Treff der deutschsprachigen Sternenparks im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Am 10./11. März fand im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, eine der „dunkelsten“ Regionen Deutschlands, das Jahres-Treffen der deutschsprachigen Sternenparks statt.  24 Vertreter der bereits ausgewiesenen und der geplanten Sternenparks aus Deutschland, Österreich und der Schweiz trafen sich hier zum Informationsaustausch über die verschiedenen Sternenparkprojekte, gemeinsame Pläne und neueste Forschungsergebnisse zum Thema Beleuchtung.

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Gerade vor dem Hintergrund der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die jetzt in vielen Kommunen anstehen, sind Untersuchungen der Auswirkungen von Beleuchtung sehr interessant. So berichteten die Teilnehmer aus ihren Regionen von guten und schlechten Beispielen.

LED-Lampen können eine Menge Geld sparen, jedoch sollte auf verschiedene Aspekte bei der Umrüstung geachtet werden:

  • Lichtlenkung: Der wichtigste Aspekt bei der Lampen-Auswahl ist die Abstrahlung. Um störende Blendeffekte für Verkehrsteilnehmer und Anwohner zu vermeiden, sollten Lampen möglichst nur nach unten, mit mindestens 15 Grad unter der Horizontale, strahlen. Hauswände sollten möglichst nicht beleuchtet werden, um den Anwohnern gesunden Schlaf zu ermöglichen. Auch eine Abstrahlung in den Himmel sollte vermieden werden, die eine unsinnige Lichtverschmutzung darstellt und nicht nur den Blick in den Sternenhimmel, sondern auch viele Tiere beeinträchtigt.
  • Lichtfarbe: Leuchten entfalten mit einer Lichtfarbe von mehr als 3000 K (Kelvin) durch den erhöhten Blauanteil eine besondere Anziehungskraft auf Insekten. Für diese können sie zur tödlichen Falle werden. Besonders an Gewässern ist dies ein großes Problem. Deshalb sollte bei der Auswahl der Leuchten auf möglichst auf eine warmweiße Lichtfarbe von 1800 K bis maximal 3000 K geachtet werden. Sehr gut sind hier auch Amber-LED-Leuchten.
  • Lichtstärke: Das menschliche Auge ist erstaunlich anpassungsfähig. Oft kommen wir mit relativ wenig Licht aus, um uns zu orientieren. Besonders helle Beleuchtung lässt uns zwar im Lichtkegel gut sehen, aber die Umgebung ringsherum wird dadurch gefühlt dunkler. Besonders problematisch sind auch starke Hell-Dunkel-Wechsel. Wo immer möglich, sollte gleichmäßig und auf niedrigem Niveau beleuchtet werden.
  • Abschaltung: Die Beleuchtung soll bedarfsorientiert geschaltet werden und beispielsweise in den späten Nachtstunden (etwa 23 – 5 Uhr) merklich reduziert (mehr als 50 %) oder abgeschaltet werden.

An verschiedenen Demonstrations-Leuchten konnten sich die Teilnehmer ein Bild über Lichtqualität und Abstrahlverhalten verschiedener Lampentypen verschaffen.

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Besonders interessant war auch ein Film über die Beleuchtungsumstellung in 2 Gemeinden in Österreich.  Hier finden Sie den Youtube-Link zum Film „Licht im Einklang mit Mensch und Natur – Zukunftsweisende Außenbeleuchtung statt Lichtverschmutzung“:

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Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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