In Kleinteams recherchierten und filmten die Jugendlichen mit moderner Videotechnik unterschiedliche Lebensräume sowie verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Ein weiteres Team machte sich mit der Foto-Kamera auf den Weg. Begleitet wurden die Schulklasse von dem professionellen Filmteam der Gespa e.V. und Mitarbeitenden von Naturpark und Naturwacht.

 

© Eva Roeder

© Eva Roeder

Entstanden sind dabei vier Kurzfilme zu den Themen Uferzone, Tourismus, Totholz und Insekten sowie viele interessante Fotoperspektiven, die Ende 2021 im Naturparkzentrum Barnim Panorama in Wandlitz im Rahmen einer Ausstellung besichtigt werden konnten. Die Filme wurden außerdem online als Studiosendung vorgestellt.

Die Jugendlichen konnten sich dabei nicht nur Artenkenntnisse und Sachinformationen zur biologischen Vielfalt aneignen oder sich mit ökologischen Zusammenhängen beschäftigen. „Für das Robert-Havemann-Gymnasium bedeutet dieses Projekt, dass den Schülerinnen und Schülern des Zusatzkurses „Geographie“ Möglichkeiten für aktives und nachhaltiges Handeln gegeben werden, die mit kreativen Ideen kombiniert werden können,“, erläuterte die Lehrerin des Karower Gymnasiums, Ines Klupsch.

Das Projekt „GreenCut – Jugend filmt biologische Vielfalt“ wurde im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

 

© Eva Roeder

© Eva Roeder

BNE-Praxisprojekt zum Verhalten in der Natur

Das Filmprojekt ist Teil eines größeren Projektes: Im Frühjahr 2021 startete im Naturpark Barnim ein BNE-Praxisprojekt, das Michaela König im Rahmen ihres Studiums „Bildung – Nachhaltigkeit – Transformation“ an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde erarbeitete. Das Projekt beschäftigte sich am Beispiel des Liepnitzsees mit der Frage, wie ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit der Natur gefördert werden kann.

Der Naturpark Barnim bietet den Menschen vielfältige Gelegenheiten für Naherholung und Naturerfahrung in Hauptstadtnähe. Besonders die Badeseen stellen in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel dar. Doch mit dem zunehmenden Besucheransturm, der während der Corona-Zeiten nochmal deutlich zugenommen hat, steigen aus naturschutzfachlicher Sicht auch die Herausforderungen: So belastet beispielsweise der liegen gelassene Müll die Natur, offenes Feuer entfacht immer wieder Waldbrände, Flora und Fauna werden durch die Nutzung von nicht markierten Wegen oder durch das illegale Campen in Schutzgebieten bedroht. Auch die Lärmbelästigung durch laute Musik oder Partys am See stellen für die Tierwelt eine Belastung dar. Hier kann der Naturpark im Rahmen seiner Sensibilisierung- und Bildungsarbeit zum Verhalten in der Natur ansetzen.

Ziel des BNE-Studienprojektes war es, die vielschichtigen Herausforderungen und Anknüpfungspunkte für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zusammenzutragen zusammen zu tragen. Gleichzeitig sollen erste Aktivitäten umgesetzt werden. Eine wichtige Schlussfolgerung aus dem Projekt ist es, dass Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie strategische Abstimmungen mit den beteiligten Akteuren Hand in Hand gehen.

So sind neben dem Filmprojekt „GreenCut“, das auch einige Bezüge zum Verhalten des Menschen in der Natur herstellte, seit 2021 die Gebote des „Naturpark-Knigge“ im Naturparkgebiet auf Holztafeln zu sehen. Ergänzend dazu ist ein Podcast der Reihe “Grüne Welle” zu der Thematik entstanden sowie ein Schulstundenkonzept.

© Lutz Hennig

© Lutz Hennig

Link zum Filmprojekt: http://green-cut.de/index.php/projektgebiete/naturpark-barnim

Link zum Studienprojekt: https://www.barnim-naturpark.de/unser-auftrag/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-bne/ 

Link zum Naturpark-Knigge: https://www.barnim-naturpark.de/erleben-lernen/verhaltensregeln-im-naturpark/

Link zum Podcast „Grüne Welle“: https://gruene-welle.letscast.fm/episode/gruene-welle-das-magazin-fuer-die-zukunftswoche2021-8fe3e497-ef5c-48c2-925a-55f85c6cc962

 

 

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