Fledermäuse in alten Munitionsbunkern in Bossow

Fransenfledermaus - Copyright: Ralf Koch

Fransenfledermaus – Copyright: Ralf Koch

Am Rande des Waldgebietes der Schwinzer Heide, unmittelbar an der Kreisstraße zwischen Dobbertin und Bossow, liegt das ehemalige Versorgungs- und Munitionslager des Ministeriums für Inneres der DDR. Es wurde schwerpunktmäßig durch die Polizei und Kampfgruppen der norddeutschen Bezirke genutzt und war sehr aufwendig mit drei Zäunen, Elektrodraht und freilaufenden Hunden gesichert. Die Ecktürme sind noch heute von der Straße aus abschreckend zu sehen. Nach der Aufgabe der Nutzung als Munitionslager noch in den 1990er Jahren hat der Förderverein des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide das Objekt käuflich erworben. Neben dem Rückbau der umfänglichen oberirdischen Gebäude sollte das Objekt für überwinternde Fledermäuse nutzbar gemacht werden.

Dazu wurden die Eingänge der bestehenden Hochbunker vandalismussicher verschlossen und die völlig leeren Bunker mit Spaltenquartieren (Hohlblocksteine mit unterschiedlichem Spaltmaß) versehen. Insgesamt werden in den 8 Bunkern und 2 gesicherten Kellern ca. 300 Hohlblocksteine und 10 Spaltenwände für die Fledermäuse angeboten. Da Fledermäuse sehr traditionell sind und möglichst ihre bekannten Winterquartiere nutzen, war zu vermuten, dass es nach dem Umbau der Bunker für die Fledermäuse durchaus mehrere Jahre dauern könnte, bis die Winterquartiere angenommen werden. Die Kontrollen im Februar 2014 haben aber gezeigt, dass in den Bunkern mittlerweile schon fast 500 Fledermäuse überwintern. Neben der Zwerg- und Mückenfledermaus, wurden das Braune Langohr, die Wasserfledermaus, die Fransenfledermaus und die Breitflügelfledermaus gefunden. Alle diese nachgewiesenen Arten stehen auf der roten Liste der gefährdeten Säugetierarten von Mecklenburg-Vorpommern. Unter den schlafenden Tieren wurden auch 20 beringte Tiere gefunden, die sich den Sommerquartieren in Wooster Teerofen zuordnen lassen und offensichtlich nur wenige Kilometer zwischen Sommerlebensraum und Winterquartier zurücklegen.

Neben dem Umbau des ehemaligen Munitionslagers für Artenschutzzwecken (von Amphibien bis zu Fledermäusen) ist in den nächsten Jahren der Aufbau eines barrierefreien Wald-Lehrpfades vorgesehen. Noch in diesem Jahr sollen die alten Zäune, Toranlagen und Türme des ehemaligen Munitionslagers zurückgebaut werden.

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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