Rezept des Monats mal ganz anders: „Bienenfutter“

Der Frühling naht und die Natur fängt an zu erwachen. Nun ist der richtige Zeitpunkt, um Blühecken bzw. Blühflächen vorzubereiten.  In einem früheren Artikel haben wir über das Insektensterben und das Blühflächen-Konzept berichtet. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, Zerstörung von Lebensräumen und weiteren Gründen finden Insekten in unserer Landschaft häufig nicht mehr ausreichend Nahrung. Ein Blühflächenkonzept muss jedoch kein Thema der Gemeinde bleiben. Jeder kann Blühecken in seiner näheren Umgebung und dadurch ein reiches Nahrungsangebot für Insekten schaffen.

© (Bild von kie-ker auf Pixabay)

Schmetterling auf Wildblume (© Bild von kie-ker auf Pixabay)

Mit Saatgutkugeln können triste Flächen in blühende Landschaften verwandelt und folglich Lebensräume für Insekten wie Schmetterlinge und Bienen geschaffen werden. Saatgutkugeln, u.a. Samenbomben genannt, sind runde Erdkugeln voller Samen, aus denen bunte Blühwiesen entstehen und somit die regionale Artenvielfalt unterstützt wird.

Ein paar Dinge gibt es jedoch zu beachten. Samenbomben dürfen nicht in die freie Landschaft gestreut werden. Ihre Verwendung ist nur im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon erlaubt.

Das Rezept des Monats steht ganz unter dem Motto „Bienenfutter“ und beschreibt, wie man in 3 einfachen Schritten Bienenfutter in Form von Saatgutkugeln herstellen und verteilen kann.

Zutaten für ca. 15 Saatgutkugeln:

  • 250 ml Tonerde oder gemahlenen Baulehm
  • 250 ml Komposterde oder Blumenerde ohne Torfzusatz
  • 1 Teelöffel Saatgut
  • 60 ml Wasser

Das Saatgut für die Samenbomben kann nach eigenem Belieben individuell zusammengestellt werden. Besonders beliebt sind regionale Wildblumen oder Gartenblumen: Sie machen triste Ecken bunter und freundlicher. Aber auch Kräutersamen können mit Hilfe der Saatgutkugeln schnell und einfach verteilt werden. Je nachdem wie die Samenkugeln bestückt werden, wachsen daraus ein- oder mehrjährige Pflanzen, die sich bei optimalen Bedingungen von selbst vermehren.

Saatgut-Angebot Biogarten Prieros beim Samenbomben Workshop (© Astrid Osenbrück)

Beispiele für Gartenblumen-Samen: Johanniskraut, Ringelblume, Flockenblume, Wilde Möhre, Natternkopf, Blauer Lein, Steinklee, Oregano, Klatschmohn, Kleiner Wiesenknopf, Skabiose, Königskerze

Beispiele für regionale Wildblumen (Vorkommen im Naturpark Dahme-Heideseen): Mariendistel, Färberkamille, Grasnelke, Kornblume, Witwenblume, Kartäusernelke, Kugeldistel, Nelkenwurz, Ysop, Herzgespann, Silberblatt, Teufelsabbiss, Wiesensalbei, Großer Wiesenknopf, Lichtnelke

Beispiele für Gartenkräuter: Basilikum, Borretsch, Dill, Fenchel, Kamille, Kapuzinerkresse, Petersilie, Schnittlauch, Petersilie, Oregano, Salbei, Thymian

Saatgut-Angebot vom Biogarten Prieros beim Samenbomben Workshop (© Astrid Osenbrück)

Anleitung:

  1. Trockene Bestandteile mischen und „Teig“ kneten

Das trockene Material gründlich mischen bis die Bestandteile nicht mehr einzeln erkennbar sind.
Dann vorsichtig Wasser dazugeben und wie bei einem Plätzchenteig alles mit den Händen gut durchkneten. Je nach Bedarf kann zusätzlich etwas Wasser oder Erde dazugegeben werden, damit der Teig gut klebrig und nicht zu wässrig wird.

Mischen der Saatgut-Erde-Masse (© Astrid Osenbrück)

Mischen der Saatgut-Erde-Masse (© Astrid Osenbrück)

  1. Saatgutkugeln formen

Nun kann der Teig zu Kugeln geformt und zwischen den Handflächen gerollt werden.  Je optimaler die Größe der Kugel, desto besser ist das Verhältnis „Saatgut- Erde“ und desto schneller kann sie komplett trocknen – ideal ist die Größe einer Walnuss.

Die Samenbomben werden geformt (© Astrid Osenbrück)

Die Samenbomben werden geformt (© Astrid Osenbrück)

  1. Samenbomben trocknen
getrocknete Samenbomben (© Teresa Zeuner)

getrocknete Samenbomben (© Teresa Zeuner)

Die Kugeln trocknen besonders gut auf ausgelegtem Zeitungspapier oder offen in Eierkartons. Je nach Zimmertemperatur dauert circa vier Tage. Die Saatgutkugeln sollten einmal pro Tag gewendet werden, damit sie gleichmäßig trocknen.

  1. Tipps zum Verteilen der Samenkugeln

Am besten verteilt man Samenbomben, wenn es regnet. Sie können aber auch mit der Gießkanne angefeuchtet werden. Der ideale „Wurfzeitraum“ startet im Frühjahr und geht bis September.

Besonders gut geeignet sind sonnige Flächen mit offenem Boden. Auf Rasen oder Flächen unter Sträuchern / Bäumen können sich die Samen nicht gut entwickeln.

In der Regel dauert es 1 bis 4 Wochen, bis die Samen keimen.

Wir wünschen viel Freude bei dem Basteln, Verteilen und Verschenken der Saatgutkugeln.

  1. Und jetzt du!

Wo hast du schon Samenbomben verwendet? Wie stellst du sie her? Wie sehen deine Blühecken aus? Schick uns gern eine Rückmeldung!

Naturpark Dahme-Heideseen

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