Natur und Heimat erleben – Kaufland ermöglicht eine besondere Klassenfahrt in den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Alles war gut vorbereitet. Bereits seit einem halben Jahr freuten sich die Kinder der 3. Klasse der Grundschule West in Parchim auf diese zwei Tage im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Und ein wenig wussten sie auch schon, was kommen würde, weil Mitarbeiter des Naturparks in Gesprächen mit den Kindern und im Rahmen einer Elternversammlung in der Schule die Unternehmung vorgestellt hatten. Möglich wurde diese Fahrt jedoch erst durch eine Kooperation des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) mit dem Unternehmen Kaufland, welches die Naturentdecker-Tour der Schulklasse finanzierte.

 

IMG_9706

Begrüßungsspiel

Kaufland feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und hat aus diesem Anlass das Projekt initiiert. Ziel ist es, Kindern Naturerlebnisse zu vermitteln und sie für eine gesunde Ernährung und Lebensweise sowie für die Wertschätzung von regionalen Lebensmitteln zu sensibilisieren. Während einer Aktionswoche im Februar spendete das Unternehmen für jedes verkaufte regionale Produkt zehn Cent. Der Spendenerlös von 250.000 Euro ermöglicht mindestens 50 Schulklassen zwischen März und Oktober eine zweitägige Klassenfahrt in einen der über 100 Naturparke in Deutschland. Einer der hierfür vom VDN ausgewählten Naturparke war der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Als Partner und Station für dieses Projekt hatte der Naturpark das Wolhynier-Museum in Linstow gewählt. Auch diese Auswahl wurde nicht zufällig getroffen, denn beim Wolhynier-Museum, handelt es sich um ein Umsiedlermuseum. Und die Kinder der Parchimer Schulklasse kommen aus insgesamt 12 Ländern!

 

IMG_9797

Vorbereitung für das Mittagessen: Hier werden Dinkelbrötchen gebacken

Am 4. Juni 2018 war es dann endlich so weit. Die Stationen waren aufgebaut, Lebensmittel beschafft, der Backofen angeheizt. Als dann die Kinderschar endlich aus dem Bus sprang, war die Aufregung auf allen Seiten groß. Schnell waren aber Gruppen eingeteilt und dann wurde Teig geknetet, Gemüse geschnippelt, Kräuter gesammelt oder im Cyanotypie-Verfahren Pflanzendrucke hergestellt, und natürlich gab es auch Museumsführungen. Das Mittagessen war also von den Kindern selbst hergestellt worden und die typische,  wolhynische Kartoffelsuppe mit Nudeleinlage hat allen genauso gut geschmeckt wie der selbst zubereitete Kartoffelsalat. Die Dinkelbrötchen kamen pünktlich aus dem Ofen und konnten mit Kräuteraufstrichen versehen werden. Natürlich wurden die Kräuter zuvor von den Kindern in der Umgebung selbst gesammelt.

 

DSC00231

Kranichweibchen „Paula“ wird vorgestellt

DSC00207

So weich sind Kranichfedern! Paula darf auch mal gestreichelt werden

Nach dem Mittag bekamen die Schüler Besuch von „Paula“ der Kranichfrau. Spielerisch erfuhren sie, wie und wo der Kranich lebt, welche Nahrung er zu sich nimmt und wie er seine Kinder aufzieht. Absoluter Höhepunkt war jedoch, dass der Kranich auf seinem Herbstzug in den Süden in allen zwölf Herkunftsländern der Kinder Station machte. Jedes Kind hatte dafür extra etwas Ländertypisches für den Kranich mitgebracht. Da kamen Kuchen, Matroschkas, Geldstücke, goldene Armreifen, Fähnchen und viele andere Kostbarkeiten zum Vorschein.

 

DSC00263

Jedes Kind brachte etwas aus seinem Heimatland mit.

Die Übernachtung der Schulklasse war im Van der Valk Ressort Linstow bestellt. Engagierte Eltern unterstützten die Klassenfahrt bei der Begleitung der Kinder. Das reichhaltige Buffett im Ressort sorgte dafür, dass die Kinder den zweiten Tag gut gestärkt angehen konnten.

Die Bedeutung des Bodens als Grundlage allen Lebens und die Vielfalt von Lebensräumen sollten diesen Tag bestimmen. Im Wolhynier-Museum gibt es ein Marmeladen-Glas mit Erde aus der ehemaligen Heimat Wolhynien als Symbol für die Bedeutung der Heimat-Erde. Für die Kinder war es nun Zeit, ihre (neue) Heimat zu erkunden. Da waren der Linstower Werder mit seiner Tier- und Pflanzenwelt, und auch die durch Linstow fließende Nebel wurde an unterschiedlichen Stellen intensiv im und am Wasser untersucht.

 

IMG_0273

Welche Tiere leben im Bach?

Einige Kinder hatten die Aufgabe, Horst und Marie zu ersetzen: Diese imaginären Bewohner des Museums waren „im Urlaub“ und ihre Tagesaufgaben mussten übernommen werden. Da musste das Vieh gefüttert, die Wäsche am Waschbrett gewaschen, der Garten vom Unkraut befreit und die neue Saat auch gleich eingebracht werden.

 

IMG_0296

Ganz schön anstrengend: Wäsche waschen wie in alten Zeiten

Derweil bestimmten die anderen Kinder ihre Funde aus der Nebel und betrachteten die lebendigen Tiere unter dem Mikroskop. Dank des neuen Umweltmobils des Naturparkes und mit Hilfe eines Beamers war es möglich, die Facettenaugen der Libellen ganz groß sichtbar zu machen, die Beine der Köcherfliegenlarven zu zählen oder den Rückenschild der Wanzen zu betrachten. Und natürlich mussten die Erfahrungen der einzelnen Gruppen untereinander vorgestellt und ausgetauscht werden.

Zum Abschluss aber stellte jedes Kind seinen eigenen Schatz zusammen, den es in einem Marmeladen-Glas mit nach Hause nehmen konnte – zusammen mit den vielen Eindrücken und Erkenntnissen vom Aufenthalt im Naturpark und dem Wolhynier-Museum in Linstow.

Hier der Leserbrief der Schulklasse, abgedruckt am 19.06.2018 in der SVZ Lübz-Goldberg-Plau:

Zeitungsartikel_SVZ_19-06-2018

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Ziegenhorn 1
19395 Plau am See , OT Karow

Telefon

  • 0385/588 6486 0

Faxnummer

  • 038738 / 7390 -21

Email Adresse

Webseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert