Naturpark Flusslandschaft Peenetal

Peene bei Zeitlow © Mike Stegemann

Peene bei Zeitlow © Mike Stegemann

Der Naturpark Flusslandschaft Peenetal feiert in diesem Jahr sein 10. Jubiläum. Gegründet wurde der Naturpark im August 2011 – als jüngster von insgesamt 7 Naturparken in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Die historisch gewachsene Kulturlandschaft im Nordosten des Landes ist geprägt durch die Flussniederung der Peene – dem Amazonas des Nordens. Eingebettet in Niedermoore, Torfstiche und Bruchwälder verläuft der Fluss auf einer Länge von mehr als 80 km vom Kummerower See bis östlich von Anklam, wo er in den Peenestrom mündet.

 

Hubschrauberrundflug Krien-Peenetal Liepen-Gützkow © Mike Stegemann

Hubschrauberrundflug Krien-Peenetal Liepen-Gützkow © Mike Stegemann

Die Peene, die mit einem geringen Gefälle von dahinfließt, gehört zu den letzten unverbauten Flüssen Deutschlands. Sie ist nicht durch Staue oder Wehre reguliert, nur wenige Flussabschnitte sind begradigt und lediglich in städtischen Bereichen gibt es Uferbefestigungen.

 

Das Peenetal ist bekannt für seine großen, flächendeckenden Fischotter- und Bibervorkommen. Wer einen Biber in freier Wildbahn beobachten möchte, kann die Tiere im Sommer in der Dämmerung regelmäßig antreffen. Die Peene gehört zu den fischartenreichsten Flüssen Deutschlands mit seltenen Arten wie Flussneunauge und Steinbeißer.

 

Biber (Castor fiber) am Fährdamm in Gützkow © Kai Lindtner

Biber (Castor fiber) am Fährdamm in Gützkow © Kai Lindtner

Mit ca. 20.000 ha ist die Flussniederung außerdem eines der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Mittel- und Westeuropas. Hier kommen seltene Moorpflanzen und Tiere wie Ostseeknabenkraut und Großer Feuerfalter vor.

Im Peenetal existiert eine seltene Vielfalt an Feuchtlebensräumen des Binnenlandes, was sich auch im Vorkommen von Amphibien wie dem Kammmolch und der Rotbauchunke zeigt. Etwa 40 Säugetierarten sind im Peenetal anzutreffen.

Die Vogelwelt zeigt die überregionale Bedeutung des Peenetals: 30 europaweit geschützte Arten wie z. B. die Rohrdommel, das Tüpfelsumpfhuhn oder der Große Brachvogel brüten hier mehr oder weniger regelmäßig.

 

Weißbartseeschwalbe (Chlidonias hybrida) © M. Stegemann

Weißbartseeschwalbe (Chlidonias hybrida) © M. Stegemann

Neben Fisch- und Seeadler ist auch der seltene und stark bedrohte Schreiadler anzutreffen. Besonders ist zudem das Auftreten der Weißbartseeschwalbe und des Stelzenläufers; zumindest die erstgenannte Art brütet hier in den letzten Jahren regelmäßig mit dem deutschlandweit höchsten Bestand. Außerdem hat die Peeneniederung dank der Polderauflösungen eine enorme Bedeutung als Rast‐und Durchzugsgebiet vor allem für Entenvögel, Gänse und Schwäne, Kiebitze und Goldregenpfeifer, Rallen und Taucher.

Das floristische Bild der Talhänge ist vor allem im späten Frühjahr und Frühsommer stellenweise artenreich und bunt. Zu nennen sind Berg- und Zickzack-Klee, Pech-Nelke, Kleiner Wiesenknopf, Wiesen-Margerite, Berg-Haarstrang, Skabiosen-Flockenblume, Wiesen-Schlüsselblume u.a. Seltene Pflanzen sind Heide-Günsel, Weidenblättriger Alant, Knäuel-Glockenblume, Kuhschelle und Färber-Hundskamille.

 

Ostsee-Knabenkraut (Dactylorhiza russowii)  Altes NSG Gützkow © Mike Stegemann

Ostsee-Knabenkraut (Dactylorhiza russowii) Altes NSG Gützkow © Mike Stegemann

Diese Pflanzengesellschaften der Trocken- und Halbtrockenrasen repräsentieren den Lebensraum einer entsprechend angepassten Insektenfauna, z.B. von verschiedenen Blutströpfchen-Faltern, zwei Ölkäferarten und diversen Zikaden, Grillen und Heuschrecken.

Die mineralischen Talränder mit ihren trockenen und gelegentlich nährstoffarmen Hanglagen bilden mit ihrer ganz andersartigen Flora und Fauna einen reizvollen Kontrast zur unmittelbar angrenzenden nassen Torfniederung. An der Grenze von Feucht- und Trockenhabitaten wandernd, erschließt sich dem Besucher die Tier- und Pflanzenwelt beider Lebensräume gleichzeitig in einem sonst selten zu beobachtendem Artenreichtum.

Häufig leuchten bereits auf der anderen Seite des Weges die Wiesen gelb von Trollblumen sowie rot von Mehl-Primeln und Orchideen. Mehr als 12 Orchideenarten finden sich in den Feuchtwiesen des Peenetals. In der Luft tummeln sich unzählige Libellen und häufig trifft man auch auf den Moschus-Bockkäfer, der mit seinen bis zu vier Zentimetern Größe und grün-bronzefarben schillernd besonders im Flug ein beeindruckendes Naturschauspiel liefert.

Naturparkbank am Alten Bahndamm Ducherow-Kamp © Mike Stegemann

Naturparkbank am Alten Bahndamm Ducherow-Kamp © Mike Stegemann

 

 

Naturpark Flusslandschaft Peenetal

Peeneblick 1
17391 Stolpe an der Peene

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