„Moor ohne Grenzen“ – Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen

Copyright: Naturpark Bourtanger Moor - Bargerveen / Andrea Habermann

Copyright: Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen / Andrea Habermann

Kein See, aber auch kein festes Land: Das Moor ist ein einzigartiger, fast exotischer Lebensraum. Es klingt anders, es riecht anders und es sieht vollkommen anders aus als alle übrigen Landschaften Europas.

Wollgrasblühte © VDN/H.Günter Jaspers

Wollgrasblühte © VDN/H.Günter Jaspers

2006 wurde der deutsch-niederländische Internationale Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen gegründet. Er umfasst mit seinen rund 14.000 Hektaren einen Teil des Bourtanger Moores, das vor seiner Kultivierung Mitte des 19. Jahrhunderts das größte zusammenhängende Hochmoor Mitteleuropas war.

Moosblühte © VDN/G.Jaspers

Moosblühte © VDN/G.Jaspers

 

Moorfrösche - Copyright: VDN/Thomas Hinsche

Moorfrösche – Copyright: VDN/Thomas Hinsche

Wer im Naturpark Moor auf Entdeckungsreise geht, erlebt eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Den blauen Moorforsch etwa und das Farbenspiel von 30 unterschiedlichen Tagfaltern, die Sumpfohreule, die am hellen Tage jagt, und nahezu 300 weitere Vogelarten, die zum Teil nur hier heimisch sind. Rund 6.600 Hektar des Naturparks stehen als FFH-Gebiet, EU-Vogelschutzgebiet und Naturschutzgebiet unter Schutz.

Blick über das Bargerveen © VDN/Dirk Neidhardt

Blick über das Bargerveen © VDN/Dirk Neidhardt

Herzstück des Naturparks ist das Natura 2000-Gebiet Bargerveen, in dem ein aktives, lebendiges Stück des einstmals größten Hochmoorgebietes in Europa erhalten blieb. Hier wachsen weder Baum noch Strauch in die Höhe sondern nur der Boden selbst – etwa ein Millimeter pro Jahr. Dafür sorgen die winzigen Torfmoose, die nichts als Luft und Regen brauchen, um zu gedeihen.

Sonnentau © VDN/Dirk Neidhardt

Sonnentau © VDN/Dirk Neidhardt

Sie bilden die Grundlage einer einmaligen Lebensgemeinschaft mit dem kleinen Pflänzchen Sonnentau etwa, das Insekten fängt, und der Moorlilie, die mit ihren leuchtend gelben Blüten die allersumpfigsten Stellen markiert. Hier lassen sich Vögel beobachten, die man anderorts kaum dem Namen nach kennt: Neuntöter und Ziegenmelker etwa. Und das Blaukehlchen, dem ein gut fünfeinhalb Kilometer langer Rundwanderweg ab Twist gewidmet ist. Tafeln an einem Vogelbeobachtungsturm liefern Informationen über den kleinen Moorvogel  sowie über 27 weitere, bedeutende Vogelarten der Region.

Jung und Alt © VDN/wilhil

Jung und Alt © VDN/wilhil

Gerade Linien und rechte Winkel – der Grund für diesen besonderen Verlauf der Wege und Wasserläufe liegt in der Geschichte der Region, die ebenfalls bei geführten Exkursionen und an Infostationen der Wege erläutert wird. Denn bereits vor Jahrhunderten begannen die Menschen hier, Torf abzubauen und das Moor in Wiesen und Äcker zu verwandeln. Dafür mussten sie es zuerst trocken legen – mit Hilfe der schurgeraden Gräben und Kanäle. Heute werden große Flächen „wiedervernässt“, das heißt: Hier beginnt mit Hilfe des Menschen, neues Moor zu wachsen. Andernorts entstanden auf früheren Moorflächen Wälder und Heide.

Mehr über diese spannenden Entwicklungen erfahren die Besucher auch in den Museen der Region. Etwa im größten Freilichtmuseum der Niederlande: Der Veenpark „De Wereld van Veen“ in Barger-Compascuum macht in zwei historischen Dörfern den Alltag der früheren Moor-Kolonisten hautnah erlebbar. Wie sich das Verhältnis des Menschen zum Moor wandelte, zeigt das Emsland Moormuseum. Dreh- und Angelpunkt der zentralen Ausstellung zur Geschichte der Region ist „Mammut“, der größte Pflug der Welt. Angetrieben von vier Dampf-Lokomobilen mit insgesamt 2000 PS verwandelte er links der Ems Hochmoore in Ackerland. Hier fanden viele Menschen ein neues Zuhause, die im Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren hatten.

Wunderschön... © VDN/Dirk Neidhardt

Wunderschön… © VDN/Dirk Neidhardt

Reizvolle Rad- und Wanderwege machen zudem die spannende Geschichte des Moores und der Menschen erlebbar: von der sagenumwobenen Wildnis, die in früheren Zeiten als lebensfeindlich galt, über die Kolonisierung bis hin zum heutigen Schutz und der Wiedervernässung weiter Flächen. Für Radfahrer sind sie insgesamt 200 Kilometer lang, Wanderern erschließt sich der „Naturpark Moor“ auf rund 70 Kilometern. Am Wegesrand: Aussichts-Türme und -Plattformen für den Überblick und interaktive Info-Stationen für tiefere Einblicke.

Weitere Informationen: www.naturpark-moor.eu

 

Naturpark Bourtanger Moor - Bargerveen

Ordeniederung 2
49716 Meppen

Telefon

  • 05931 442277

Faxnummer

  • 05931 443644

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