Moorschonende Erntetechnik im Praxisblick

Im Fokus des Erfahrungsaustauschs zwischen Landschaftsförderverein, Naturparkverwaltung und den Landwirten der Region standen Lösungen zur Bewirtschaftung wiedervernässter Moorflächen. Insbesondere ging es um die Erntetechnik. Vorgeführt wurde ein Kubota-Traktor mit extra breiter Bereifung und Doppelmessermähwerk. Ziel ist es, den Bodendruck zu mindern und dadurch weniger Schäden am Moorkörper zu verursachen. Die Technik kann dann nicht mehr buchstäblich im Moor versacken. Neben der Praxistauglichkeit der Technik ging es auch Fragen der Finanzierung und Förderung. Das angebaute Doppelmessermähwerk war kein Zufall. Mähen mit der Doppelmesser-Mähtechnik ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Erhaltung einer hohen Biodiversität im Grünland. Doppelmessermähwerke sind für die Fauna die schonendste Mahdvariante.

Besichtigung moorschonender Technik (© Carsten Preuß)

Intakte Moore haben eine hohe Bedeutung als Kohlenstoffspeicher und damit für den Klimaschutz. Wichtig sind auch ihre Funktionen im Landschaftswasserhaushalt, für die Rückhaltung von Nähr-und Schadstoffen und als besonderer Lebensraum für Flora und Fauna.

Moorböden wurden in der Vergangenheit stark entwässert und typische Lebensraumtypen der Moore sind heute in einem schlechten Zustand. Durch die Zersetzung von Torf wird klimaschädliches CO2 freigesetzt und langfristig wird auch die Produktionsfunktion der Moorböden gefährdet. Zusätzlich gelangt ein hoher ausgewaschener Phosphatanteil in die Oberflächengewässer, der dort zur Eutrophierung führt.

Erhaltungs-, Aufwertungs-und Wiedervernässungsmaßnahmen können dem Naturschutz, der Landwirtschaft und dem Klimaschutz dienen.

Neben der Wiedervernässung bzw. dem moorerhaltenden Wasserstandsmanagement ist für eine Bewirtschaftung auch moorschonende Technik erforderlich.

Ziel ist es, die feuchten Moore schonend landwirtschaftlich nutzen zu können, ohne Schäden am Moorkörper und der Vegetationsdecke zu verursachen.