Fischotter-Monitoring im Naturpark
Seit 1996 wird im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide nach gleicher Methode die Anwesenheit des Fischotters im Großschutzgebiet kartiert. Dabei werden an einem Tag durch die Naturparkpark-Ranger 120 Kontrollpunkte an Fließ- und Standgewässern angelaufen und auf Fischotterspuren hin abgesucht. Neben Trittsiegeln gelten Fraßreste und vor allem Losung (Kot) als sichere Nachweise für die Anwesenheit des Fischotters in diesem Raum. Die diesjährige Kontrolle im März 2014 erbrachte das Ergebnis, dass an 83 von 120 Kontrollpunkten die Anwesenheit des Fischotters zweifelsfrei nachgewiesen wurde. Der Fischotter nutzt somit bis auf die großen, zusammenhängenden Waldbereiche der Schwinzer und Nossentiner Heide, das gesamte Gewässersystem des Naturparks als Nahrungs- und Reproduktionsraum. Mit der angewandten Methode lassen sich keine Rückschlüsse auf die genaue Anzahl der Fischotter im Raum ziehen, da die vorgefundenen Spuren (Losung, Trittsiegel) keine Aussagen auf das Individuum zulassen. Für eine Aussage, wie viele Fischotter es im Naturpark oder in einer bestimmten Region gibt, benötigt man genetisches Material vom Fischotter, welches prinzipiell über Bestandteile der Losung oder über das Analdrüsen-Sekret gewonnen werden kann. Allerdings ist diese Erfassungsmethode sehr aufwändig und kostenintensiv und wird im Naturpark nur in größeren Abständen durchgeführt.
Da allein im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide jedes Jahr 6-8 Fischotter tot aufgefunden werden, werden jedes Jahr auch die Gefahrenpunkte für den Fischotter ermittelt. Insbesondere ältere Brücken, also Kreuzungspunkte zwischen Gewässern und Straßen, bilden das größte Problem für den Otter. Hat eine Brücke keine ausreichende Länge und sind keine Uferstreifen unter der Brücke für den Fischotter vorhanden, versuchen die Fischotter häufig, den unmittelbaren Gewässerbereich zu verlassen und laufen über die Straße, was bei stark befahrenen Straßen den sicheren Tod bedeutet. Der Naturpark hat in den letzten Jahren mit Hilfe von vielen Partnern (Landkreise, Straßenbauämter) eine Entschärfung der Gefahrenstellen an Straßen initiiert und auch selbst durchgeführt. Es wurden 12 Brücken fischottersicher umgebaut. An keiner dieser umgebauten Brückenbauwerke gab es bisher neue Totfunde vom Fischotter.
Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
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